Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Immer mehr Kunden werden Mitglieder
Viele Zahlen und Daten bei Versammlung der Volksbank Laichinger Alb in Heroldstatt – 1700 Euro verteilt
HEROLDSTATT - Viele Zahlen und Fakten rund ums Geld, aber auch gute Blasmusik und beste Theaterunterhaltung hat es bei der Mitgliederversammlung der Volksbank Laichinger Alb in Heroldstatt gegeben. Rund 400 Kunden, Mitglieder und Gäste fanden sich in der Berghalle ein, die sich zunächst mit einem guten Essen stärken konnten. Für einen schönen musikalischen Rahmen war die Trachtenkapelle Ennabeuren zuständig, die mit vielfältiger Blasmusik die vielen Besucher bestens unterhielt.
Schwerpunkte der Versammlung bildeten allerdings die Geschäftsberichte von Frank Kraaz wie von Prokurist Wolfgang Deschenhalm, Leiter der Geschäftsstelle in Heroldstatt. Im Anschluss an eine Powerpoint-Präsentation zu interessanten Impressionen zur Bundes- und Weltgeschichte zum Jahr 2017 legten Kraaz und Deschenhalm los und informierten die rund 400 Besucher der Mitgliederversammlung, die die Volksbank Laichinger Alb im Rhythmus von anderthalb Jahren ausrichtet. Der sehr gute Besuch unterstreiche die Verbundenheit der Bevölkerung mit der Volksbank, meinte das Vorstandsmitglied Kraas.
Weniger Aufsichtsräte
Er verwies eingangs auf die beschlossene Reduzierung der Aufsichtsratsmitglieder bei der Volksbank Laichinger Alb von 15 auf neun Mitglieder, weshalb künftig die Nominierung von Aufsichtsräten bei den regionalen Mitgliederversammlungen entfalle. „In Bankkreisen stehen
die Buchstaben von NDR für Niedrigzinsphase, Digitalisierung und Regulatorik und wirken sich auf das Geschäftsmodell insbesondere von regional agierenden Genossenschaften massiv aus“, meinte Kraas und beleuchtete die Buchstaben näher: Das „N“bedeute seit zehn Jahren eine politisch gewollte und bewusst gesteuerte Niedrigzinsphase und belaste Sparer wie Banken.
Die Digitalisierung sei ein Spagat zwischen Trends und Entwicklungen, auf die auch die Volksbank verantwortungsbewusst reagieren müsse. Anpassungen und strukturelle Veränderungen ja, aber ein wesentlicher Charakterzug der Volksbanken bleibe die regionale Verankerung
und das direkte Gespräch mit Kunden. „Dieser persönliche Charakterzug kann und darf niemals in der Ausrichtung hin zu einer ausschließlichen Direktbank sich verändern“, unterstrich Frank Kraas. Ein persönliches Beratungsgespräch mit dem anvertrauten Ansprechpartner vor Ort sei für die Volksbanken der langfristige Schlüssel zum Erfolg bei allen digitalen Veränderungen und Fortschritten.
Das „R“stehe für eine „ausufernde und in keiner Weise proportionalen Regulatorik“, sagte Vorstandsmitglied Kraas und bemängelte: „Leider unterscheidet der Gesetzgeber in seiner Regulatorikwut nicht zwischen europäisch agierenden
Großbanken und den lokal tätigen Volks- und Raiffeisenbanken mit mittleren Betriebsgrößen.“Unbeachtet bleibe auch der genossenschaftliche Ansatz des Mitgliederwerts, der die Genossenschaftsbanken deutlich von den Großbanken mit „Shareholder-vaule“unterscheide.
Vom NDR zum ZDF
Dann wechselte Kraas vom Fernsehsender „NDR“zu dem vom „ZDF“mit Zahlen, Daten und Fakten und bezeichnete das aktuelle Geschäftsjahr als „zufriedenstellend“in einem schwierigen Umfeld mit der Niedrigzinsphase und den zunehmenden Regularien: Die Gesamtausleihungen der Volksbank Laichinger Alb an ihre Kunden sei mit 362 Millionen Euro stabil hoch geblieben. Vermehrt mittel- und langfristige Kredite seien gefragt. Der Kundeneinlagenbestand belaufe sich auf 354 Millionen Euro, wobei der Einlagenzuwachs vor allem bei kurzfristig geparkten Geldern liege.
Das Kundengesamtvolumen mit den Verbundpartnern wie die Bausparkasse Schwäbisch Hall, Union Investment oder die Versicherungsgesellschaften R & V und Allianz sei auf mittlerweile eine Milliarde und 71 Millionen Euro gestiegen, bei einem Zuwachs von zehn Millionen Euro in den ersten neun Monaten dieses Jahres. Die Ertragssituation der Volksbank sei zufriedenstellend bei einem leicht rückläufigen Ergebnis, informierte Frank Kraas die Versammlung. Der Zinsüberschuss für 2018 werde bei 10,6 Millionen Euro liegen. Mittels der klassischen Geldfunktion verdiene die Volkbank Laichinger Alb gerade noch 700 000 Euro im Jahr. Der Provisionsüberschuss in Kooperation mit den Verbundpartnern erreiche 3,2 Millionen Euro.
Drei Millionen Mitglieder seien mit den Genossenschaftsbanken im Land verbunden, die Volksbank Laichinger Alb zähle 22 336 Kunden und 10 299 Teilhaber. „Diese erfreuliche Entwicklung, dass immer mehr Kunden auch Mitglieder einer Genossenschaft werden, hat eine gesellschaftliche Bedeutung “, sagte Kraas abschließend, bevor er auf die „Sportschau“wechselte und Vertreter von Kirche, Feuerwehr und Jugendclub auf die Bühne bat: Denn Filialleiter Wolfgang Deschenhalm durfte Geld aus dem Volksbank-Gewinnsparen verteilen: 500 Euro für die Freiwillige Feuerwehr Heroldstatt für ihre Jugendarbeit, 300 Euro für die katholische Kirchengemeinde Ennabeuren zur Ausgestaltung des Ministrantenraums, je 300 Euro für die evangelische Kirchengemeinde Ennabeuren und Sontheim für einen Beamer beziehungsweise einen Tischkicker und 300 Euro für den Jugendclub Heroldstatt für einen Schuppenanbau.