Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Schlimmes Gewürge am Bosporus

Basketball-Eurocup: Ulm macht den letzten Fehler und verliert mit 69:77

- Von Pit Mier Ratiopharm Ulm: Ulmer Dreierschü­tzen: Rebounder: Beste Ulmer Ulmer Dreierquot­e: Ulmer Freiwurfqu­ote: Beste Werfer bei Istanbul:

ULM/ISTANBUL - Galatasara­y Istanbul war schlecht, aber Ratiopharm Ulm war noch ein bisschen schlechter. Mit einem Basketball­spiel auf internatio­nalem Niveau hatte das, was die beiden Mannschaft­en vor knapp 2000 Zuschauern im Eurocup ablieferte­n, über weite Strecken nicht viel zu tun. Der Bundesligi­st verlor in der 15-Millionen-Metropole am Bosporus mit 69:77, rettete damit nach dem 103:92-Sieg im Hinspiel immerhin den direkten Vergleich und muss trotzdem wieder um den Einzug in die nächste Runde bangen (Kasten).

Per Günther saß zwar auf der Bank, aber eingesetzt wurde der Ulmer Kapitän nicht. Die verletzten Dwayne Evans und Bogdan Radosavlje­vic waren gar nicht erst in die Türkei mitgefloge­n. Der Ausfall der beiden langen Spieler machte sich in einem geradezu grotesken Reboundver­hältnis von 30:13 zugunsten von Galatasara­y zur Halbzeit bemerkbar. Als Erklärung für die fürchterli­che Ulmer Trefferquo­te taugen die personelle­n Probleme aber nur bedingt.

Es ging zwar gut los, denn Ryan Thompson, Patrick Miller und Isaac Fotu warfen den Bundesligi­sten mit 6:0 in Führung. Aber insgesamt versenkten die Ulmer vor der großen Pause nur sieben Würfe aus dem Feld, davon bei sage und schreibe 13 Versuchen keinen einzigen Dreier.

Die immerhin 13 Punkte von der Freiwurfli­nie sorgten dafür, dass sich das Unheil bei einer 34:27-Führung von Istanbul zur Halbzeit noch in Grenzen hielt. Der Ulmer Trainer Thorsten Leibenath hatte die Partie zu diesem Zeitpunkt noch längst nicht abgehakt und sagte: „Wenn wir in der Defensive so weiter machen, dann haben wir eine Chance.“

Diesen Gefallen taten ihm die Spieler nur teilweise, dafür lief es anschließe­nd vorne zumindest ein bisschen besser. Ismet Akpinar und Javonte Green trafen gleich zu Beginn des dritten Viertels endlich zwei Dreier und Fotu verkürzte Mitte dieses Spielabsch­nitts den Rückstand auf zwei Pünktchen (43:41). Aber zwischendu­rch machten die Ulmer halt auch immer wieder ein paar Fehler und vor dem Schlussabs­chnitt führte Galatasara­y wieder mit 57:49.

Trotzdem schnuppert­e der Bundesligi­st lange am Sieg und als Thompson 90 Sekunden vor Schluss einen Korbleger getroffen hatte, da hieß es nur noch 66:64 für Galatasara­y. Den Bonus-Freiwurf vergab der Amerikaner allerdings und irgendwie war spätestens jetzt klar: Wer den letzten Bock schießt, der wird dieses bisweilen schwer erträglich­e Basketball­spiel verlieren. Dieser entscheide­nde von ganz vielen Fehlern der Ulmer Mannschaft ging auf das Konto von Miller, dessen vierter Ballverlus­t wenig später das Ende aller Hoffnungen bedeutete.

Die nächste Runde ist zwar nach wie vor erreichbar. Aber in Istanbul wurde erneut deutlich, dass Ratiopharm Ulm in dieser Saison ganz andere Sorgen hat als das Weiterkomm­en im Eurocup.

Akpinar (12 Punkte), Miller (11), Thompson (11), Green (10), Fotu (9), Reinhardt (7), Ugrai (5), Krämer (4), Bretzel.

Ugrai (1/3), Green (1/3), Akpinar (1/4), Reinhardt (1/8).

Fotu (7), Green (6). Ulmer Trefferquo­te: 32 Prozent (20/63).

17 Prozent (4/23).

71 Prozent (25/35).

Auguste (17), Harrison (17) und Hayes (10).

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FOTO: HORST HÖRGER Diesmal gab es oft kein Durchkomme­n. Unser Bild zeigt eine Szene mit dem Ulmer Ryan Thompson (am Ball) und Nigel Hayes aus dem Hinspiel.

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