Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gut aus der Pause kommen
Ravensburg Towerstars haben in der DEL2 drei Spiele in fünf Tagen
RAVENSBURG - In der Zeit während des Deutschland Cups hatten die Eishockeyprofis der Ravensburg Towerstars Zeit, etwas durchzuatmen und neue Kraft zu sammeln. Nun geht es in der Deutschen EishockeyLiga 2 weiter – die Towerstars erwartet gleich ein Play-off-Rhythmus.
Am Freitag geht es um 20 Uhr zu den Bayreuth Tigers, am Sonntag um 18.30 Uhr geht es in der Ravensburger Eissporthalle gegen die Eispiraten Crimmitschau, am Dienstag um 20 Uhr ebenfalls zu Hause gegen die Bietigheim Steelers. „Die Pause im November tat gut“, sagt Trainer Jiri Ehrenberger. „Bis Januar erwartet uns jetzt eine heiße und harte Phase.“Oft geht es im Zweitages-Rhythmus – auch, weil die Towerstars die Spiele gegen Bietigheim und Kassel (eine Woche später am Dienstag) verschoben hatten. „Unser Fokus muss aber ganz klar zunächst nur auf Bayreuth liegen“, mahnt Stürmer Robin Just. „Erst danach dürfen wir auf Crimmitschau schauen, dann auf Bietigheim.“
Brunnhuber bei der U20 aktiv
Just hat die kleine Auszeit zur Erholung genossen. „Aber es war jetzt nicht so, dass ich auf der Couch lag und gegessen habe, was das Zeug hält“, meint der Stürmer lachend. Der Puck, mit dem er gegen Deggendorf seinen 200. Zweitligatreffer erzielt hat, hat mittlerweile seinen Ehrenplatz in der Wohnzimmervitrine gefunden. Anders als viele seiner Spieler, die die Länderspielpause für kleine Ausflüge durch Europa genutzt haben, blieb Ehrenberger zu Hause in Deggendorf. Er schaute sich die deutschen U20-Länderspiele mit seinem Spieler Tim Brunnhuber an und ging mit seiner Frau spazieren („Das Wetter war so schön, da musste man gar nicht wegfahren“). Jetzt geht der Stress wieder los.
Die Bayreuther um Ravensburgs Ex-Trainer Petri Kujala sind in der DEL2 Vorletzter mit zwölf Punkten. Die Towerstars sind Erster mit 38 Punkten. Die Freitagspartie ist also vom Papier her eine klare Sache. „Bayreuth hat zu Hause schon gegen gute Mannschaften gewonnen“, warnt Ehrenberger vor Leichtsinn. „Wir haben keinen Grund, Bayreuth zu unterschätzen.“Obwohl das erste Spiel in der Ravensburger Eissporthalle mit 7:1 endete. Obwohl die Towerstars die meisten Treffer erzielt haben, die Tigers die zweitwenigsten. Obwohl Ravensburg die beste Abwehr der Liga stellt, Bayreuth – nach Gegentoren – die zweitschlechteste. „Es geht immer bei 0:0 los“, bemüht Ehrenberger eine Floskel, um zu verdeutlichen, dass er keinen Schlendrian seiner Mannschaft erwartet. „Für die Tigers ist im Tabellenkeller der Start nach der Pause sehr wichtig.“
Reihen werden umgestellt
Die Towerstars müssen nach der schweren Verletzung von Thomas Merl (Riss des Syndesmosebands im Knöchel) erstmals in dieser Saison ihre Sturmreihen umstellen. Trainer Ehrenberger ließ am Donnerstag durchblicken, dass er nicht nur die dritte und vierte Reihe umbauen wird. Brunnhuber, der auch in der U20-Nationalmannschaft Mittelstürmer spielt, soll Merls Part in der dritten Reihe übernehmen. Seine Partner dürften Daniel Schwamberger und – zumindest in Bayreuth – Julian Kornelli sein. Da die Schwenninger Wild Wings in der DEL bereits am Donnerstag gegen Red Bull München im Einsatz waren, wird der junge Stürmer gegen Bayreuth für die Towerstars auflaufen können. „Die Wild Wings und ihr neuer Trainer Paul Thompson sind bereit, ihn abzustellen“, meint Ehrenberger.
Merls Operation ist derweil gut verlaufen, wie Ehrenberger berichtet. „Aber jetzt darf er erst mal seinen Fuß nicht belasten“, sagt der Towerstars-Trainer. „Das ist großes Pech für ihn und für uns, denn er war ein zuverlässiger Spieler mit einer exzellenten Einstellung.“Auf die Einstellung wird es für Ravensburg auch in Bayreuth ankommen.