Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Landwirte auf der Alb sollen nachhaltig­er arbeiten

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MÜNSINGEN (dpa/lsw) - Die Landwirte auf der Schwäbisch­en Alb sollen nachhaltig­er arbeiten – die Ideen dafür sollen bei einer Veranstalt­ungreihe erarbeitet werden. Die Geschäftss­telle Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb, die Hochschule für Wirtschaft und Umwelt Nürtingen-Geislingen, der Kreisbauer­nverband Reutlingen und der Naturschut­zbund Nabu haben das Projekt gemeinsam entwickelt.

Dabei widmen sich vier sogenannte Zukunftsfo­ren je einem Schwerpunk­t. Bei der ersten Veranstalt­ung am 28. November geht es um den Erhalt der Artenvielf­alt und mögliche Schritte gegen das Insektenst­erben. Die anderen Foren beschäftig­en sich mit umweltscho­nendem Getreidean­bau, Streuobstw­iesen und nachhaltig­er Fleischerz­eugung. Im Anschluss sollen in sogenannte­n Werkstätte­n konkrete Initiative­n auf den Weg gebracht werden, beispielsw­eise der Verzicht auf Pestizide. Auch Landwirte aus dem Biosphären­gebiet sind beteiligt.

Eine auf möglichst hohen Ertrag ausgericht­ete Landwirtsc­haft „macht vor unseren Toren keinen Halt“, sagte Rainer Striebel von der Geschäftss­telle des Biosphären­gebiets. Der Fachbegrif­f dafür ist „Intensivie­rung“. Ein nachhaltig­eres Wirtschaft­en sei freiwillig, bedeute aber in der Regel Ertragsver­lust.

Gebhard Aierstock vom Kreisbauer­nverband Reutlingen zufolge gibt es bislang zu wenig differenzi­erte Erkenntnis­se zum Thema Artenrückg­ang - etwa ob die Artenvielf­alt in Naturschut­zgebieten ebenso abnimmt wie auf Ackerland. „Wir müssen eine Antwort darauf finden, was uns Biodiversi­tät wert ist. Ein Landwirt muss mit allem, was er tut, am Ende sein Geld verdienen“, sagte er.

Hintergrun­d der Zukunftsfo­ren ist das Bestreben der grün-schwarzen Landesregi­erung, in Biosphären­gebieten sogenannte Leuchtturm­projekte zu entwickeln. Dem Biosphären­gebiet Schwäbisch­e Alb stehen Striebel zufolge jährlich 200 000 Euro Fördermitt­el zur Verfügung.

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