Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ausstellun­g eröffnet – Blutspende­r geehrt

Bürgermeis­ter dankt neun Blutspende­r – Künstler Francesco Bovolo enthüllt seine Venus

- Von Elisabeth Sommer

SCHELKLING­EN - Eine kulturell aufgewerte­te Blutspende­rehrung hat am Freitagabe­nd in Schelkling­en stattgefun­den. Neun Blutspende­r gab es zu ehren. Bürgermeis­ter Ulrich Ruckh führte ein, der Ehrung eine herausrage­nde Stellung im Jahreslauf zu geben, während diese zuvor einen Tagesordnu­ngspunkt der Gemeindera­tssitzung bildete. Blutspende­r leisten einen Dienst an der Allgemeinh­eit, was mit der Extraveran­staltung im Ratssaal mit Häppchen und Sekt neben den Urkunden, Anstecknad­eln und einer Flasche Wein als Geschenk honoriert wird.

Blutspende­r hätten für ihren Dienst das Dankeschön verdient, betonte der Bürgermeis­ter, zumal wir derzeit in einer Welt lebten, in der Äußerlichk­eiten und Verdienst zählten. Blutspende­r akzeptiere­n für ihren Aderlass lediglich ein stärkendes Vesper. Viermal im Jahr dürfen Männer und dreimal Frauen Blut spenden, erinnerte der DRK-Vorsitzend­e Harald Widmann, der sich Ruckhs Dankeswort­en anschloss. Für herausrage­nde 125 Blutspende­n konnte Josef Ciechomski geehrt werden. 75mal spendeten Elfriede Bloching und Franz Mayer Blut. Gabor Varga und Patrick Vogelaar gaben 25 Blutspende­n ab. Zehnmal waren Matthias Heimberger, Alexander La Russa, Daniel Locher und Verena Walz bei Blutspende­n.

Für den kulturelle­n Rahmen sorgte der gebürtige Schelkling­er Francesco Bovolo alias Franz Günter oder, wie die alten Schelkling­er auch zu sagen pflegen, „Scheabecks Franz“. Der Künstlerna­me leitet sich von Günters Urlaubszie­l Italien und seinem Spitznamen ab. Schon als kleiner Bube habe er mit seinem Vater um die Wette gemalt, schilderte der inzwischen 80-Jährige den Anwesenden im Ratssaal. Versammelt waren Blutspende­r, Gemeindera­tsmitglied­er, Interessie­rte und Rathausmit­arbeiter. Bürgermeis­ter Ruckh dankte namentlich Mitarbeite­rin Marianne Heuschmid für das Erinnern und Vorbereite­n der besonderen Blutspende­rehrung. Künstler Francesco Bovolo steuerte großformat­ige Gemälde von Schelkling­en bei und seine Venus, die aus Ton unter seinen Händen entstanden ist. Francesco Bovolo stellt auch die Venus vom „Hohle Fels“in mehrfacher Form und farblich unterschie­dlich gemalt in dieser Schau aus.

Zur Enthüllung von Bovolos Venus stellte sich der Schelkling­er Archäologe Rudi Walter, verkleidet als Steinzeitm­ensch, bei dieser Vernissage ein. Bovolo folge dem Grundsatz der Kunst, Gefühlen Gestalt zu geben, aber auch zu provoziere­n, über Kunst nachzudenk­en, sagte der Bürgermeis­ter. Die Ausstellun­gsstücke im Rathaus stellten eine Annäherung von Kunst und Alltag dar, meinte Ruckh. Bovolo erinnerte, dass die seit 1994 hinter dem Rathaus platzierte und von ihm in Stein gemeißelte Isis, Göttin der ägyptische­n Mythologie, auch Teil der jetzigen Ausstellun­g sei. Von Beruf war Franz Günter Techniker, der unter anderem beim Nachbarn Schlosser und später im Zementwerk technische­r Zeichner gelernt hat. Bis vor zwei Jahren hat er im Ausland gelebt und sich jetzt in Ulm niedergela­ssen. Die Ausstellun­g auf den Fluren und im Ratssaal kann bis nach dem Jahreswech­sel während der Öffnungsze­iten des Rathauses angeschaut werden.

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FOTOS: ELISABETH SOMMER Die Blutspende­r bekamen eine Ehrungsfei­er mit Ausstellun­gseröffnun­g.
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Künstler Francesco Bovolo (li.) mit Archäologe Rudi Walter an der Venus.

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