Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ausstellung eröffnet – Blutspender geehrt
Bürgermeister dankt neun Blutspender – Künstler Francesco Bovolo enthüllt seine Venus
SCHELKLINGEN - Eine kulturell aufgewertete Blutspenderehrung hat am Freitagabend in Schelklingen stattgefunden. Neun Blutspender gab es zu ehren. Bürgermeister Ulrich Ruckh führte ein, der Ehrung eine herausragende Stellung im Jahreslauf zu geben, während diese zuvor einen Tagesordnungspunkt der Gemeinderatssitzung bildete. Blutspender leisten einen Dienst an der Allgemeinheit, was mit der Extraveranstaltung im Ratssaal mit Häppchen und Sekt neben den Urkunden, Anstecknadeln und einer Flasche Wein als Geschenk honoriert wird.
Blutspender hätten für ihren Dienst das Dankeschön verdient, betonte der Bürgermeister, zumal wir derzeit in einer Welt lebten, in der Äußerlichkeiten und Verdienst zählten. Blutspender akzeptieren für ihren Aderlass lediglich ein stärkendes Vesper. Viermal im Jahr dürfen Männer und dreimal Frauen Blut spenden, erinnerte der DRK-Vorsitzende Harald Widmann, der sich Ruckhs Dankesworten anschloss. Für herausragende 125 Blutspenden konnte Josef Ciechomski geehrt werden. 75mal spendeten Elfriede Bloching und Franz Mayer Blut. Gabor Varga und Patrick Vogelaar gaben 25 Blutspenden ab. Zehnmal waren Matthias Heimberger, Alexander La Russa, Daniel Locher und Verena Walz bei Blutspenden.
Für den kulturellen Rahmen sorgte der gebürtige Schelklinger Francesco Bovolo alias Franz Günter oder, wie die alten Schelklinger auch zu sagen pflegen, „Scheabecks Franz“. Der Künstlername leitet sich von Günters Urlaubsziel Italien und seinem Spitznamen ab. Schon als kleiner Bube habe er mit seinem Vater um die Wette gemalt, schilderte der inzwischen 80-Jährige den Anwesenden im Ratssaal. Versammelt waren Blutspender, Gemeinderatsmitglieder, Interessierte und Rathausmitarbeiter. Bürgermeister Ruckh dankte namentlich Mitarbeiterin Marianne Heuschmid für das Erinnern und Vorbereiten der besonderen Blutspenderehrung. Künstler Francesco Bovolo steuerte großformatige Gemälde von Schelklingen bei und seine Venus, die aus Ton unter seinen Händen entstanden ist. Francesco Bovolo stellt auch die Venus vom „Hohle Fels“in mehrfacher Form und farblich unterschiedlich gemalt in dieser Schau aus.
Zur Enthüllung von Bovolos Venus stellte sich der Schelklinger Archäologe Rudi Walter, verkleidet als Steinzeitmensch, bei dieser Vernissage ein. Bovolo folge dem Grundsatz der Kunst, Gefühlen Gestalt zu geben, aber auch zu provozieren, über Kunst nachzudenken, sagte der Bürgermeister. Die Ausstellungsstücke im Rathaus stellten eine Annäherung von Kunst und Alltag dar, meinte Ruckh. Bovolo erinnerte, dass die seit 1994 hinter dem Rathaus platzierte und von ihm in Stein gemeißelte Isis, Göttin der ägyptischen Mythologie, auch Teil der jetzigen Ausstellung sei. Von Beruf war Franz Günter Techniker, der unter anderem beim Nachbarn Schlosser und später im Zementwerk technischer Zeichner gelernt hat. Bis vor zwei Jahren hat er im Ausland gelebt und sich jetzt in Ulm niedergelassen. Die Ausstellung auf den Fluren und im Ratssaal kann bis nach dem Jahreswechsel während der Öffnungszeiten des Rathauses angeschaut werden.