Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Oblatenpater Tönnis zu Gast bei Jugendgottesdienst
Am Samstagabend in der Westerheimer Christkönigskirche
WESTERHEIM (hjs) - In Westerheim ist wieder Zeit für einen Jugendgottesdienst. Dieser findet am Samstag, 19. Januar, um 18.30 Uhr in der Christkönigskirche statt. Dieses Mal feiert Pater Alfred Tönnis, bekannt aus dem Radio 7- Kirchentalk, mit den Jugendlichen aus Westerheim einen Gottesdienst, der unter dem Thema „Lichtblick ?!“steht. Die Band Spirit gestaltet die Feierstunde. Anschließend an den Gottesdienst gibt es wie immer eine Afterparty. Das „JugoTeam“um Sophia Baumeister würde sich über viele Besucher freuen.
Pater Alfred Tönnis aus Biberach leitet seit Mai 2014 die Flüchtlingsunterkunft im Kloster Oggelsbeuren. Gemeinsam mit seiner Klostergemeinschaft lebt er dort unter überwiegend muslimischen Flüchtlingen. In der nun dreijährigen Zeit des Bestehens hat er über 350 Flüchtlinge in Oggelsbeuren begleitet. Das Ziel der von ihm gegründeten Trägerstiftung des Heimes ist es, den Flüchtlingen ein Stück weit Heimat zu geben. Doch schon zuvor war er in der Flüchtlingsarbeit aktiv. Mehrfach hat er in den vergangenen Jahren Flüchtlingslager in Malta, Griechenland und dem Libanon besucht und Gespräche mit Verantwortlichen in Politik und Gesellschaft geführt. Tönnis setzt sich offen für den Dialog der Religionen ein. Bekannt ist Alfred Tönnis auch als der Oblatenpater von Oggelsbeuren, der in seinem Kloster für die Herstellung der Hostien zuständig ist.
Geflüchteten vor Ort helfen, das möchten der Oblatenpater Alfred Tönnis und die Stiftung „Heimat geben“aus Oggelsbeuren. Mehr als eine halbe Million Flüchtlinge aus Syrien leben inzwischen in der BekaaEbene im Libanon. Pater Alfred finanziert dort Operationen und möchte schon bald ein Krankenhaus in Syrien eröffnen – mit Spenden aus Deutschland.
Persönlich in der Grenzregion
Das Geld bringt er persönlich in die Grenzregion. Die Hoffnung vieler Geflüchteten sind die Medical Center, kleine Krankenhäuser an der Landesgrenze. Seit Jahren unterstützt der Pater die Einrichtungen, rund 70 000 Euro hat er bereits in den Libanon gebracht. Er will auch weiterhin auf Kontrolle setzen. Wenn er den Ärzten vor Ort das Geld gibt, lässt er sich die Operationen genau dokumentieren. „Ich bin dabei noch nie enttäuscht worden“, sagt er. „Doch mir geht es um Offenheit. Ich möchte das so transparent halten.“
Die Reaktionen der Menschen vor Ort seien bewegend: „Ich sehe immer Freude bei Menschen, denen wir helfen konnten.“Viele bedankten sich überschwänglich und seien schon glücklich, wenn man sie in ihren ärmlichen Wellblechdörfern besuche. Dann wird Pater Alfred eingeladen und bekommt Tee angeboten. „Ihre größte Angst ist, dass sie einfach vergessen werden“, erzählt er. „Sie sind schon dankbar, wenn man sie ins Blickfeld rückt.“