Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Ortsleitsystem: Heroldstatt will keinen Wildwuchs
Firmen und Geschäfte dürfen keinen eigenen Schriftzug wählen und keine eigenen Logos hinzufügen
HEROLDSTATT - Das Ortsleitsystem von Heroldstatt bleibt wie gehabt. Das legte der Gemeinderat in der Sitzung am Montagabend fest. An dem Beschluss und den Festlegungen von 2002 wird nicht gerüttelt. Das Gremium kam damit auch einem Wunsch von Bürgermeister Michael Weber nach, der das Ortsleitsystem für gut und übersichtlich empfand, das keiner Änderung bedürfe.
Hintergrund des Tagesordnungspunkts „Fortführung des Ortsleitsystems“bildete die Anfrage einiger Firmen und Dienstleister, die die Schilder individuell und eventuell mit ihrem Firmenlogo gestaltet haben wollten. „Wir haben Anfragen von Firmen, die auf den Schildern ihren eigenen Schriftzug verwenden wollen“, erläuterte Bürgermeister Weber. Dies sei aus gewerblicher Sicht durchaus nachvollziehbar, doch die bislang klare Struktur gehe verloren. Auch ein paar Schilder mit anderen Schriftzügen seien inzwischen hinzugekommen.
„Das Ortsleitsystem kann sich sehen lassen, es ist sehr gut strukturiert“, sagte Weber und stellte die Gemeinderäte vor die Frage, was mit dem Ortsleitsystem zu tun sei: es zu belassen wie es ist und eine klare Linie zu fahren oder eine Vielzahl von unterschiedlichen Logos zuzulassen. Es gehe darum, den Beschluss zu bekräftigen oder an ihm zu rütteln.
Gemeinderätin Heidi Zinn-Ziegel eröffnete die Diskussionsrunde mit der klaren Aussage: „Das System ist übersichtlich und passt. Wir sollten es beibehalten.“Ihre Meinung teilten weitere Ratsmitglieder. „Lassen wie es ist“, sagte Hans Barth, für den die Schilder allerdings zu groß geraten sind. Das Nellinger Ortsleitsystem falle da besser aus, es sei kompakter und die Schrift kleiner. Dass die Schilder überdimensioniert seien, das meinte auch Rudolf Weberruß. Werbung mache vor den Firmen und Geschäften Sinn, aber nicht bei einem Ortsleitsystem, da genüge ein Hinweis in einfacher Schriftform.
Gegen eigene Logos sprach sich auch Michael Schaaf aus: „Wir haben den Beschluss vor Jahren gemeinsam getragen, wir sollten an ihm festhalten.“Verschiedene Logos und Werbungen würden eher verwirren, meinte Simone Ratajczyk. Das Ortsleitsystem mit klarer Linie und gleichem Schriftzug zu belassen, dafür sprach sich auch Hans-Peter Erz aus. Schilder mit Abweichungen zuzulassen, das sei ein Fehler gewesen, meinte er.
Kein Beschluss notwendig
Da keine Änderung zum Ortsleitsystem in Heroldstatt vorgenommen werden musste, brauchte das Gremium auch keinen neuen Beschluss fassen. Klar war das Votum für die Beibehaltung in der bisherigen Form.
Erwähnt wurde noch, dass pro Unternehmen nur ein gemeindliches Schild an einer geeigneter Stelle aufgestellt werden dürfe. Der Albverein Ennabeuren und die Trachtenkapelle Ennabeuren bekamen noch die Erlaubnis, auch ein Hinweisschild zu ihrem Vereinsheim in der Uhlandstraße anbringen zu dürfen. „Da spricht nichts dagegen“, lautete der Tenor im Rat mit dem Hinweis, dass auch der SC Heroldstatt auf sein Sportheim verweisen dürfe.