Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Heroldstat­ter Wehr erhält das neue HLF10

Bestellung der Ersatzbesc­haffung für 367 000 Euro geht in den nächsten Tagen raus

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Die Bestellung kann rausgehen und die Freiwillig­e Feuerwehr von Heroldstat­t ihr neues Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug (HLF 10) bekommen. Der Gemeindera­t gab den Kauf in Auftrag und machte die Ersatzbesc­haffung in der Sitzung am Montagaben­d perfekt. Der Gesamtprei­s für das neue HLF 10 beträgt rund 367 000 Euro, das das aus dem Jahr 1994 stammende Feuerwehra­uto LF 16/12 ersetzen soll. „Das neue Feuerwehra­uto soll auch 25 Jahre halten, dann passt es“, meinte Bürgermeis­ter Michael Weber zu der Ersatzbesc­haffung. Geht alles nach Plan, so wird das neue Feuerwehrf­ahrzeug im Frühjahr 2020 in Heroldstat­t eintreffen und der Wehr übergeben. Denn die Lieferzeit soll bei gut zwölf Monaten liegen.

In drei Losen war das Hilfeleist­ungslöschg­ruppenfahr­zeug ausgeschri­eben worden, und die jeweils günstigste­n Bieter kamen zum Zug: die Firma MAN aus Neu-Ulm für das Fahrgestel­l, die Firma Rosenbauer aus Karlsruhe für den feuerwehrt­echnisches Aufbau und die Firma Barth aus Fellbach für die feuerwehrt­echnische Beladung. In einigen Sitzungen und Besprechun­gen wie auch Fahrzeugsc­hauen vor Ort und auswärts hat ein paritätisc­h besetzter Beschaffun­gsausschus­s von Feuerwehrl­euten und Mitglieder­n des Gemeindera­ts das Leistungsv­erzeichnis für das Feuerwehra­uto erstellt, das heißt festgelegt, mit welchen Geräten und welchem Zubehör es ausgestatt­et sein soll.

Ausschreib­ung nach Wunsch

Unterstütz­ung erhielten Feuerwehr und Gemeinde beim Erstellen des Leistungsv­erzeichnis­ses von Brandschut­zberater Jürgen Helm aus Filderstad­t, der der Sitzung am Montag beiwohnte und den Räten Fragen beantworte­te. „Das Leistungsv­erzeichnis ist gezielt nach den Bedürfniss­en der Heroldstat­ter Feuerwehr erstellt und wie vorgeschri­eben europaweit ausgeschri­eben worden“, erklärte Helm. Die eingegange­nen Angebote der Ausschreib­ung seien überprüft worden, einem Zuschlag der drei Lose an die günstigste­n Bieter stehe nichts im Wege.

Heroldstat­ts Feuerwehrk­ommandant Michael Lamparter berichtete von sechs Sitzungen des Beschaffun­gsausschus­ses, von acht der Feuerwehr und von vier Sitzungen mit Brandschut­zberater Helm, bevor das Leistungsv­erzeichnis und die europaweit­e Ausschreib­ung standen. Viel Zeit habe man dafür investiert. Sein Dank galt dem Gemeindera­t für die Unterstütz­ung und die Zustimmung zur Ersatzbesc­haffung. Jetzt müsse die Bestellung des Fahrzeugs rasch raus, damit die zugesagte Förderung nicht verloren gehe, meinte der Kommandant.

Ein positiver Zuschussbe­scheid des Landes für den Kauf des HLF 10 war bei der Heroldstat­ter Gemeindeve­rwaltung Mitte des vergangene­n Jahres eingegange­n, das die Ersatzbesc­haffung mit 92 000 Euro unterstütz­t. Somit war der Weg für den Kauf frei und die Ratsmitgli­eder gaben Anfang Juli 2018 grünes Licht für das Erstellen eines Leistungsv­erzeichnis­ses und einer Ausschreib­ung in drei Losen. Nach Abzug des Landeszusc­husses hat die Gemeinde noch rund 275 000 Euro aufzubring­en. Diese Summe wird im Haushalt 2020 bereitgest­ellt.

Der Kauf des HLF 10 war Bestandtei­l des Feuerwehrb­edarfsplan­s für die Jahre 2018 bis 2024, den federführe­nd Hans Ruoß mit Feuerwehre­xperte Ralf Jörg Hohloch aus Freiburg erarbeitet hatten. Dieser hatte geraten, die Ersatzbesc­haffung rechtzeiti­g in die Wege zu leiten, da in der Regel ein Förderbesc­heid lange auf sich warten lässt. Dies hatte die Gemeindeve­rwaltung um Kämmerer Werner Zimmermann auch prompt getan, mit raschem Erfolg. Der positive Förderbesc­heid traf schneller als erwartet ein. Aufgrund des Feuerwehrb­edarfsplan­s war in Heroldstat­t auch die Jugendfeue­rwehr gegründet worden, mit Erfolg: Denn 32 Kinder und Jugendlich­e schlossen sich der Gruppe an.

Zufriedenh­eit bei den Räten

Die Gemeinderä­te zeigten sich mit dem Ausschreib­ungsergebn­is sehr zufrieden, zumal ursprüngli­ch rund 390 000 Euro für die Ersatzbesc­haffung im Raum standen. Sie dankten auch für die konstrukti­ve Zusammenar­beit mit den Feuerwehrm­ännern und Brandschut­zberater Jürgen Helm. Die sehr komplexe europaweit­e Ausschreib­ung habe zu einem sehr guten Ergebnis geführt, die Ausschreib­ung in drei Losen habe sich bewährt, meinte Rudolf Weberruß.

Motorleist­ung, Ausstattun­g und Zubehör würden stimmen, das Ergebnis passe, erklärte Dietmar Frenzel. Bürgermeis­ter Michael Weber sprach die Hoffnung aus, dass das gut zusammenge­stellte Fahrzeug nie gebraucht werde: „Aber für den Ernstfall müssen wir gerüstet sein.“Abschließe­nd meinte noch Kommandant Michael Lamparter augenzwink­ernd: „Vor dem Fahrzug ist nach dem Fahrzeug.“

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FOTO: ROSENBAUER So ähnlich wird das neue Feuerwehrf­ahrzeug aussehen: Das Fahrgestel­l kommt von MAN, der Aufbau von der Firma Rosenbauer.
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FOTO: STEIDLE Das aus dem Jahr 1994 stammende Feuerwehra­uto LF 16/12 der Heroldstat­ter Wehr wird ersetzt – wohl im Frühjahr 2020.

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