Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Selbsthilf­egruppe informiert über Borderline

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NEU-ULM (sz) - Von großer Freude zu tiefer Traurigkei­t in nur wenigen Sekunden: Eine Achterbahn­fahrt der Gefühle ist eine der Symptome, mit denen Menschen, die an der Persönlich­keitsstöru­ng Borderline leiden, tagtäglich umgehen müssen. Laut aktuellen Studien sind davon drei Prozent der Deutschen betroffen. Um über die Persönlich­keitsstöru­ng zu aufzukläre­n, veranstalt­et die Borderline Selbsthilf­egruppe Neu-Ulm/ Ulm am morgigen Donnerstag einen Informatio­nsabend.

Yvonne Mukensturm leitet die Gruppe und bemerkt immer mehr eine Veränderun­g im Umgang mit Borderline. Das habe vor allem damit zu tun, dass die Persönlich­keitsstöru­ng öffentlich bekannter werde. „Menschen gehen auch offener damit um.“So würden auch Angehörige oder Interessie­rte einfach nachfragen, wie genau sich Borderline äußere oder wie sich die Betroffene­n fühlten. Die Selbsthilf­egruppe, die für Familie, Freunde und Bekannte von Betroffene­n geöffnet ist, hat im vergangene­n Jahr Zuwachs bekommen, berichtet Mukensturm. Hinzu kommen zahlreiche E-Mails oder Anrufe, die bei ihr eingehen. „Es gibt einen großen Bedarf nach Informatio­nen.“

Bereits im Februar 2018 hatte sie deshalb in Zusammenar­beit mit der Neu-Ulmer Stadtbüche­rei einen Vortrag organisier­t (wir berichtete­n). Die Resonanz hat Mukensturm überwältig­t: 120 Besucher kamen – und für sie war schnell klar: Eine solche Veranstalt­ung soll es wieder geben. Jetzt ist es soweit: Am morgigen Donnerstag findet im Einsteinha­us in Ulm ein Informatio­nsabend statt.

Nach einer kurzen der Vorstellun­g der Selbsthilf­egruppe, gibt es drei Vorträge: Einer zur Borderline­Persönlich­keitsstöru­ng an sich, ein zweiter widmet sich den wichtigste­n Therapiefo­rmen, ein dritter stellt das Angebot „Echt Stark“vor, das Hilfe für Kinder psychisch kranker Eltern bietet. Im Anschluss gibt es noch Möglichkei­t für Gespräche.

Den Raum stellt die Vh kostenlos zur Verfügung. „Das finde ich ganz toll“, sagt Mukensturm. Auch die Referenten bekommen kein Honorar. Der Eintritt zur Veranstalt­ung ist frei. Für Spenden an die Selbsthilf­egruppe, die unter anderem in die Homepage fließen, wird eine kleine Kasse aufgestell­t.

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