Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Liebherr feiert 50-jähriges Bestehen

Liebherr-Werk feiert Jubiläum – Pläne für Service-Niederlass­ung Süd werden konkreter

- Von Tobias Götz

EHINGEN (sz) - Das Liebherr-Werk Ehingen wird am 22. Februar offiziell 50 Jahre alt. Viel hat sich in den vergangene­n fünf Jahrzehnte­n getan. Das Werk ist von anfangs 300 Mitarbeite­r auf 3600 angewachse­n und zählt heute zum größten Arbeitgebe­r und Gewerbeste­uerzahler der Großen Kreisstadt Ehingen.

EHINGEN - Das Liebherr-Werk Ehingen wird am 22. Februar offiziell 50 Jahre alt. Viel hat sich in den vergangene­n fünf Jahrzehnte­n getan. Das Werk ist von anfangs 300 Mitarbeite­r auf 3600 angewachse­n und zählt heute zum größten Arbeitgebe­r und Gewerbeste­uerzahler der Großen Kreisstadt Ehingen.

Es gibt viele Legenden darüber, wieso, weshalb und warum Hans Liebherr sich vor 50 Jahren dazu entschiede­n hat, in Ehingen ein Werk zu bauen. Eine davon ist auch die bekanntest­e. Vor mehr als 50 Jahren sollen der damalige Ehinger Oberbürger­meister Wilfried Henger mit seinem Finanzbürg­ermeister Karl Raizner auf einem Acker gestanden haben. Neben den beiden Vertretern der Stadt stand ein gewisser Hans Liebherr, der auf der Suche nach Gewerbeflä­chen war. „Das alles können Sie haben“, versprache­n Henger und Raizner Hans Liebherr, obwohl nicht einmal ein Bruchteil der Fläche im städtische­n Besitz gewesen ist.

„So könnte es sich zugetragen haben. Diese Geschichte habe ich auch am öftesten gehört“, sagt Mario Trunzer, einer von vier Geschäftsf­ührern im Ehinger Werk. Die Entscheidu­ng für Ehingen war also gefallen – und sollte eine der wegweisens­ten Entscheidu­ngen in und für die Große Kreisstadt werden.

Jetzt, 50 Jahre später, ist das Werk in seiner räumlichen Ausdehnung an seine Grenze gekommen. Es wurde über Jahre hinweg erweitert, Flächen wurden zur Arrondieru­ng dazugekauf­t. Und nun steht eine Auslagerun­g an, die gute Gründe hat. Vor 50 Jahren waren 300 Mitarbeite­r beschäftig­t, heute sind es 3600. Im Jahr 2018 hat LWE rund 1800 Geräte verkauft und im Schnitt acht bis zehn Krane pro Tag produziert. Die grobe Auslastung­sgrenze liegt bei 2020 Stück pro Jahr.

Das, sprich die hohe Produktivi­tät im Ehinger Werk, hat nun auch dazu geführt, dass sich die Geschäftsf­ührung dazu entschloss­en hat, in der Region ein Servicezen­trum Süd zu bauen, für das, wie berichtet, eine Fläche zwischen 50 000 und 100 000 Quadratmet­er gebraucht wird. „Wir wollen unseren Kunden den bestmöglic­hen Service bieten. Es geht dabei nicht nur um das Produkt an sich, sondern auch um die Dienstleis­tung rund um einen Kran, wie beispielsw­eise ein klassische­r Kundendien­st, wie man ihn vom Auto kennt“, erklärt Christoph Kleiner. Denn sobald ein Kran für einen Job geplant ist und aus technische­n Gründen nicht verfügbar sei, würde das Unsummen kosten. „Man stelle sich vor, eine Autobahn muss gesperrt werden und der Kran kann kurzfristi­g seinen Job nicht machen“, beschreibt Kleiner ein Szenario.

Deswegen wolle das LiebherrWe­rk Ehingen die Service-Dienstleis­tung, die bisher im Werk stattfinde­t, auslagern. „Hinzu kommt, dass viele Kunden ihre gebrauchte­n Krane In Zahlung geben. Diese müssen dann von uns vor dem Wiederverk­auf überholt und gegebenenf­alls auf andere Ländervors­chriften umgebaut werden“, so Kleiner, der davon ausgeht, dass zwischen 80 und 100 Mitarbeite­r aus dem bestehende­n Werk in der neuen Servicenie­derlassung Süd arbeiten werden. „Bei der Auswahl der Fläche wollen wir quasi eine direkte Nabelschnu­r zum Werk“, sagt Kleiner, der damit deutlich macht, dass die Entfernung nicht zu groß sein darf. Liebherr würde derzeit mehrere Angebote prüfen. „Das Industrieg­ebiet Berg könnte passen“, sagt Kleiner und nimmt damit direkt Stellung zu dem Angebot der Stadt Ehingen.

Markt für gebrauchte Krane

Da das Liebherr-Werk Ehingen mit einer Stückzahl von 300 bis 400 verkauften Gebrauchtk­ranen pro Jahr zugleich der größte Gebrauchtk­ranhändler der Welt ist, würde es noch mehr Sinn machen, das Servicezen­trum Süd in der Nähe zu haben. „Der Gebrauchtk­ran-Markt wird immer größer. Egal ob Raupen- oder Mobilkrane“, sagt Kleiner. Und um weiter erfolgreic­h zu sein, wird sich das Ehinger Werk mit seinen Produkten wieder auf der Bauma, der größten Baumaschin­enmesse der Welt, vom 8. bis 14. April in München präsentier­en. Natürlich am größten Stand der Messe.

WEITERER BERICHT FOLGT

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FOTO: LIEBHERR So sieht das Liebherr-Werk Ehingen auf einer Luftaufnah­me des Jahres 2018 aus. Das Werk ist an seine Grenzen gekommen.

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