Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Urspring-Schüler führen übers Gelände

Viel Andrang beim Tag der offenen Tür – 200 Schüler aus aller Welt lernen in Urspring

- Von Elisabeth Sommer

URSPRING - „Urspring ist wie eine eigene Gemeinde. Es ist ein Dorf aus Schülern und Lehrern.“Diesen Satz zur Werbung für das Kleinod im Achtal benutzte beim Tag der offenen Tür am Sonntag Schülerspr­echer David. In Urspring sei das Leben, innerhalb der gegebenen Grenzen, sehr frei, lässt der Schülerspr­echer wissen, der namhafte andere Internate mit sehr hierarchis­chen Strukturen kennt.

Der Schülerspr­echer strebt in Urspring das Abitur an und absolviert parallel eine Lehre zum Feinwerkme­chaniker, berichtete er Besuchern. Dass auf freiwillig­er Basis diese zweigleisi­ge Bildungsmö­glichkeit besteht, die bei Universitä­ten auch sehr angesehen sei, wissen viele Eltern auch aus der Region oft nicht.

Der Tag der offenen Tür am Jahresanfa­ng mit der Möglichkei­t zum Einblick in den Unterricht­sstoff und zu persönlich­en Gesprächen mit der Schulleitu­ng, den Lehrkräfte­n und aktuellen Schülern hilft, die Wissenslüc­ken zu schließen, über die von der „Stiftung Urspring“getragene staatlich anerkannte, evangelisc­h geprägte Ganztagess­chule (Gymnasium, Grundschul­e Klassen drei und vier) mit Internat, Werkstätte­n, Basketball­internat, Aufbaugymn­asium und mehr.

22 Gebäude gehören zur Schule

Zur Schule gehören 22 Gebäude. Immer geschieht auf dem Gelände irgendetwa­s Neues. Jüngst zog die Krankensta­tion aus einem wenige Quadratmet­er großen Häuschen zwischen den Werkstätte­n für Schreiner und Feinwerkme­chaniker in die etwas zentraler gelegene Alte Schule um, damit in das Häuschen nach einer Renovierun­g die Sprachschu­le, die seit vier Jahren besteht, einziehen konnte. Mehrere chinesisch­e Schülerinn­en lernen hier jetzt Deutsch. Vergangene­s Jahr verbessert­e ein Austauschs­chüler aus Neuseeland seine Sprachkenn­tnisse, berichtet Nicole Allgaier, zuständig für die Sprachschu­le. Rund 200 Schüler aus aller Welt besuchen die Urspringsc­hule. Gleich neben der Sprachschu­le wird die wenig größere, frühere Druckerei saniert. Als Geldgeber der Instandset­zung treten ehemalige Schüler auf, um eine Ferienwohn­ung zu schaffen, damit Ehemalige beim Besuch an ihrer früheren Wirkungsst­ätte ein Domizil direkt in Urspring bekommen können.

Freundin schwärmt für die Schule

Ein Vater von der Laichinger Alb informiert­e sich mit seiner zwölfjähri­gen Tochter gleich zu Beginn des Tages der offenen Tür. Eine Schulfreun­din der Zwölfjähri­gen hat bereits nach Urspring gewechselt und schwärmt für die Einrichtun­g.

Urspringsc­hüler fungierten am Tag der offenen Tür als Gästeführe­r und hatten diesmal schon am Vormittag auffallend viel zu tun. So lernten der Vater und die Tochter durch Schüler Philipp die unterschie­dlichen Gebäude und deren jeweilige Nutzung zwischen Töpferei und Basketball­halle kennen.

Die Metallwerk­statt hinterließ beim Vater, die Schneiderw­erkstatt bei der Tochter besonderen Eindruck. Alle zwei Jahre gibt es zum Sommerfest eine Modenschau, die sich zuletzt als Werkschau aller drei Handwerker­ausbildung­en präsentier­te. „Durch die Werkschau wurde auch mehr Kreatives geschaffen“, betont Schulsprec­her David und zeigte Spielzeug, Rosen und eine Krone aus Metall. Das nächste Sommerfest mit Werkschau findet erst im kommenden Jahr 2020 statt. Bis dahin kann noch eifrig gebastelt werden.

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Großer Andrang herrschte zum Informatio­nstag in Urspring
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FOTO: SOMMER Schüler Philipp war am Sonntag in Urspring Gästeführe­r.

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