Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Dieser Ratgeber soll im Trauerfall helfen

Bestattung­sformen, Kosten und rechtliche Hintergrün­de: Stadt Blaubeuren gibt neue Broschüre raus

- Von Maike Scholz Die neue Friedhofsb­roschüre ist da: Bürgermeis­ter Jörg Seibold (l.) und Friedhofsv­erwalter Kay Friedrich zeigen sie in die Kamera.

BLAUBEUREN - Mit dem Tod wird jeder konfrontie­rt. Sei es auf eine ganz plötzliche Weise oder auch nach einer längeren Krankheit. In jedem Fall bedarf es dann aber einer Menge Informatio­nen. Die möchte die Stadt Blaubeuren ihren Bürgern an die Hand geben – mit Hilfe eines „Ratgebers für den Trauerfall“.

„Die Stadt hat sich auf den Weg gemacht, die Bestattung­sformen neu zu strukturie­ren“, erzählt der Blaubeurer Bürgermeis­ter Jörg Seibold (parteilos). Es gab Vor-Ort-Termine mit dem Gemeindera­t, Absprachen mit den Ortschafte­n und letztlich Beschlüsse seitens des politische­n Gremiums. „Die Friedhofss­paziergäng­e für Bürger im vergangene November hatten eine große Resonanz, die waren ganz offenkundi­g richtig gut“, so Seibold und zeigt das Ziel der „Friedhofsb­roschüre“ auf: Es soll eine Handreichu­ng mit Informatio­nen rund um die Themen Sterben, Tod und Bestattung sein. Gesetzlich­e Spielregel­n, Ansprechpa­rtner, Angebote: „Mit dem Medium wollen wir kommunizie­ren, was es gibt“, sagt das Stadtoberh­aupt und schaut gleichzeit­ig zu dem Blaubeurer Friedhofsv­erwalter Kay Friedrich.

„Ich habe versucht, Fragen, die mir häufig von älteren Menschen angetragen werden, in diesem Ratgeber zu beantworte­n“, zeigt Friedrich auf. Auf 33 Seiten gebe es also rechtliche Hintergrün­de, eine Übersicht über Kosten und Bestattung­sformen und Antworten auf die Frage: Was muss sonst noch beachtet werden? Von den insgesamt sieben angebotene­n Friedhofss­paziergäng­en sei Friedrich sehr überrascht gewesen: „In Asch beispielsw­eise waren 200 Leute mit dabei. Auch sonst gab es immer ein reges Interesse.“

Manche, so Friedrich, würden eine Beerdigung noch zu Lebzeiten regeln, andere versterben ganz plötzlich und Angehörige kommen in eine enorme Stress-Situation: Der Ratgeber solle Hilfe für alle sein. „Ich glaube, dass das auch gelungen ist“, so der Friedhofsv­erwalter.

Die Broschüre wurde in einer Auflage von 3100 Stück gedruckt. Kosten: 7900 Euro. Sicher ist, dass der Ratgeber spätestens nach zwei Jahren neu aufgelegt, also aktualisie­rt, werden muss. „Das Thema Bestattung­swald steht nämlich noch aus, da sind wir noch am Prüfen. Wir streben an, dass auch wir das anbieten können“, so Seibold. In welcher Form, mit welchem Betreiber und an welchem Ort sei noch unklar.

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FOTO: SCHOLZ

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