Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Zum Totlachen
Tatort: Murot und das Murmeltier (ARD, Sonntag, 20.15 Uhr)
– Ja, das Murmeltier. Jährlich grüßt es, und jetzt hat die Idee vom sich ständig wiederho- lenden Tagesbeginn auch den „Tatort“erwischt. Diesmal ist es Kommissar Murot (Ulrich Tukur), der morgens um halb acht immer wieder vom Anruf seiner Kollegin aus dem Schlaf gerissen und zu einer Geiselnahme in eine Bank gerufen wird.
Und natürlich versucht er jedes Mal, den Ablauf umzugestalten, um Tote zu vermeiden. Er weiß ja immer schon, was schief laufen könnte.
Regisseur Dietrich Brüggemann hat mit seinem zweiten „Tatort“ein filmisches Experiment gewagt, das beim Festival des deutschen Films in Ludwigshafen mit dem Filmkunstpreis ausgezeichnet wurde. Laut Jury lobe er „in raffinierter Weise die Zeitschleife, in der das Überangebot der Krimi-Produktion des Fernsehens steckt“. Wohl wahr.
Darüber hinaus steckt der Film voller Andeutungen und witziger Momente. Schließlich ist Brüggemann Komödienspezialist.
Und Ulrich Tukur, mal genervt und zynisch, mal im Schlafanzug und mit Kettensäge, ist allemal sehenswert. Allein schon wie er versucht, den Kaffeefleck auf der Anzugshose zu vermeiden. Riesengroßer Klamauk und gleichzeitig spannend. Experiment mehr als gelungen.