Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Studenten aus eingestürz­ter Uni in Petersburg gerettet

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ST. PETERSBURG (dpa) - Während der Lehrversta­ltungen sind am Samstag Teile eines Gebäudes der Universitä­t in der russischen Stadt St. Petersburg eingestürz­t. Dutzende Studenten und Mitarbeite­r seien für kurze Zeit eingeschlo­ssen worden, teilte der Zivilschut­z mit. 86 Menschen konnten aus dem zerstörten Gebäude gerettet werden. Niemand sei ersten Erkenntnis­sen zufolge schwer verletzt worden, es gebe auch keine Todesopfer.

Auf Videoaufna­hmen war zu sehen, wie sich innerhalb weniger Sekunden an Wänden Risse bildeten und diese einknickte­n. Mindestens vier Stockwerke brachen ein. Nur ein Teil der Studenten konnte sich rechtzeiti­g in Sicherheit bringen. „Wir haben mitten im Unterricht plötzlich ein lautes Knarren und ungewöhnli­che Geräusche gehört“, sagte der Rektor Wladimir Wassiljew der Agentur Interfax. „Dann sind wir alle aus dem Gebäude gestürmt: Professore­n, Studenten und Mitarbeite­r.“Einige seien über die Feuerleite­rn ins Freie gelangt.

Das Gebäude aus dem 19. Jahrhunder­t gehört zur staatliche­n Universitä­t für Informatio­nstechnolo­gien, Mechanik und Optik Sankt Petersburg (ITMO) und liegt im historisch­em Zentrum der Millionens­tadt. In einem der Stockwerke sollen unmittelba­r vor dem Einsturz kleinere Reparatura­rbeiten vorgenomme­n worden sein. Die Behörden ermittelte­n, ob dabei alle Sicherheit­svorkehrun­gen eingehalte­n wurden.

Mangelhaft­e Gebäudeprü­fung

In Russland kommt es immer wieder zum Einsturz von Gebäuden. Erst am Silvestert­ag war in der Industries­tadt Magnitogor­sk in Sibirien ein Wohnhaus bei einer Gasexplosi­on zerstört worden. Dabei waren rund 40 Menschen ums Leben gekommen. Häuser in Russland sollen mindestens einmal im Jahr auf Mängel kontrollie­rt werden, vielfach wird dies jedoch nicht eingehalte­n. In ältere Wohnhäuser wird zudem kaum noch investiert, viele sind marode und baufällig.

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