Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Blutiges Wochenende in den USA
CHICAGO/CLINTON (dpa) - Rund 40 000 Menschen sterben in den USA jedes Jahr durch Waffen. In den vergangenen Tagen sorgten zwei Taten besonders für Aufsehen: In Aurora nahe Chicago tötete ein 45-Jähriger fünf Menschen, ehe er von der Polizei erschossen wurde. In der Kleinstadt Clinton in Mississippi starben vier Menschen bei einer Geiselnahme.
Derartige Fälle sind in den USA trauriger Alltag: Laut Gun Violence Archive hat es dort in den ersten sechs Wochen des Jahres 2019 bereits 40 Schießereien mit vier oder mehr Opfern gegeben. Dabei wurden 125 Menschen getötet und 68 weitere verletzt. Laut Center for Disease Control and Prevention sind 2018 in den USA täglich 110 Menschen durch Schusswaffengebrauch gestorben. Davon waren 60 Prozent Suizide.
Bei der Schießerei in Aurora tötete ein entlassener Mitarbeiter in einem Werk für Wasserventile fünf seiner Kollegen. Beim anschließenden Schusswechsel mit der Polizei seien sechs Beamte verletzt und der Angreifer tödlich getroffen worden.
Bei dem Geiseldrama in Mississippi nahm ein bewaffneter Mann am Samstag nach einem Streit mehrere Verwandte als Geiseln und verschanzte sich mit ihnen in einem Haus. Der Polizei sei es gelungen, mehrere Kinder aus seiner Gewalt zu befreien. Später seien mehrere Schüsse zu hören gewesen. Nach etwa zwölf Stunden wurde das Geiseldrama beendet, wie der Lokalsender berichtete. Der Mann sei festgenommen worden. Details über ihn wurden zunächst nicht bekannt. Clinton ist ein Vorort von Jackson, der Hauptstadt von Mississippi.