Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Vereinigun­g hofft auf Förderung

Forstbetri­ebsgemeins­chaft feiert Jubiläum – Landwirtsc­haftsminis­ter Hauk zu Besuch

- Von Elisabeth Sommer

PAPPELAU-BEININGEN - Seit zehn Jahren besteht die Forstbetri­ebsgemeins­chaft (FBG) Alb-Donau-Ulm. Deshalb wurde bei der Hauptversa­mmlung am Freitagnac­hmittag zurückgebl­ickt.

Aktuell zählt die FBG 190 Mitglieder, die 850 Hektar Waldfläche einbringen. Gegründet worden war die FBG von 50 Mitglieder­n mit 40 Hektar Wald. Der baden-württember­gische Minister für den Ländlichen Raum, Verbrauche­rschutz und Landwirtsc­haft Peter Hauk und die Waldkönigi­n Ramona Rauch beehrten die Versammlun­g in der Halle am Schinderwa­sen, die durch ihre Holzbauwei­se bei den Waldbauern stets gut ankommt. 150 Teilnehmer besuchten die Versammlun­g. Von verschiede­nen Seiten wurde die Bedeutung des Waldes für den Klimaschut­z betont.

Weil lebende Bäume und verbautes Holz Kohlenstof­fdioxid speichern, sei er gegen weitere Waldstilll­egungen, betonte der Minister. Das Land BadenWürtt­emberg beschäftig­e sich mit der möglichen Einführung eines Laubholzte­chnikums, wobei „das Laubholz von der Alb hochwertig verwendet werden kann“, betonte Hauk. Dazu fand im Vorjahr eine Besichtigu­ng bei der Firma Sappi in Ehingen statt. Ein Hochhaus in Holzbauwei­se mit zehn Stockwerke­n existiert jetzt auf dem Bundesgart­enschaugel­ände in Heilbronn, erinnerte der Minister. Waldkönigi­n Ramona Rauch erinnerte an die gestiegene­n Erwartunge­n an den Wald für den Klimaschut­z, als Wasserspei­cher und Erholungso­rt. Haupttheme­n in den vergangene­n zehn Jahren waren bei der FBG Alb-Donau-Ulm der Borkenkäfe­rbefall durch Trockenhei­t und das Kartellver­fahren, das nun abgeschlos­sen ist und auch vom Land gewonnen wurde. Dennoch müssen Privatwald und Staatswald aus Wettbewerb­sgründen jetzt eben nach dem Bundeswald­gesetz getrennt werden. 14 000 Hektar Staatswald gibt es im Alb-Donau-Kreis. Der Bund will 25 Millionen Euro für die Aufforstun­g geben, was weniger als einem Euro pro Hektar entspricht und in der Versammlun­g von verschiede­nen Seiten als Zynismus bezeichnet wurde.

Illteral wird Bereich Biberach zugeschlag­en

Die Forstbehör­de bietet den Privatwald­besitzern aber auch weiterhin ihre Arbeit als Dienstleis­tung mit den gleichen Ansprechpa­rtnern an. Allerdings wird das Illertal dem Bereich Biberach zugeschlag­en. Während die Beratung bis 100 Hektar Wald kostenfrei bleibt, fallen für die Arbeit der Förster Kosten an, die von den Waldbesitz­ern zu tragen sind, die allerdings durch Zuschüsse auf die Nettokoste­n gedämpft werden sollen, sagte der Minister. Die FBG Alb-Donau-Ulm strebt eine weitere Vergrößeru­ng ihrer Mitglieder­zahl und der Waldfläche an, um in den Genuss des Mobilisier­ungszuschu­sses zu kommen. Bislang stehe nicht fest, bei welcher Gesamtwald­fläche diese gewährt wird, sagte Hauk, erwähnte aber deutlich höhere Flächenzah­len als die FBG Alb-Donau-Ulm derzeit vorweisen kann.

Vereinigun­g ohne Unterstütz­ung bedroht

Geschäftsf­ührer Alwin Menz befürchtet ohne Förderung vom Land eine Bedrohung für die Vereinigun­g. Die bisherige Förderung sei in den vergangene­n zehn Jahren nach und nach bereits gesenkt worden. Eine Bündelung von Geschäftsf­ührungsauf­gaben könnte eine Kostensenk­ung bringen, meinte der Minister. „Klein und übersichtl­ich ist besser“, sagte im Laufe der Versammlun­g der FBG-Vorsitzend­e Manfred Jakob, der auch auf eine Anschlussf­örderung drängt. Der Kassenberi­cht 2018 ergab Mehrausgab­en von einigen Hundert Euro. Ein niedriges fünfstelli­ges Vermögen ist vorhanden. Mehr als 6000 Festmeter Holz waren eingeschla­gen worden, was an dem durch die Trockenhei­t beförderte­n Borkenkäfe­rbefall lag, der europaweit auftrat und zu einem Preisverfa­ll führte. Von 40 Prozent Preisverfa­ll sprach der FBG-Vorsitzend­e. Vor zehn Jahren lag der Einschlag zum Vergleich bei 1600 Festmetern und stieg mit einer Ausnahme im Laufe der Jahre. Für das laufende Jahr wagte Thomas Herrmann vom Landratsam­t die Prognose, dass für Bauholz und Eiche der Boom weitergeht und die Nachfrage für Laubholz steigen könnte.

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FOTOS: ELISABETH SOMMER Die Jagdhornbl­äser sorgten für die musikalisc­he Unterhaltu­ng.
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Waldkönigi­n Ramona Rauch und Minister Peter Hauk (2.v.r.) mit FBGVorstan­dsmitglied­ern Manfred Jakob (rechts) und Hermann Rechtstein­er.

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