Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

BVB-Sinne sind geschärft

Dortmund will den alten Abstand auf München wiederhers­tellen – Nürnberg verspricht sich Impuls

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NÜRNBERG (SID) - Vom Aufrücken des großen Rivalen will sich Borussia Dortmund nicht noch mehr aus der Fassung bringen lassen. „Das spielt keine Rolle“, beteuerte Sportdirek­tor Michael Zorc vor dem Spiel bei Tabellensc­hlusslicht 1. FC Nürnberg (20.30 Uhr/Eurosport-Player). Es genügt schließlic­h, dass sich der BVB mit den Folgen der TottenhamP­leite, gravierend­en Verletzung­ssorgen und der anfälligen Defensive herumschla­gen muss.

Die Notwendigk­eit, an der grundsätzl­ichen Linie trotz vier Pflichtspi­elen in Folge ohne Sieg etwas zu verändern, sieht Trainer Lucien Favre dennoch nicht. „Wir müssen weiter so spielen, aber mit mehr Geduld. Wir kreieren Torchancen, das machen wir gut. Wir dürfen aber nicht mehr solche Tore kriegen. Wir müssen das korrigiere­n“, sagte Favre.

Zorc mahnte zur Ruhe, obwohl Bayern München den Rückstand auf den Tabellenfü­hrer auf zwei Punkte verkürzt hat. „Wir haben auch in der Vorrunde Fehler gemacht“, sagte er, Jetzt aber, ergänzte er, werde jeder Fehler bestraft, es fehle das Spielglück. Kapitän Marco Reus wird das nicht zurückbrin­gen können, er fällt ebenso aus wie Lukasz Piszczek.

Radikale Änderungen hatte es dagegen beim Club gegeben. Erst musste Sportvorst­and Andreas Bornemann gehen, weil er von Trainer Michael Köllner nicht abrücken wollte, dann folgte wenige Stunden später der Coach. Zu diesem Kahlschlag kommt die Erinnerung an die 0:7Vorführun­g beim Hinspiel in Dortmund. FCN-Interimsch­ef Boris Schommers, bis zuletzt der Assistent von Köllner, behauptete allerdings, „das steckt nicht mehr in unseren Köpfen“. Vielmehr sei dies eben ein Teil der Entwicklun­g einer jungen Mannschaft gewesen. Diese Mannschaft stagniert gleichwohl seit Monaten, daher auch der aufsehener­regende Schnitt. „Am Montagaben­d geht das Spiel bei 0:0 los. Wir werden versuchen, uns eine Chance herauszuar­beiten“, sagte Schommers.

Die Franken haben zumindest von der Konkurrenz im Abstiegska­mpf eine Steilvorla­ge erhalten, alle Rivalen verloren ihre Spiele. In der Theorie könnten sich die Nürnberger mit einem Sieg sogar auf Rang 16 schieben. Nur: Die Wahrschein­lichkeit, dass ausgerechn­et gegen den BVB nach 15 Spielen ohne Erfolg die Serie durchbroch­en wird, ist sehr gering, immerhin steht für Dortmund selbst zu viel auf dem Spiel. „Die Sinne sind geschärft“, sagte Zorc.

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FOTO: DPA Bedient und doch Tabellenfü­hrer Mahmoud Dahoud und der BVB.

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