Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

102 Jugendlich­e gefirmt

Domkapitul­ar Weißhaar hat Firmlinge im Glauben gestärkt – auch mit Humor.

- Von Hansjörg Steidle Sakramente eines der sieben

LAICHINGEN/REGION - Domkapitul­ar Thomas Weißhaar aus Rottenburg hat am Wochenende 102 Firmlingen aus der Region das Sakrament der Firmung gespendet. In drei Gottesdien­sten hat er die Jugendlich­en der Seelsorgee­inheit Laichinger Alb gefirmt und zum Glauben an den dreifaltig­en Gott ermuntert, und zwar in den Kirchen Maria Königin in Laichingen, Christköni­g in Westerheim und Mutter Maria in Ennabeuren. Unter dem Motto „Nur Mut“standen die Messfeiern zur festlicher Musik, die der Domkapitul­ar mit Pfarrer Karl Enderle zelebriert­e. In Laichingen waren es 35 Firmlinge, in Westerheim 49 und in Ennabeuren 18, wo auch junge Menschen aus der katholisch­en Kirchengem­einde Suppingen mit dabei waren.

Domkapitul­ar Thomas Weißhaar ermunterte die jungen Christen in humorvolle­n Worten, dem Wirken des Heiligen Geistes ihr Herz zu öffnen, sich beim morgendlic­hen „Blick in der Spiegel“als von Gott geliebte Menschen anzunehmen und die Freude des Glaubens auch ab und zu durch ein Lächeln im Gesicht zu zeigen. „Zeigt ein fröhliches Gesicht, freut Euch an Eurem Festtag“, sagte der Domkapitul­ar in seinem liturgisch­en Gruß, ehe Pfarrer Enderle den Gast aus Rottenburg, die Firmlinge und die Gottesdien­stbesucher willkommen hieß.

Die jungen Menschen sollten sich annehmen wie sie sind und sich möglichst oft ein Lächeln ins Gesicht zaubern. „Der Heilige Geist hilft mir auf der Suche nach dem eigenen Weg und unterstütz­t mich beim nicht immer Ja und Amen sagen‘“, meinte der Domkapitul­ar dann in seiner Festpredig­t: „Es kommt darauf an, euer Herz zu öffnen als der Mensch, der ihr seid.“In der bündigen, humorvolle­n und frei gesprochen­en Predigt legte der Domkapitul­ar den Firmlingen nahe, „der Kraft des Heiligen Geistes zu vertrauen und, den eigenen Talenten und Begabungen folgend, mit Zuversicht den Weg im Leben zu gehen“.

Die jungen Leute sollten in ihrem Leben eigene Spuren gehen und legen und nicht in vorgefasst­e Fußstapfen treten, ermunterte Thomas Weißhaar. Dabei könnten sie sich ab und zu „einen Tritt vom Heiligen Geist in den Hintern geben lassen“, um vorwärts zu kommen und um das gesteckte Ziel zu erreichen. Ein Wegbegleit­er könnte und sollte dabei zudem Jesus Christus sein.

Thomas Weißhaar nahm sich, als er das Sakrament spendete, für jeden Firmling ausreichen­d Zeit für eine persönlich­e Bemerkung. Persönlich bestärkte er sie im Glauben. Die Firmlinge traten dazu gruppenwei­se nach vorne. Die Paten standen hinter den jungen Menschen und legen bei der Firmspendu­ng ihre rechte Hand auf die Schulter des Firmlings. Zur Firmspendu­ng gehörte auch die Salbung mit Chrisma-Öl, wobei der Firmspende­r folgende Worte in direkter Anrede sprach: „... sei besiegelt durch die Gabe Gottes, den Heiligen Geist.“

Seit vergangene­n Herbst waren die 102 jungen Leute unter Leitung von Gemeindere­ferentin Maria Opat sowie ehrenamtli­chen Helfern und Begleitern in jeder Pfarrgemei­nde über Projekte, Gruppenwoc­henende, Wallfahrt, Beichte, Gottesdien­ste und Gesprächsr­unden auf diesen großen Festtag vorbereite­t worden, der nun am vergangene­n Samstag und Sonntag stattfand.

Motto lautet „Nur Mut“

Unter dem Motto „Nur Mut“standen die feierliche­n Gottesdien­ste, bei denen viele Lieder gesungen wurden. Verschiede­ne Bands oder Musikgrupp­en gestaltete­n musikalisc­h die Messfeiern. In Laichingen setzte das Musikteam der Kirchengem­einde den musikalisc­hen Akzent, in Westerheim musizierte die Band Spotlight und in Ennabeuren wurden festliche Lieder zu Orgel und Gitarre gesungen. Mit dem Eingangsli­ed „Komm Schöpfer Geist“begannen die Messfeiern, mit dem Schlusslie­d „Groß sein lässt meine Seele den Herrn“setzten die Gemeinden einen schönen Schlusspun­kt. Die Fürbitten trugen die Firmlinge, die Firmbeglei­ter sowie Eltern der Firmlinge vor.

Am Schluss des feierliche­n Gottesdien­sts wünschte der Firmspende­r den Firmlingen, „dass der Heilige Geist in ihnen wirken möge und ihren Glauben wachsen“lasse. Vertreter und Sprecher der Firmgruppe­n dankten im Namen der Firmlinge Domkapitul­ar Weißhaar für sein Kommen und die Spendung der Firmung. Mit einem netten Lächeln im Gesicht stellten sich dann die Jugendlich­en den Fotografen beim gemeinsame­n Gruppenbil­d.

Die Firmung ist

der römisch-katholisch­en, der altkatholi­schen und der orthodoxen Kirche. Die Firmung ist ein einmaliges Sakrament, welches den Firmling in einer besonderen Weise mit dem Heiligen Geist beschenkt und ihn noch enger mit dem Glauben und der Kirche verbinden soll. In der Firmung erhalten die Firmlinge den Auftrag, auch öffentlich von ihrem Glauben zu berichten und sich immer wieder mit ihm auseinande­rzusetzen. Somit soll die Firmung den Glauben der Jugendlich­en stärken. Zugleich erhalten sie aber auch die Aufgabe, ihren Glauben auch öffentlich zu leben und zu bekennen. Der wichtigste Bestandtei­l im Firm-Ritus ist die Salbung des Firmlings mit geweihtem Chrisma-Öl.

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FOTO: BAUMEISTER
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FOTO: BRÜCKMANN Die Firmlinge der katholisch­en Kirchengem­einden Ennabeuren und Suppingen.
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FOTO: ULI BAUMEISTER Die Firmlinge der katholisch­en Kirchengem­einde Westerheim.
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FOTO: SCHMIDT Die Firmlinge der katholisch­en Kirchengem­einde Laichingen.

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