Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Aus dem Verlag Klöpfer und Meyer wird Klöpfer, Narr
TÜBINGEN (sz) - Der Verleger Hubert Klöpfer ist erleichtert: Er hat eine Nachfolgelösung für seinen Verlag Klöpfer und Meyer gefunden. Er wird zusammen mit der Tübinger Verlegerfamilie Narr die Klöpfer, Narr GmbH gründen. Mindestens drei Jahre lang wird er für das Programm des neuen Verlages zuständig sein. Klöpfer (67) hat lange nach einem Käufer gesucht. Das Profil, anspruchsvolle Regionalliteratur wie das Gesamtwerk Maria Beigs oder Arbeiten zur Landesgeschichte zu verlegen, sollte beibehalten werden. Prominente Fürsprecher sprangen ihm bei. Die Kulturwissenschaftler Hermann Bausinger und Thomas Knubben forderten in einem neuen „Tübinger Memorandum“eine staatliche Förderung für unabhängige Verlage. Doch die über 20 Gespräche über den Verkauf des Verlages scheiterten: „Den einen waren wir zu groß, den anderen zu klein, und wieder andere scheuten die viele Arbeit“, erzählt Hubert Klöpfer nach der Einigung mit der Verlegerfamilie Narr, die vor allem wissenschaftliche Werke verlegt.
Hubert Klöpfer ist erleichtert und formuliert frei nach Hannah Arendt: Es werde auch in Zukunft Tübinger „Bücher fürs Denken und Lesen ohne Geländer“geben. Auch bei den Autoren sei die Entscheidung gut angekommen, sagt Klöpfer. Viele hätten ihm gratuliert.
Nachdem das Frühjahrsprogramm 2019 ausgefallen war, wird sich die Klöpfer, Narr GmbH im Herbst mit neuen Büchern zurückmelden. Einer der Spitzentitel wird ein Band mit Gesprächen sein, die Hermann Bausinger, emeritierter Professor für Empirische Kulturwissenschaft, mit Muhterem Arras, Präsidentin des baden-württembergischen Landtags, geführt hat. Titel: „Heimat. Kann die weg?“