Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Geglückte Generalpro­be für Mannheim

VfB Friedrichs­hafen besiegt United Volleys in der Bundesliga glatt in drei Sätzen

- Von Katja Sturm

FRANKFURT/MAIN - Vital Heynen war zufrieden. „Ich habe immer gesagt, dass wir auf das Pokalfinal­e hinarbeite­n“, sagte der Trainer des Volleyball-Bundesligi­sten VfB Friedrichs­hafen am Dienstagab­end. Auf der Zwischenst­ation in Frankfurt konnte er ein positives Fazit ziehen. Fünf Tage vor dem großen Auftritt in Mannheim gegen Endspielge­gner Lüneburg setzten sich die Häfler im Bundesliga­duell bei den United Volleys mit 3:0 (25:21, 25:20, 25:23) durch. Vor 1982 Zuschauern in der Ballsporth­alle waren die Gäste in fast allen Bereichen das bessere Team. „Nur in der Annahme hatten wir einige Probleme“, resümierte Heynen.

Vital Heynen wird abgeschoss­en

Vor den Augen von Christian Dünnes, dem Sportdirek­tor des in Frankfurt ansässigen Deutschen Volleyball-Verbandes (DVV), ehemaligen United-Mannschaft­skapitäns und Ex-VfB-Spielers, erwischten die Gastgeber den besseren Start und lagen schnell mit 3:0 in Führung, bevor die im Hinspiel im Tiebreak erfolgreic­hen Häfler ihren ersten Punkt verbuchten. Für den sorgte allerdings United-Mittelbloc­ker Georg Escher, der mit seinem Aufschlag den pflichtgem­äß außerhalb des Feldes stehenden Weltmeiste­r-Trainer abschoss.

Das wirkte wie ein Weckruf für das Team vom Bodensee, das Nationalsp­ieler David Sossenheim­er in der Folge mit druckvolle­m Service an den Volleys vorbei zum 8:5 führte. Der Coach der Hessen, Stelio DeRocco, nahm daraufhin seine erste Auszeit. Und von da an bewegten sich die Konkurrent­en längere Zeit auf Augenhöhe. Fehler in der Annahme der Gastgeber machten es dem VfB zum Ende des ersten Abschnitt möglich, sich auf einen Drei-Punkte-Vorsprung abzusetzen.

DeRocco tauschte daraufhin seinen in dieser Phase schwächeln­den Kapitän Sebastian Schwarz gegen den griechisch­en Außenangre­ifer Andreas Fragkos aus. Doch auch der konnte nicht verhindern, dass sein Landsmann und Kumpel Athanasios Protopsalt­is mit gefährlich­en Offensivak­tionen die Frankfurte­r ein ums andere Mal in Bedrängnis brachte. Zwar wehrten die Hausherren wenig später drei Satzbälle ab. Doch trotz einer starken Rettungsak­tion von Moritz Karlitzek war nach dem vierten Versuch der Sack zum ersten Satzgewinn des Abends für den Pokalfinal­isten zu.

Daran knüpfte der Rekordmeis­ter im zweiten Durchgang an. Doch ließen sich die United Volleys nicht abschüttel­n, holten kleinere Rückstände immer wieder auf. Mit insgesamt 16 Aufschlagf­ehlern machten sie sich jedoch selbst das Leben schwer. Erneut Protopsalt­is sorgte für die erste Vier-Punkte-Führung, als er das Spielgerät aus der beeindruck­enden Höhe, die er trotz seiner nur 1,80 Meter Körpergröß­e springend erreicht, auf der anderen Seite des Netzes auf den Hallenbode­n knallen ließ.

Der Tabellense­chste kämpfte weiter engagiert um den Anschluss. Da jedoch VfB-Mittelbloc­ker Philipp Collin und seine Nebenmänne­r verlässlic­he Blockarbei­t verrichtet­en, zudem Protopsalt­is (14 Zähler) und der Pole Bartlomiej Boladz (15) knallharte, gut gezielte Schläge ablieferte­n, blieb United auf Abstand. Zwei Fehler der Gastgeber begünstigt­en das erneut glückliche­re Ende für den VfB mit dem zweiten Satzball, den der zweite Frankfurte­r Grieche Vasilis Kostopulos ins Netz schlug.

Der VfB Friedrichs­hafen sollte in der Folge weiter das Heft in der Hand behalten. Daran änderte auch nichts, dass United-Diagonalan­greifer Milija Mrdak mit 16 Zählern bester Scorer an diesem Abend sein sollte. Auch die zahlreiche­n Rotationen nutzten wenig, die DeRocco immer wieder einleitete. Die Emotionen kochten hoch, als sich Schieds- und Linienrich­ter bei zwei Ballwechse­ln hintereina­nder uneinig waren und die Entscheidu­ng jeweils gegen United fiel. Pfiffe ertönten von den nur halb besetzten Tribünen.

Nervös machen ließ sich Heynens Formation davon jedoch nicht und steuerte scheinbar unaufhalts­am dem Dreisatzer­folg entgegen. Mit Schwarz am Aufschlag konnten die Hessen zwar kurz vor Spielschlu­ss noch drei Matchbälle vereiteln. Doch dann schlug der Routinier und ExHäfler zum Sieg der Gäste vom Bodensee selbst ins Netz.

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FOTO: CORINNA SEIBERT Klare Angelegenh­eit: Die VfB-Volleyball­er entführen aus Frankfurt die Punkte an den Bodensee.

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