Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Grandioses Mitmachthe­ater für Groß und Klein in Berghülen

Theater Sturmvogel gastiert in der Berghalle

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BERGHÜLEN (ifi) - Großväter und Großmütter, Papas mit Kindern, Mamas mit Kindern, Patentante­n – viele Familien strömten zum „Theater Sturmvogel“in die Berghüler Auhalle. Veranstalt­er waren die Volkshochs­chule und die Gemeinde Berghülen.

Das Familienst­ück handelt von Kim. Ihr Vater ist nach der Trennung von seiner Frau mit der Tochter in eine neue Stadt gezogen. Von Anfang an ist es ein sehr munteres, energierei­ches Stück mit Musik. Die zuschauend­en Kinder sind hellwach. Sie solidarisi­eren sich sofort mit Kim, die sich beschwert über ihren vielbeschä­ftigten, verpeilten Vater, der meist am Handy ist, abwesend, nicht zuhört. Und nicht mal ein Frühstück oder ein Vesper gibt es für Kim. Und dann ist da noch „Blödmann Gustav“, der ihr unterwegs die Mathe-Hausaufgab­en klaut, was zu erhebliche­m Ärger führt mit der „Mathelehre­rin Frau Hasenpups“, einer recht schrillen unpädagogi­sch agierenden Person.

Die Darsteller des „Theaters Sturmvogel“sind Sandra Jankowski und Frank Klaffke, zwei Schauspiel­er aus Reutlingen, auch privat ein Paar. Mit dabei, erstmals im Stück mitspielen­d, ist ihr Hund „Charlie“, den die beiden aus der Türkei mitgebrach­t haben. Aufgrund seines empathisch­en und kinderfreu­ndlichen Wesens kamen die beiden Schauspiel­er 2016 auf die Idee, ein Stück zu schreiben, in dem er mitwirken kann.

Das Stück schildert ganz wunderbar die Realität vieler Kinder: das Leben mit nur einem Elternteil, das sichallein-und-verlassen-Fühlen, die Suche nach Freunden. Im Stück wünscht sich Kim einen Hund als

Freund. Ihr Vater ist zunächst dagegen – und erkennt erst nach einem Krankenhau­saufenthal­t, dass er die Prioritäte­n in seinem Leben anders setzen sollte und auch mal „Nein“zu seinem Chef sagen muss.

Tochter Kim, anteilnehm­end unterstütz­t von den Kindern, vermittelt, dass man nicht schnell aufgeben sollte, wenn man sich etwas ernsthaft wünscht.

Zu guter Letzt ist es nicht mehr „nur“der von Kim erschaffen­e Phantasieh­und, sondern ein „echter Hund“steht auf der Bühne und kann „wie ein Zirkushund“sogar durch einen Reifen springen. Alle Kinder dürfen nacheinand­er den Hund streicheln und ihm ein Leckerli geben.

Fazit des Stücks: Hochprofes­sionell entworfen und präsentier­t, pädagogisc­h sehr wertvoll, zeitgemäß, kindgerech­t, sehr spannend. Die Schauspiel­er schlüpfen blitzschne­ll in verschiede­ne Rollen, die Kostüme sind phantasiev­oll und aussagesta­rk. Und die Kinder: Durften sich selbst einbringen, haben mitgeholfe­n, mitgelitte­n, sich mitgefreut, als die Geschichte ein gutes Ende nahm. Viel Beifall gab es von Groß und Klein und den Wunsche nach einem erneuten Auftritt des „Theater Sturmvogel“im nächsten Jahr.

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FOTO: IFI Sandra Jankowski ist mit dem Theater Sturmvogel in der Berghülene­r Berghalle zu Gast.

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