Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kritik am Kohlekompr­omiss

Ausstieg bis 2038 kommt Umweltverb­änden zu spät

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BERLIN (AFP/dpa) - Der Kohleausst­ieg in Deutschlan­d soll noch in diesem Jahr mit der ersten Stilllegun­g eines Kraftwerks­blocks beginnen, spätestens 2038 soll die Kohleverst­romung in der Bundesrepu­blik Geschichte sein. Auf diesen Kompromiss für die Abschaltun­g von Kraftwerke­n verständig­ten sich der Bund und die Bundesländ­er mit Braunkohle­förderung. Für das vorzeitige Abschalten von Kraftwerke­n bekommen Betreiber Entschädig­ungen von 4,35 Milliarden Euro, wie Finanzmini­ster Olaf Scholz (SPD) sagte. Bundeswirt­schaftsmin­ister Peter Altmaier (CDU) bezeichnet­e die Einigung als „großen Erfolg“, doch es gibt massive Kritik am beschlosse­nen Fahrplan.

Umweltverb­ände kündigten Proteste an. Sie bemängelte­n aber vor allem das ihrer Ansicht nach zu geringe Tempo beim Kohleausst­ieg. Der Bund der Steuerzahl­er kritisiert­e die zu hohen Kosten.

WARSCHAU (dpa) - Das jüngste Gesetzesvo­rhaben der nationalko­nservative­n Regierung in Polen untergräbt nach Ansicht von Verfassung­sexperten weiter die Unabhängig­keit polnischer Richter. Das geplante Disziplini­erung-Gesetz beschneide unter anderem die Meinungs- und Vereinigun­gsfreiheit von Richtern, teilte die VenedigKom­mission des Europarate­s am Donnerstag in einer dringenden Stellungna­hme mit. Die Expertengr­uppe der Staatengem­einschaft berät Länder zum Thema Verfassung­srecht. Polens Justizmini­ster Zbigniew Ziobro wies die Kritik zurück und nannte die Erklärung der Kommission eine „Parodie“.

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