Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Haariges und Tierisches
In und rund um Ulm können Interessierte viel über Flora und Fauna lernen
In Ulm und um Ulm und um Ulm herum gibt’s jede Menge Angebote für Freizeitspaß und Fortbildung. Zu den bekannten Museen gehören das Brotmuseum, das Ulmer Münster und die Kunsthalle Weishaupt. Es gibt aber auch jede Menge kleine interessante und originelle Häuser. Auch für die ganz Kleinen ist viel geboten. Anfassen ist in vielen Museen durchaus erwünscht.
Naturkundliches Bildungszentrum Mitten im Herzen der Stadt lässt sich die Natur erkunden. Das ehemalige Naturalienkabinett aus dem Jahre 1923 ist heute das Naturkundliche Bildungszentrum der Stadt Ulm. Die Ausstellungen sind interaktiv ausgerichtet. Die wissenschaftlichen Sammlungen umfassen die Bereiche Mineralogie, Geologie, Paläontologie, Botanik und Zoologie. Noch bis Ende März läuft die Sonderausstellung „Wilde Alb“. Über drei Jahre waren Fotografen der Gesellschaft für Naturfotografie auf der Schwäbischen Alb unterwegs. Zu jeder Tagesund Nachtzeit und bei jedem Wetter haben sie die Besonderheiten dieser Landschaft festgehalten. Hier werden die besten Bilder der Fotografen gezeigt: Eine Liebeserklärung. (www.naturmuseum-ulm.de)
Herr Zopf’s Friseurmuseum
Sehr schräg: Da liegen ein 100 Jahre alter Fön und eine Perücke aus dem Jahr 1560 nebeneinander. In Herr
Zopf’s Friseurmuseum in Neu-Ulm, dem größten seiner Art auf der ganzen Welt, werden mehr als 10 000 Exponate der Friseurgeschichte gezeigt. Sie stammen aus allen Epochen und Kulturen. Unter anderem geht’s um Perückenherstellung, Haarbehandlung oder auch das Haareflechten. Ein original eingerichteter Herrensalon mit drei Plätzen aus dem Jahr 1900 ist vollständig zu sehen. Alle Werkzeuge und Geräte lassen verblüffende Rückschlüsse zu auf den Wandel des Friseurs, der in früheren Jahrhunderten oft zugleich Barbier, Bader, Drogist, Visagist oder sogar Wundarzt und Chirurg war. Übrigens: Herr Zopf gibt’s wirklich. Wer Glück hat, kann seinen Anekdoten
bei einer Führung lauschen. Er selbst hat vor sechs Jahren das Museum eröffnet. (www.deutsche-friseur-akademie.de / friseurmuseum)
Schildkröten- und Reptilienzoo
Ein guter Tipp für Schlechtwettertage ist der privat geführte Schildkrötenund Reptilienzoo in Neu-Ulm. Etwa 80 Schildkrötenarten, aber auch Echsen, Schlangen und Insekten sind hier zu sehen. Was hier kreucht und fleucht, sind vielfach Tiere, die hier einfach abgegeben worden sind – oft von der Polizei – und nun in Neu-Ulm artgerecht ihren Lebensabend verbringen. Darunter ist so manch exotische Seltenheit. Oft sind die Besitzer des Zoos vor
Ort, erzählen etwas über ihre Schützlinge. Anfassen und streicheln ist dann sogar ausdrücklich erlaubt. www.schildkroetenzoo-neuulm.de
Aussichtsturm Michelsberg
Na klar, vom Münster kann man wunderbar auf die Stadt herunterblicken. Das weiß jeder. Nicht ganz so anstrengend ist der Aufstieg auf den 16 Meter hohen Turm am Michelsberg, der schon lange ein Ort prominenter Bauwerke ist. Bereits 1183 wurde hier ein Pilger- und Armenhospiz gegründet. Daraus ging später das Augustinerchorherrenstift St. Michael hervor. 1539 wurde die Klosterkirche abgebrochen, ihr Turm blieb bis 1634 stehen. An dieser Stelle entstand von 1842 bis 1848 die Wilhelmsburg. Bis ins 17. Jahrhundert war der Michelsberg ein Weinberg, dann wurden Gärten angelegt. Ab 1870 wurde das Gelände städtebaulich erschlossen – zunächst mit den Ausläufern der Neustadt und dann mit einem Villenviertel der Gartenstadt. Auch der Safranberg mit seinem schönen Fort Albeck ist seit 1920 geprägt von lockerer Wohnbebauung und wie der Michelsberg Standort vieler Kliniken, Schulen und Universitätseinrichtungen. Ausgedehnte Streuobstwiesen und Kleingärten geben den beiden Stadtteilen ihren unverwechselbaren Charme, zahlreiche Spazierwege führen hindurch. Der Turm mit Blick über die Stadt ist übrigens rund um die Uhr geöffnet. Eintritt muss niemand bezahlen.