Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Kirchengemeinde startet Hilfsaktion zusammen mit der Nellinger Verwaltung
Kommune stellt sich auf neue Herausforderungen ein – Bürgermeister lobt Engagement der Bürger
NELLINGEN - Die aktuell angespannte Lage in Sachen Corona hat nicht nur Auswirkungen auf das ganz persönliche Leben der Menschen, sie stellt die Verwaltungen täglich vor neue Aufgaben und zwingt diese dazu ganz andere Lösungsstrategien zu entwickeln. Zusammen mit der evangelischen Kirchengemeinde bietet Nellingen nun für ältere Mitbürger einen Hilfsservice an, der dazu beitragen soll, dass diese sich nicht in die Gefahr einer Infektion begeben müssen.
Die nun durch die evangelische Kirchengemeinde, ins Leben gerufene Initiative zum nachbarschaftlichen Engagement freut Bürgermeister Christoph Jung sehr. Sie verdiene hohen Respekt und habe seine volle Unterstützung, teilt Jung in einem Brief schriftlich mit. „Mir zeigt es, dass Gemeinsinn und Hilfe gelebt werden“, so Jung. Dem aktuellen Mitteilungsblatt der Gemeinde Nellingen liegt eine Karte der Kirchengemeinde bei, mit der Bürger um Hilfe und Unterstützung bitten können. „Bitte zögern Sie nicht, das Angebot anzunehmen. Ich rufe Sie alle, liebe Bürgerinnen und Bürger dazu auf, sich aktiv zu beteiligen und für Fahrdienste oder andere Hilfeleistung zu engagieren“, ermuntert der Schultes die Nellinger. Über zwei Adressen, können hilfsbedürftige Menschen Kontakt aufnehmen. Die Gemeinde Nellingen unterstützt diese Initiative bei der Koordinierung der einzelnen Hilfen. Jung selbst werde, soweit es möglich sei, ebenfalls persönlich anpacken und Dienste erledigen. „Ich bin überzeugt, dass wir diese schwere Zeit überwinden – weil wir zusammenstehen. Dieses Miteinander hat Nellingen seit jeher ausgezeichnet und wird den Gemeinsinn weiter fördern und stärken“, sagt Jung. Die Kommune verteile diese Woche die Ausgabe des Mitteilungsblatts als Vollausgabe, damit es allen Bürgern zur Verfügung steht. Dieser Ausgabe ist ein Flyer der Evangelischen Kirchengemeinde im Postkartenformat (siehe Bild unten) beigefügt. Menschen in Risikogruppen, die gerade jetzt auf Unterstützung angewiesen sind, können sich damit für Fahrdienste,
sonstige Botendienste, einen Einkaufsservice und noch Vieles mehr melden. Dabei soll den Menschen nicht nur physisch unter die Arme gegriffen werden. Auch der Punkt „Ich bitte um einen Besuch“kann auf der Postkarte angekreuzt werden. Somit soll gerade bei älteren vermieden werden, dass sie vereinsamen, weil sie ihre üblichen sozialen Kontakte nicht mehr pflegen können.
Dennoch, trotz aller guten Entwicklungen mahnt Bürgermeister Christoph Jung generell weiter zur Vorsicht. „Die Zunahme der Erkrankungen auch im Alb-Donau-Kreis ist ein deutliches Signal für uns alle, dass wir unsere Lebensgewohnheiten für eine bestimmte Zeit ändern müssen“, so Jung. Auch über die Pandemie hinaus würden die Nachwirkungen in vielen Bereichen noch länger zu spüren sein. Ihm sei bewusst, dass die Einschränkungen den Bürgern teilweise schwer fielen, ihm gehe es nicht anders. Allerdings sei es momentan wichtig die Regelungen weiter zu befolgen, um die Ausbreitung des Coronavirus einzudämmen und das Gesundheitssystem nicht zu überlasten. „Nur dann können wir gewährleisten, dass vor allem unseren älteren Mitbürgern, bei denen ein schwerer Verlauf der Erkrankung wahrscheinlich ist, die notwendige medizinische Hilfe erhalten“, sagt Jung.
Aber er möchte nicht nur mahnen sonder sich auch bei den Nellingern bedanken. Besonders, dass es gelungen sei, die Betreuung der Kinder so zu organisieren, dass die Gemeinde auch für Eltern in besonders kritischen Berufsfeldern, derzeit keine Notfallbetreuungsgruppe für die Schul- und Kindergartenkinder einrichten muss und so freie Handlungskapazitäten hat, habe seine größte Anerkennung.
Interessierte nehmen mit der Evangelischen Kirchengemeinde (die Kontaktdaten finden diese auf der Postkarte) oder mit der Gemeinde Nellingen unter
info@nellingen.de oder telefonisch unter der Telefonnummer 07337 / 96300 Kontakt auf.