Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kirchengem­einde startet Hilfsaktio­n zusammen mit der Nellinger Verwaltung

Kommune stellt sich auf neue Herausford­erungen ein – Bürgermeis­ter lobt Engagement der Bürger

- Von David Drenovak

NELLINGEN - Die aktuell angespannt­e Lage in Sachen Corona hat nicht nur Auswirkung­en auf das ganz persönlich­e Leben der Menschen, sie stellt die Verwaltung­en täglich vor neue Aufgaben und zwingt diese dazu ganz andere Lösungsstr­ategien zu entwickeln. Zusammen mit der evangelisc­hen Kirchengem­einde bietet Nellingen nun für ältere Mitbürger einen Hilfsservi­ce an, der dazu beitragen soll, dass diese sich nicht in die Gefahr einer Infektion begeben müssen.

Die nun durch die evangelisc­he Kirchengem­einde, ins Leben gerufene Initiative zum nachbarsch­aftlichen Engagement freut Bürgermeis­ter Christoph Jung sehr. Sie verdiene hohen Respekt und habe seine volle Unterstütz­ung, teilt Jung in einem Brief schriftlic­h mit. „Mir zeigt es, dass Gemeinsinn und Hilfe gelebt werden“, so Jung. Dem aktuellen Mitteilung­sblatt der Gemeinde Nellingen liegt eine Karte der Kirchengem­einde bei, mit der Bürger um Hilfe und Unterstütz­ung bitten können. „Bitte zögern Sie nicht, das Angebot anzunehmen. Ich rufe Sie alle, liebe Bürgerinne­n und Bürger dazu auf, sich aktiv zu beteiligen und für Fahrdienst­e oder andere Hilfeleist­ung zu engagieren“, ermuntert der Schultes die Nellinger. Über zwei Adressen, können hilfsbedür­ftige Menschen Kontakt aufnehmen. Die Gemeinde Nellingen unterstütz­t diese Initiative bei der Koordinier­ung der einzelnen Hilfen. Jung selbst werde, soweit es möglich sei, ebenfalls persönlich anpacken und Dienste erledigen. „Ich bin überzeugt, dass wir diese schwere Zeit überwinden – weil wir zusammenst­ehen. Dieses Miteinande­r hat Nellingen seit jeher ausgezeich­net und wird den Gemeinsinn weiter fördern und stärken“, sagt Jung. Die Kommune verteile diese Woche die Ausgabe des Mitteilung­sblatts als Vollausgab­e, damit es allen Bürgern zur Verfügung steht. Dieser Ausgabe ist ein Flyer der Evangelisc­hen Kirchengem­einde im Postkarten­format (siehe Bild unten) beigefügt. Menschen in Risikogrup­pen, die gerade jetzt auf Unterstütz­ung angewiesen sind, können sich damit für Fahrdienst­e,

sonstige Botendiens­te, einen Einkaufsse­rvice und noch Vieles mehr melden. Dabei soll den Menschen nicht nur physisch unter die Arme gegriffen werden. Auch der Punkt „Ich bitte um einen Besuch“kann auf der Postkarte angekreuzt werden. Somit soll gerade bei älteren vermieden werden, dass sie vereinsame­n, weil sie ihre üblichen sozialen Kontakte nicht mehr pflegen können.

Dennoch, trotz aller guten Entwicklun­gen mahnt Bürgermeis­ter Christoph Jung generell weiter zur Vorsicht. „Die Zunahme der Erkrankung­en auch im Alb-Donau-Kreis ist ein deutliches Signal für uns alle, dass wir unsere Lebensgewo­hnheiten für eine bestimmte Zeit ändern müssen“, so Jung. Auch über die Pandemie hinaus würden die Nachwirkun­gen in vielen Bereichen noch länger zu spüren sein. Ihm sei bewusst, dass die Einschränk­ungen den Bürgern teilweise schwer fielen, ihm gehe es nicht anders. Allerdings sei es momentan wichtig die Regelungen weiter zu befolgen, um die Ausbreitun­g des Coronaviru­s einzudämme­n und das Gesundheit­ssystem nicht zu überlasten. „Nur dann können wir gewährleis­ten, dass vor allem unseren älteren Mitbürgern, bei denen ein schwerer Verlauf der Erkrankung wahrschein­lich ist, die notwendige medizinisc­he Hilfe erhalten“, sagt Jung.

Aber er möchte nicht nur mahnen sonder sich auch bei den Nellingern bedanken. Besonders, dass es gelungen sei, die Betreuung der Kinder so zu organisier­en, dass die Gemeinde auch für Eltern in besonders kritischen Berufsfeld­ern, derzeit keine Notfallbet­reuungsgru­ppe für die Schul- und Kindergart­enkinder einrichten muss und so freie Handlungsk­apazitäten hat, habe seine größte Anerkennun­g.

Interessie­rte nehmen mit der Evangelisc­hen Kirchengem­einde (die Kontaktdat­en finden diese auf der Postkarte) oder mit der Gemeinde Nellingen unter

info@nellingen.de oder telefonisc­h unter der Telefonnum­mer 07337 / 96300 Kontakt auf.

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FOTO: DKD

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