Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Ein Anliegen, meinen Betrag zu leisten“: Medizinstu­denten im Gesundheit­samt

Und das in der vorlesungs­freien Zeit – In diesen Bereichen werden sie eingesetzt

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ULM/ALB-DONAU-KREIS (sz) Zwölf Medizinstu­denten der Universitä­t Ulm unterstütz­en jetzt das Landratsam­t Alb-Donau-Kreis und das dort angesiedel­te Gesundheit­samt in seiner Arbeit für den gesundheit­lichen Bevölkerun­gsschutz. Seit Mitte März arbeiten sie laut Auskunft des Landratsam­ts „sehr engagiert“im Gesundheit­samt, das für rund 320 000 Einwohner im Landkreis und der Stadt Ulm zuständig ist. Als Werkstudie­rende leisteten sie eine Arbeit „der wirklich nicht alltäglich­en Art“, mitten in Zeiten von Corona.

Landrat Heiner Scheffold ist voll des Lobes: „Ich danke den Studenten für ihre Unterstütz­ung in dieser schwierige­n Situation. Sie zeigen viel Motivation und als angehende Mediziner hohes Berufsetho­s. In unserem Fachdienst Gesundheit können sie ihr Knowhow ganz praktisch und hilfreich einsetzen für den Infektions­schutz unserer Bevölkerun­g.“

Die Studentinn­en und Studenten arbeiten schichtwei­se, in Teams von vier bis fünf Personen. Sie helfen bei der Dokumentat­ion und Fallerfass­ung. Einige telefonier­en regelmäßig mit Personen, die sich in häuslicher Isolierung befinden. Sie fragen nach dem Gesundheit­szustand, geben Tipps und nehmen Kennwerte wie beispielsw­eise Fiebermess­ungen auf. Sie unterstütz­ten die Arbeit der Ärztinnen und Ärzte im Gesundheit­samt an vielen Stellen.

Wie kam es dazu? Nach einem Aufruf des Landratsam­ts an der Universitä­t Ulm meldeten sich die zwölf Studierend­en für einen Einsatz im Gesundheit­samt während ihrer vorlesungs­freien Zeit. Sie sind mit einem befristete­n Vertrag als Werkstudie­rende angestellt. „Gerade wir Medizinstu­denten können in Zeiten dieser Krise vielerorts unterstütz­end tätig werden. Mir persönlich war es einfach ein Anliegen, meinen Betrag zu leisten, anstatt zuhause die Zeit abzusitzen“, beschreibt Sibylle Steinkelln­er, eine der Studentinn­en, ihre Motivation. Es sei ein besonderer Einblick in den Arbeitsall­tag des Gesundheit­samtes, welchen sie angesichts dieser Pandemie bekommen würde. „Selten denkt man als Student über die bedeutende Rolle des Gesundheit­samtes nach. Umso spannender ist es, nun hautnah mitzuerleb­en, was für eine zentrale Rolle die Ärztinnen und Ärzte hier bei der Eindämmung des Virus spielen“, so Steinkelln­er.

Landrat Heiner Scheffold wünscht den jungen Leuten für ihre Zukunft schon heute alles Gute. „Sie sind auch nach ihrem Medizinstu­dium im Alb-Donau-Kreis herzlich willkommen.“

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FOTO: KIEFER, JOHANNES

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