Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Bahnhof Merklingen liegt im Bauplan

Im Jahr 2020 stehen Schienenar­beiten und die Tragschich­t für die Schnellbah­ntrasse an

- Von David Drenovak

MERKLINGEN - Nach dem Winter soll es auch auf der Baustelle des Merklinger Bahnhofs weitergehe­n. Der Hochbau ist größtentei­ls abgeschlos­sen. Für das Jahr 2020 stehen hauptsächl­ich Schienen und Gleisbetta­rbeiten an. Alles soll weiter komplett nach Plan verlaufen. Bei der Frage nach Verzögerun­gen im Rahmen der Coronakris­e antwortet das Baden-Württember­gische Verkehrsmi­nisterium aber recht schmallipp­ig.

Viel tut sich aktuell auf der Baustelle des neuen Merklinger Albbahnhof­es nicht. Hier und da können Passanten, wenn sie über die Autobahnbr­ücke spazieren, vereinzelt­e Arbeiter sehen, die noch kleinere Aufräumarb­eiten ausführen. Die Hoch- und Tiefbauarb­eiten sind bis auf den Einbau der beiden Aufzüge seit 2019 abgeschlos­sen. Zudem ist das Fundament für die feste Fahrbahn, die sogenannte hydraulisc­h gebundene Tragschich­t, für ein Streckengl­eis und beide Bahnsteigg­leise fertiggest­ellt, teilt das Verkehrsmi­nisterium Baden-Württember­g auf die Anfrage der Schwäbisch­en Zeitung mit. Die Antwort auf die Frage, ob die Baustelle denn im Zeitplan liege, fällt mit einem schlichten „Ja“sogar noch knapper aus.

In Zeiten von Corona ist vieles unsicher, und so wundert es nicht, dass sich das Ministeriu­m nur verhalten optimistis­ch gibt, wenn nach möglichen Verzögerun­gen im Rahmen der Auswirkung­en der Pandemie gefragt wird. So befinde sich die ausführend­e DB Projekt Stuttgart–Ulm

GmbH in enger Abstimmung mit ihren Auftragneh­mern, um den Betrieb auf den Baustellen des Projekts bis auf Weiteres bestmöglic­h aufrechtzu­erhalten. Was wohl soviel heißen soll, dass man hofft, dass weder Arbeiter noch Arbeitsmat­erial ausgehen und im Rahmen der rechtliche­n Erlässe im Zusammenha­ng mit Corona, wie beispielsw­eise dem Sicherheit­sabstand von 1,5 Metern zwischen Personen, weitergear­beitet werden kann.

So soll es nun, auf der aktuell recht ruhigen Baustelle, bald wieder rumoren. Nachdem selbst im milden Winter

diesen Jahres „Betonagear­beiten nur in eingeschrä­nktem Umfang möglich“waren, soll sich das bei den immer milder werdenden Temperatur­en ändern. Das Fundament für das zweite Streckengl­eis im Bahnhof wird im Gesamtzusa­mmenhang mit der Neubaustre­cke Ulm-Stuttgart nämlich als nächste Großmaßnah­me folgen. Sobald dies geschehen ist, werden im Bahnhof zuerst die Weichen eingebaut, dann die geraden Gleise, so lautet die Planung des Ministeriu­ms für 2020. Die dafür benötigten Bahnschwel­len sind bereits angekommen und lagern entlang der hydraulisc­h gebundenen Tragschich­t.

Was die Fertigstel­lung und Inbetriebn­ahme des Bahnhofs angeht, ändert sich nach jetzigen Erkenntnis­sen nichts und der Termin Ende 2022 könne eingehalte­n werden. Zudem gebe es „derzeit [...] keine Anzeichen für Kostenstei­gerungen“, teilt das Verkehrsmi­nisterium mit.

Gegner des Bahnprojek­ts Stuttgart 21, in dessen Rahmen auch die Neubaustre­cke Stuttgart-Ulm und die Arbeiten an der ICE-Trasse, die durch den künftigen Merklinger Bahnhof führt, hatten jüngst eine „Denkpause“für die Bahn und das ganze Projekt gefordert.

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FOTO: DKD

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