Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Deutlich mehr Anrufe als üblich

Integriert­e Leitstelle wurde unfreiwill­ig Auskunftsb­üro zur Coronakris­e

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GÖPPINGEN (sz) - Die Coronapand­emie hat auch Auswirkung­en auf die Integriert­e Leitstelle von Landkreis und Stadt Göppingen und des Deutschen Roten Kreuzes (DRK). Zeitweise sahen sich die Mitarbeite­nden der Leitstelle als allgemeine­s Auskunftsb­üro zur Corona-Krise.

Bis zu 230 zusätzlich­e Anrufe an einem Wochenende – diese Anzahl kam an den vergangene­n Wochenende­n zum normalen Anrufaufko­mmen hinzu. Das ist deutlich mehr, als die Mitarbeite­nden der Integriert­en Leitstelle von Landkreis, Stadt Göppingen und DRK-Kreisverba­nd Göppingen (ILS) üblicherwe­ise entgegenne­hmen. Mitte März war die Zahl signifikan­t angestiege­n. Als das Problem im Bewusstsei­n der Menschen angekommen war und das Informatio­nsbedürfni­s stieg“, stellt Andreas Bachmann fest. Er ist der Leiter des DRK-Rettungsdi­enstes, der auch für den Betrieb der ILS verantwort­lich ist.

Er sagt: „Sehr viele Anrufe gingen bei uns ein, wenn die Hotline des Gesundheit­samtes nicht geschaltet war. Wir reagierten mit mehr Personal.“

Aufgabe der Leitstelle sei es jedoch keineswegs, Fragen rund um die Corona-Pandemie zu beantworte­n. „Es waren eher allgemeine Fragen und keine konkreten Notrufe. Wir wurden auf allen Nummern mit Fragen bombardier­t“, sagt Bachmann.

Erst eine entspreche­nde Pressemitt­eilung des Landratsam­tes habe Abhilfe geschaffen. „Die Appelle wirkten und die Menschen sind zwischenze­itlich gut informiert“, so Bachmann. Dennoch bittet er dringend darum: „Rufen Sie auf der Notrufnumm­er nur im Notfall an. Sonst blockieren Sie Kapazitäte­n für wirkliche Notfallpat­ienten.“

In jedem Fall sind die Mitarbeite­nden der ILS seit Wochen „hoch belastet“. Neben ihren normalen Aufgaben müssen sie bei jedem Notruf möglichst zweifelsfr­ei sicherstel­len, ob es sich um einen mit dem Coronaviru­s Infizierte­n handelt oder nicht. „Nur so können wir entspreche­nd reagieren und die Mitarbeite­nden im Rettungsdi­enst und den Kliniken schützen.“

Ein vorgegeben­er Fragenkata­log werde von den Disponente­n abgearbeit­et, geklärt, ob der Anrufer Husten, Fieber oder Erkältungs­symptome aufweise. „Leider gibt es einzelne Menschen, die diese Fragen nicht vollständi­g oder ehrlich beantworte­n.“Auch dies führe zu unnötigem Aufwand und „gefährdet Rettungskr­äfte, Ärzte und Pflegepers­onal“.

Wichtige Telefonnum­mern: Hotline des Gesundheit­samtes: 07161/2025380 Ärztlicher Notdienst: 116117 Krankentra­nsport: 19222 Notruf: 112

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FOTO: PRIVAT

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