Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Acht Corona-Fälle in Seniorenresidenz Haus Katrin
Bewohner dürfen Haus ab sofort nicht mehr verlassen – Mitarbeiter unter Quarantäne
EHINGEN - Nach dem ersten Infektionsfall unter den Mitarbeitern waren in der Seniorenresidenz Haus Katrin in Ehingen sicherheitshalber alle relevanten Mitarbeiter unter Quarantäne gestellt worden. Wie die Leitung mitteilt, wurden Abstriche von Mitarbeitern und Bewohnern genommen, dann folgte das besorgte und ungeduldige Warten auf die Ergebnisse.
Nun sind die ersten Corona-Tests ausgewertet. Das Resultat: Insgesamt vier Mitarbeiter sind positiv auf das Coronavirus getestet. Auch vier Bewohner sollen infiziert sein, doch noch gebe es vom Gesundheitsamt nicht alle Testergebnisse der Bewohner. Diese sollen spätestens am Donnerstag vorliegen. Das Haus Katrin und dessen Betriebsmedizin tauschen sich täglich mit Heimaufsicht und Gesundheitsamt aus, weitere Pläne werden gemeinsam abgestimmt.
Wie das Landratsamt mitteilt, habe sich die erste Person aus dem Kreis der Mitarbeiter infiziert, nachdem sie unter Verstoß gegen die Corona-Verordnung an einer privaten Feier teilgenommen habe. Das Gesundheitsamt im Alb-Donau-Kreis habe frühzeitig Maßnahmen ergriffen, die Pflegeheime in ihrer Selbstverantwortung beim Infektionsschutz
zu stärken. Zum Infektionsschutzmanagement in den Einrichtungen gebe es am Freitag auch eine
Telefonkonferenz mit den Pflegeheimen, um bewährte Pläne und Praktiken auszutauschen sowie die Pflegeheime
beim Infektionsschutz zu unterstützen – auch um im Ernstfall besser gewappnet zu sein.
Residenzleiterin Doris Stetter hatte sich bereits am Dienstag gegenüber der SZ geäußert. Zu dem Zeitpunkt habe man noch zusammengesessen und überlegt, wie man die Dienstzeiten nun verteile, die durch die in Quarantäne befindlichen Mitarbeiter nun zusätzlich zu besetzen seien. Schon vor Bekanntwerden des ersten Infektionsfalls habe das Haus Katrin in regelmäßigem Kontakt mit dem Gesundheitsamt gestanden. So sei sich auch regelmäßig um den Zustand der Bewohner erkundigt worden, es habe regen Kontakt über Gesundheitsmaßnahmen gegeben. Bereits seit 15. März sei das Haus für Besucher geschlossen gewesen. Auch alle Vorschriften bezüglich Desinfektion, Schutzkleidung und Mundschutz seien eingehalten worden. Und die negativ getesteten Mitarbeiter sollen erst nach Absprache mit dem Gesundheitsamt wieder ihren Dienst antreten. Die Belastung der Situation sei im ganzen Haus zu spüren. Dennoch habe sich die Belegschaft der Situation von Anfang an engagiert gestellt. „Alle Mitarbeiter der Einrichtung haben seit Beginn der Krise auf freie Tage und Urlaub verzichtet, sind teilweise an ihre Grenzen gegangen. Wir hoffen, dass wir das alle gut überstehen und dass die Mitarbeiter durchhalten“, so Doris Stetter am Dienstag.