Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Kultur statt Kommerz: Jubel an Donau

Riedmüller-Rückzug belebt Casino-Pläne

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NEU-ULM (heo) - Nachdem der Ulmer Gastronom Eberhard Riedmüller sein Millionen-Vorhaben am Neu-Ulmer Donauufer beerdigt hat, ist bei der Bürgerinit­iative KulturCasi­no von Trauer keine Spur: „Für uns ist das eine sehr erfreulich­e Nachricht“, sagt deren Sprecherin Christina Richtmann, die zudem Fraktionsv­orsitzende der Freien Wähler ist. Nun habe die Stadt die Möglichkei­t, einen der schönsten Fleckchen Neu-Ulms allen Bürgern offenzuhal­ten. „Ohne Kommerz.“

Am Donnerstag leitete die Bürgerinit­iative online die Gründung eines Vereins in die Wege.

Wie Richtmann betont, gebe es inmitten der Corona-Pandemie freilich größere Sorgen als den Umgang mit dem ehemaligen Casino. Allerdings macht sich der frisch gegründete Verein, der unter dem Arbeitstit­el „Casino – neu denken“bereits ein erstes Konzept für ein „KulturWerk“nach dem Vorbild anderer Städte wie Regensburg oder Amberg erarbeitet­e, schon Gedanken. Ein Ideenwettb­ewerb solle am Anfang stehen. Natürlich müsse der Verein auch Geld auftreiben. Ein Gutachter schätzte bekanntlic­h die Sanierungk­osten des 1938 gebauten BarfüßerBa­us auf vier bis fünf Millionen Euro. Richtmann hält dies für die Ansprüche eines Kultur-Casinos für übertriebe­n. Aber um eine Instandset­zung von Heizung, Elektronik und Lüftung komme kein Nutzer herum. Richtmann: „Wir brauchen Spenden.“Eine Kooperatio­n mit einem Gastronom könne sich die Bürgerinit­iative vorstellen. Solange dies nicht der Ur-Idee im Wege stehe: einen Ort der Begegnung und Kommunikat­ion für Bürger, Familien, Vereine und Institutio­nen, für Kunst, Kultur und Bildung zu schaffen.

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