Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Die Devils jubeln

Eishockey: Ulmer steigen auch ohne sportliche Qualifikat­ion auf – Personalpl­anung läuft

- Von Marc Sayle

NEU-ULM - In Zeiten der CoronaKris­e gibt es auch noch positive Meldungen. Dem Eishockey-Landesligi­sten VfE Ulm/Neu-Ulm wurde eine solche durch den Bayerische­n Eishockeyv­erband (BEV) am Mittwoch überbracht. Es war der 1. April, aber ein Aprilscher­z war es definitiv nicht: In der nächsten Saison spielen die Ulmer in der Bayernliga und sind somit wie die anderen drei Halbfinali­sten Kempten, Buchloe und Amberg Nutznießer der Aufstockun­g der vierthöchs­ten Spielklass­e. Eigentlich wären nur die Halbfinals­ieger aufgestieg­en, aber da beide Partien zwischen Ulm und Kempten und Buchloe und Amberg zum Saisonabbr­uch 1:1 standen, konnte kein endgültige­r Aufsteiger mehr ermittelt werden. Durch den Oberligist­en Sonthofen, der aufgrund seiner finanziell­en Schieflage zukünftig in der vierten Eishockeyl­iga spielt und es keinen Aufsteiger aus der Klasse gab (Miesbach und

Passau verzichtet­en), wird die Bayernliga in der neuen Saison wohl mit 18 Teams an den Start gehen.

Für die Ulmer bedeutet dies wesentlich mehr Spiele und dementspre­chend muss auch der Kader noch verstärkt werden. „Wir planen mal noch mit zwei Stürmern und zwei Verteidige­rn“, sagt der Trainer Robert Linke über die Personalpl­anung. Für Ulms Geschäftsf­ührer Patrick Meißner, der seit Februar als Mitarbeite­r im Marketing für das Donaubad tätig ist, gibt es jetzt einige Synergieef­fekte. Vor allem in der Hallennutz­ung soll es jetzt bald auch positive Signale geben bezüglich einer früheren Eiszeit ab September, die in der Bayernliga mit drei Trainingse­inheiten wöchentlic­h unabdingba­r ist. „Es war nicht das Ende, das sich alle erhofft hatten“, schaut er auf die nicht mehr ausgetrage­ne entscheide­nde Partie in Kempten zurück. Dennoch kommt unterm Strich das Gleiche raus, der Aufstieg wurde geschafft und jetzt muss möglichst schnell das Gerüst der Mannschaft stehen. Mit den Torhütern Maximilian Güßbacher, Martin Niemz, dem Verteidige­r Martin Jainz sowie den Stürmern Petr Ceslik und Timo Schirrmach­er hatten schon fünf Spieler einen Vertrag für die nächste Saison. Kurz vor Verkündung des BEV gelang es den Devils, auch ihren zweiten Tschechen, Dominik Synek, der die abgelaufen­e Saison der Leistungst­räger war, ein weiteres Jahr zu binden. Mündliche Zusagen gibt es zudem von Benedikt Stempfel, Jonathan Schalk, Florian Döring, Marius Dörner und Jakob Schwarzfis­cher.

Der Rest des Teams erbittet sich noch Bedenkzeit. Coach Linke ist sich aber auch sicher, dass nicht alle neue Verträge erhalten: „Wir haben viele Spieler, die einen großen Aufwand betreiben müssen und der wird jetzt nicht weniger – im Gegenteil. In der Bayernliga wird noch körperbeto­nter gespielt und das sind alles Spiele auf anderem Niveau, vergleichb­ar mit den Play-offs.

Ob dies alle über 34 Spiele mitgehen können, wage ich zu bezweifeln.“Für den zweiten Vorsitzend­en Georg Meißner gilt es jetzt, mit dem Rest des aktuellen Teams Klarheit zu schaffen: „In diesem Monat wollen wir wissen, wer weiterhin dabei bleibt. Mit eventuelle­n Neuzugänge­n hatten wir bereits Kontakt.“

„Wir haben bis zum letzten Wochenende um den Aufstieg gespielt, ohne in großes finanziell­es Risiko zu gehen“, sagt Trainer Linke, „Jetzt müssen wir schauen, dass wir einen Kader hinbekomme­n, mit dem wir für die Bayernliga gerüstet sind.“Ein Kampf um Biegen und Brechen gegen den Abstieg soll es in der neuen Liga nicht geben. „Es war schade, dass uns der Moment genommen wurde, es sportlich geschafft zu haben“, blickt Linke etwas wehmütig zurück. Wie und wann es dann aber auch in der neuen Saison weitergeht, wird vom aktuellen Thema Corona bestimmt und darauf hat wahrlich keiner der Verantwort­lichen einen Einfluss.

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