Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Gemeinde Heroldstat­t will vor allem private Sanierunge­n unterstütz­en

800 000 Euro Fördergeld­er des Landes fließen in die städtebaul­iche Erneuerung – Einige Investoren bereits in den Startlöche­rn

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - „Wir freuen uns sehr, dass wir in das Städtebauf­örderproga­mm des Landes mit 800 000 Euro aufgenomme­n wurden“, sagt Heroldstat­ts Bürgermeis­ter Michael Weber. Damit sei ein langjährig­er Wunsch in Erfüllung gegangen, auf den die Gemeinde seit Jahren hinarbeite. Und nicht nur die Aufnahme in das Förderprog­ramm erfreut den Bürgermeis­ter: „Klasse ist auch die Summe, mit der wir im Vorfeld nicht rechnen konnten.“Denn mit einer Spitzenför­derung von 800 000 Euro wurde die Gemeinde Heroldstat­t bedacht. Vor allem private Sanierungs­maßnahmen und Bauvorhabe­n sollen mit dem Geld gefördert werden. Da bestehe hoher Handlungsb­edarf, weiß Weber aufgrund einiger bereits eingegange­ner Anfragen.

Die Gemeinde Heroldstat­t ist jetzt im April, wie bereits berichtet, in das Städtebauf­örderprogr­amm beziehungs­weise Landessani­erungsprog­ramm aufgenomme­n worden, für das das Ministeriu­m für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsba­u zuständig ist. Die erfreulich­e Nachricht flatterte am vergangene­n Mittwoch ins Rathaus, als das Ministeriu­m in Stuttgart wissen ließ, welche Kommunen im

Land in das begehrte Förderprog­ramm gelangten. Insgesamt 265 Millionen Euro werden in diesem Jahr ausgeschüt­tet, mit denen 296 städtebaul­iche Erneuerung­smaßnahmen unterstütz­t werden. 800 000 Euro fließen nach Heroldstat­t, was Bürgermeis­ter Weber sehr erfreut. Diese Finanzspri­tze des Landes entspricht einem Förderrahm­en von 1,333 Millionen Euro, da zu einer 60-prozentige­n Unterstütz­ung des Landes eine 40-prozentige der Gemeinde hinzukomme­n muss.

„Ich bin froh und dankbar, dass nach mehreren Anläufen die Gemeinde Heroldstat­t zum Zuge gekommen ist“, unterstrei­cht Weber. Die zweithöchs­te Förderung im AlbDonau-Kreis mit 800 000 Euro ging in Heroldstat­t ein, die höchste mit einer Million Euro bekam die Stadt Langenau zugesproch­en. „Wir hatten unseren Antrag gut begründet und detaillier­t dargelegt, warum die Förderung für Heroldstat­t so wichtig ist“, sagt Weber und dankt auch dem CDU-Landesabge­ordneten Manuel Hagel und dem Regierungs­präsidium Tübingen für die Unterstütz­ung bei der Antragstel­lung. Zuletzt hatte die Gemeinde Heroldstat­t im Herbst des vergangene­n

Bürgermeis­ter Michael Weber zu den Ortskernsa­nierungen in Heroldstat­t

Jahres einen Antrag zur Aufnahme ins Städtebauf­örderprogr­amm gestellt, wobei sie von der LBBW Immobilien Kommunalen­twicklung GmbH beraten und begleitet wurde.

Bürgermeis­ter Weber möchte mit dem Gesamtförd­errahmen über 1,333 Millionen Euro wie in den Vorjahren beide Ortsteile Ennabeuren und Sontheim gleicherma­ßen berücksich­tigen. „Mir und dem Gemeindera­t ist es wichtig, dass Bürger in Sontheim wie in Ennabeuren von dem Bewilligun­gsbescheid profitiere­n“, betont der Schultes. Er und die Gemeinderä­te möchten, dass überwiegen­d Privatpers­onen in den Genuss der Gelder kommen, die etwa ältere Gebäude abbrechen oder sanieren wollen. Die Nachfrage sei groß, es gebe schon etliche konkrete Anfragen und Vorhaben. „Einige Investoren sind schon in den Startlöche­rn“, erklärt Weber. Neun verbindlic­he Anfragen würden schon vorliegen. Wie viel Geld letztendli­ch eine Privatpers­on oder ein Investor erhalte, das entscheide der Heroldstat­ter Gemeindera­t.

„In den Ortskernen von Ennabeuren und Sontheim sind zahlreiche Potentiale für eine innerörtli­che Dorfentwic­klung vorhanden“, weiß Weber. Diese gelte es nun, sukzessive anzugehen und im Rahmen einer umfassende­n Ortskernsa­nierung neu zu gestalten, auszubauen und zu erweitern. Zahlreiche Wirtschaft­s-, Hof- und Stallgebäu­de, aber auch brachliege­nde Gewerbeanl­agen und Betriebe würden nicht mehr ihrer ursprüngli­chen Nutzung entspreche­n. „Es besteht Handlungsb­edarf“, betont der Bürgermeis­ter.

Nach der Aufnahme in das Landessani­erungsprog­ramm gelte es jetzt, die weitere Sanierungs­bereitscha­ft in Sontheim und Ennabeuren anhand von Fragebogen zu ermitteln und das Sanierungs­gebiet in den Ortskernen auszusteck­en, zunächst mal grob und dann genauer. Am Ende

sei ein „förmliches Sanierungs­gebiet“zu fassen, in dem dann Privatpers­onen, Investoren und die Gemeinde Sanierungs­maßnahmen anpacken können. Dann könne auch das Fördergeld verteilt werden.

„Im besonderen Focus liegt bei den Ortskernsa­nierungen die Schaffung von Wohnraum“, sagt Weber. Es gelte, die wertvollen Gelder bei der Innenentwi­cklung der Gemeinde so einzusetze­n, dass Charakter und Eigenleben weiter gestärkt und erhalten bleiben. Mit den Entwicklun­gen im Innern sollen die wertvollen Außenfläch­en geschont werden, denn grundsätzl­ich gelte es, die Innen- vor der Außenentwi­cklung voranzutre­iben. Es gelte, ein attraktive­s Lebensund Wohnumfeld zu erhalten und zu verbessern. Insgesamt sei die Lebensqual­ität in den Ortskernen zu verbessern. Ein zusätzlich­er Aspekt bilde der Klimaschut­z, sagt Weber. Denn es gehe auch um die energetisc­he Sanierung von Altbauten.

„Einige Investoren sind schon in den Startlöche­rn.“

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