Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Gemeinde Heroldstatt will vor allem private Sanierungen unterstützen
800 000 Euro Fördergelder des Landes fließen in die städtebauliche Erneuerung – Einige Investoren bereits in den Startlöchern
HEROLDSTATT - „Wir freuen uns sehr, dass wir in das Städtebauförderprogamm des Landes mit 800 000 Euro aufgenommen wurden“, sagt Heroldstatts Bürgermeister Michael Weber. Damit sei ein langjähriger Wunsch in Erfüllung gegangen, auf den die Gemeinde seit Jahren hinarbeite. Und nicht nur die Aufnahme in das Förderprogramm erfreut den Bürgermeister: „Klasse ist auch die Summe, mit der wir im Vorfeld nicht rechnen konnten.“Denn mit einer Spitzenförderung von 800 000 Euro wurde die Gemeinde Heroldstatt bedacht. Vor allem private Sanierungsmaßnahmen und Bauvorhaben sollen mit dem Geld gefördert werden. Da bestehe hoher Handlungsbedarf, weiß Weber aufgrund einiger bereits eingegangener Anfragen.
Die Gemeinde Heroldstatt ist jetzt im April, wie bereits berichtet, in das Städtebauförderprogramm beziehungsweise Landessanierungsprogramm aufgenommen worden, für das das Ministerium für Wirtschaft, Arbeit und Wohnungsbau zuständig ist. Die erfreuliche Nachricht flatterte am vergangenen Mittwoch ins Rathaus, als das Ministerium in Stuttgart wissen ließ, welche Kommunen im
Land in das begehrte Förderprogramm gelangten. Insgesamt 265 Millionen Euro werden in diesem Jahr ausgeschüttet, mit denen 296 städtebauliche Erneuerungsmaßnahmen unterstützt werden. 800 000 Euro fließen nach Heroldstatt, was Bürgermeister Weber sehr erfreut. Diese Finanzspritze des Landes entspricht einem Förderrahmen von 1,333 Millionen Euro, da zu einer 60-prozentigen Unterstützung des Landes eine 40-prozentige der Gemeinde hinzukommen muss.
„Ich bin froh und dankbar, dass nach mehreren Anläufen die Gemeinde Heroldstatt zum Zuge gekommen ist“, unterstreicht Weber. Die zweithöchste Förderung im AlbDonau-Kreis mit 800 000 Euro ging in Heroldstatt ein, die höchste mit einer Million Euro bekam die Stadt Langenau zugesprochen. „Wir hatten unseren Antrag gut begründet und detailliert dargelegt, warum die Förderung für Heroldstatt so wichtig ist“, sagt Weber und dankt auch dem CDU-Landesabgeordneten Manuel Hagel und dem Regierungspräsidium Tübingen für die Unterstützung bei der Antragstellung. Zuletzt hatte die Gemeinde Heroldstatt im Herbst des vergangenen
Bürgermeister Michael Weber zu den Ortskernsanierungen in Heroldstatt
Jahres einen Antrag zur Aufnahme ins Städtebauförderprogramm gestellt, wobei sie von der LBBW Immobilien Kommunalentwicklung GmbH beraten und begleitet wurde.
Bürgermeister Weber möchte mit dem Gesamtförderrahmen über 1,333 Millionen Euro wie in den Vorjahren beide Ortsteile Ennabeuren und Sontheim gleichermaßen berücksichtigen. „Mir und dem Gemeinderat ist es wichtig, dass Bürger in Sontheim wie in Ennabeuren von dem Bewilligungsbescheid profitieren“, betont der Schultes. Er und die Gemeinderäte möchten, dass überwiegend Privatpersonen in den Genuss der Gelder kommen, die etwa ältere Gebäude abbrechen oder sanieren wollen. Die Nachfrage sei groß, es gebe schon etliche konkrete Anfragen und Vorhaben. „Einige Investoren sind schon in den Startlöchern“, erklärt Weber. Neun verbindliche Anfragen würden schon vorliegen. Wie viel Geld letztendlich eine Privatperson oder ein Investor erhalte, das entscheide der Heroldstatter Gemeinderat.
„In den Ortskernen von Ennabeuren und Sontheim sind zahlreiche Potentiale für eine innerörtliche Dorfentwicklung vorhanden“, weiß Weber. Diese gelte es nun, sukzessive anzugehen und im Rahmen einer umfassenden Ortskernsanierung neu zu gestalten, auszubauen und zu erweitern. Zahlreiche Wirtschafts-, Hof- und Stallgebäude, aber auch brachliegende Gewerbeanlagen und Betriebe würden nicht mehr ihrer ursprünglichen Nutzung entsprechen. „Es besteht Handlungsbedarf“, betont der Bürgermeister.
Nach der Aufnahme in das Landessanierungsprogramm gelte es jetzt, die weitere Sanierungsbereitschaft in Sontheim und Ennabeuren anhand von Fragebogen zu ermitteln und das Sanierungsgebiet in den Ortskernen auszustecken, zunächst mal grob und dann genauer. Am Ende
sei ein „förmliches Sanierungsgebiet“zu fassen, in dem dann Privatpersonen, Investoren und die Gemeinde Sanierungsmaßnahmen anpacken können. Dann könne auch das Fördergeld verteilt werden.
„Im besonderen Focus liegt bei den Ortskernsanierungen die Schaffung von Wohnraum“, sagt Weber. Es gelte, die wertvollen Gelder bei der Innenentwicklung der Gemeinde so einzusetzen, dass Charakter und Eigenleben weiter gestärkt und erhalten bleiben. Mit den Entwicklungen im Innern sollen die wertvollen Außenflächen geschont werden, denn grundsätzlich gelte es, die Innen- vor der Außenentwicklung voranzutreiben. Es gelte, ein attraktives Lebensund Wohnumfeld zu erhalten und zu verbessern. Insgesamt sei die Lebensqualität in den Ortskernen zu verbessern. Ein zusätzlicher Aspekt bilde der Klimaschutz, sagt Weber. Denn es gehe auch um die energetische Sanierung von Altbauten.
„Einige Investoren sind schon in den Startlöchern.“