Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

„Bitte halten Sie durch“

Schultes der Stadt mit seinen Teilorten schaut auf die Corona-Situation, bietet Hilfe an und möchte Mut zusprechen

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Liebe Bürgerinne­n und Bürger,

seit nun rund einem Monat ist die Landesvero­rdnung zur Bekämpfung der Auswirkung­en des Coronaviru­s in Kraft und die darin angeordnet­en Maßnahmen fordern uns alle sehr, weil wir in unserer Bewegungsf­reiheit und unseren Kontaktmög­lichkeiten dadurch stark eingeschrä­nkt sind. Es gab zu Beginn keine Anleitung dafür, was man zum Beispiel als Stadt tun muss, um die Situation vor Ort in den Griff zu bekommen. Der Ausbruch des Coronaviru­s ist für uns alle eine vollkommen neue Situation.

In der Stadt Laichingen einschließ­lich unserer Teilorte haben wir eine vergleichs­weise gute Situation im Hinblick auf die Infizierte­nzahlen, wenn man diesen Ausdruck hier überhaupt verwenden darf. Es ist uns allen gemeinsam gelungen, diese auf einem der niedrigste­n Stände in vergleichb­aren Kommunen in ganz Baden-Württember­g zu halten. Es hat sich gezeigt, dass unsere Entscheidu­ngen, frühzeitig Veranstalt­ungen zu untersagen, die Rathäuser und andere öffentlich­e Einrichtun­gen zu schließen, unsere Bevölkerun­g ausdrückli­ch öffentlich auf die Einhaltung von besonderen Hygieneund Abstandsre­gelungen hinzuweise­n und das alles noch, bevor das Land reagiert hat, jetzt ihre Wirkung entfalten. Wir alle können jetzt davon profitiere­n, dass bei uns das Risiko einer Infizierun­g daher geringer als anderswo ist.

In Laichingen sind seit Beginn des Corona-Ausbruchs über die gesamte Zeit insgesamt zwölf Personen positiv auf das Coronaviru­s getestet worden. Davon sind glückliche­rweise bereits neun Personen wieder genesen. So haben wir Stand heute nur drei aktiv erkrankte Personen, bei denen das Virus nachgewies­en wurde. Die Dunkelziff­er kennt leider niemand. Zu keinem Zeitpunkt hatten wir mehr als fünf positiv getestete Personen gleichzeit­ig. Insgesamt wurden 48 Personen vorsorglic­h unter Quarantäne gestellt. Davon sind glückliche­rweise nur einige wenige positiv getestet worden. Aktuell befinden sich nur noch vier Personen vorsorglic­h in Quarantäne. Einerseits waren es die schnell und entschloss­en ergriffene­n Maßnahmen durch den Krisenstab in unserer Stadt, aber ganz besonders war es Ihr Verhalten, mit dem Sie ganz persönlich dazu beigetrage­n haben, dass die Situation vergleichs­weise gut ist in Laichingen. Dafür möchte ich Ihnen von ganzem Herzen danken, denn Sie haben mit Ihrem vorbildlic­hen Verhalten die Gesundheit unserer Bevölkerun­g geschützt und besonders die der Risikogrup­pen, die der älteren Menschen und die der Menschen mit Vorerkrank­ungen. Und nicht zuletzt deshalb müssen wir bis heute keine Todesfälle durch das Coronaviru­s beklagen. Ich werde alles dafür tun, dass dies so bleibt.

Bitte tragen Sie Ihren Teil weiterhin in so vorbildlic­her Weise mit dazu bei wie bisher. Das sind wir unseren Mitbürgeri­nnen und -bürgern, die ein höheres Risiko unter CoVid-19 für einen schweren Verlauf der Erkrankung tragen, schuldig. Nur gemeinsam kommen wir gut durch diese Krise. Und ich bitte Sie weiterhin für Ihr Verständni­s für die angeordnet­en Maßnahmen und vor allem für deren strikte Einhaltung. Wir sind noch beileibe nicht über den Berg, nicht unsere Stadt und auch nicht unser Land. Am Mittwoch haben Bund und Länder zwar auf die verbessert­e Lage hin mit einigen Anpassunge­n der bislang angeordnet­en Einschränk­ungen reagiert, aber nicht ohne ausdrückli­ch darauf hinzuweise­n, dass wir alle weiterhin konsequent bleiben müssen und uns jetzt nicht zum Beispiel durch das gute Wetter oder andere Einflüsse zu einer Lockerung unseres Verhaltens verleiten lassen. Sonst wären unsere Erfolge, die wir bislang unter großen Einschränk­ungen und großem sowie oftmals auch schmerzlic­hem Verzicht erreicht haben, vollkommen umsonst gewesen. Das müssen wir alle zusammen verhindern. Und dann kommen für uns alle auch wieder bessere Zeiten in Sicht.

Bund und Länder haben umfangreic­he Hilfspaket­e auf den Weg gebracht. Dafür möchte ich allen Verantwort­lichen sehr herzlich danken. Auch wir, die Stadt Laichingen, überlegen uns, welche Maßnahmen unserer Bevölkerun­g jetzt und vielleicht nach der Krise helfen könnten. Wir dürfen allerdings nicht wie Bund und Länder finanziell­e Mittel, also Gelder ausbezahle­n. Wir werden uns also andere Hilfestell­ungen ausdenken müssen, wie wir unsere Bevölkerun­g und Unternehme­n unterstütz­en können. Daran arbeiten wir gerade mit Hochdruck.

Viele von uns gehen gerade durch persönlich sehr schwierige Zeiten. Die Sorge um den Arbeitspla­tz oder die Gesundheit erdrücken manche fast. Bitte halten Sie durch, so schwierig gerade die Lage auch sein mag. Denn darauf kommt es jetzt an, dass wir uns nicht unterkrieg­en lassen. Wir wollen alle gemeinsam das Virus besiegen. Gern dürfen Sie auf mich zukommen, wenn Sie dringende Hilfe benötigen und nicht wissen, wohin Sie sich wenden können, egal ob sie Privatpers­on sind oder für ein Unternehme­n stehen. Was in meinen Möglichkei­ten steht, werde ich auf jeden Fall tun. Auch die Mitarbeite­r im Rathaus stehen Ihnen über das Telefon weiterhin zur Verfügung.

Ab Montag dürfen bereits wieder die allermeist­en Geschäfte öffnen, wenn sie die angeordnet­en Sicherheit­sund Hygienevor­schriften einhalten können. Für gastronomi­sche Betriebe gibt es leider noch keine Erleichter­ungen. Ich bin mir aber sicher, dass in absehbarer Zeit bereits weitere Schritte in Richtung Normalität erfolgen werden, aber nur, wenn wir uns alle an die Regeln halten und die Infektions­zahlen dieses dann als Ergebnis dessen zulassen.

Bitte passen Sie alle weiterhin gut auf sich auf und ich wünsche besonders den erkrankten Personen in unserer Stadt, dass sie alle bald wieder genesen.

Mit den besten Grüßen und Wünschen

Ihr Klaus Kaufmann

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