Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Was halten Sie vom Umgang der Politik mit der Corona-Krise?

Streiten Sie mit anderen über den richtigen Weg und machen Sie mit bei „Deutschlan­d spricht“

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RAVENSBURG (sz) - Die Corona-Pandemie beschäftig­t die Menschen in der Region und darüber hinaus seit vielen Wochen. Und sie wirft viele Fragen auf. Etwa über den richtigen Umgang der Politik mit dem Thema oder die Maskenpfli­cht, über den möglichen Zugriff auf Mobilfunkd­aten der Bürger zur besseren Eingrenzun­g der Ansteckung­en oder die Unterricht­ssituation für Schulkinde­r. Kein anderes Thema wird derzeit so kontrovers diskutiert. Das wollen wir nutzen, um Menschen zusammenzu­bringen, die verschiede­ne Meinungen haben – und dabei möglichst nahe beieinande­r wohnen.

Wir sind davon überzeugt: Nur wer die eigene gedanklich­e Komfortzon­e verlässt, sich mit anderen Meinungen auseinande­rsetzt, Argumente abwägt – und bei all dem respektvol­l auf Augenhöhe bleibt –, kommt selber gedanklich weiter. Unterschie­dliche Ansichten haben und trotzdem im Gespräch bleiben – das ist das Ziel der Aktion „Deutschlan­d spricht“.

Die Idee für dieses deutschlan­dweite Projekt stammt von Zeit Online und ist manchen von Ihnen vielleicht schon ein Begriff. Die „Schwäbisch­e Zeitung“und Schwäbisch­e.de haben bereits vor zwei Jahren dabei mitgemacht. In den nächsten Tagen finden Sie in zahlreiche­n Texten auf Schwäbisch­e.de eine kleine Box mit einer Ja/Nein-Frage zum Thema Corona. Insgesamt werden es sieben verschiede­ne Fragen sein, allesamt kontrovers. Etwa: Sind die Einschränk­ungen des öffentlich­en Lebens zur Eindämmung des Coronaviru­s verhältnis­mäßig? Oder auch: Sollten in der Corona-Krise für jüngere und ältere Menschen dieselben Einschränk­ungen gelten? Wenn Sie diese Fragen beantworte­n und sich anschließe­nd für „Deutschlan­d spricht“anmelden, versuchen wir Sie mit einem anderen Leser aus der Region zusammenzu­bringen – im besten Fall mit jemandem, der oder die über die Streitfrag­en ganz anders denkt als Sie selbst.

Anfang Mai stellen wir die so ausgewählt­en Paare dann einander per EMail vor. Wenn Sie beide dem Gespräch zugestimmt haben, können Sie dann direkt miteinande­r Kontakt aufnehmen. Sie sollen also mit Ansage kontrovers diskutiere­n – oder noch besser: streiten.

Neben der „Schwäbisch­en Zeitung“machen bei dem Projekt auch die „Frankfurte­r Allgemeine Zeitung“, die „Rheinische Post“, „chrismon“und evangelisc­h.de mit. Am 10. Mai um 15 Uhr, also schon in wenigen Wochen, sollen durch dieses Projekt in ganz Deutschlan­d Tausende Vieraugeng­espräche zwischen

Menschen stattfinde­n, die unterschie­dlich über die Maßnahmen denken, die die Corona-Epidemie eindämmen sollen.

Es wird dieses Mal eine besondere Ausgabe von „Deutschlan­d spricht“sein. Anders als sonst werden sich die Gesprächsp­artnerinne­n und Gesprächsp­artner nicht persönlich treffen können. Aus einem gemeinsame­n Nachmittag im Café oder auf der Terrasse, wie in den Vorjahren, wird coronabedi­ngt leider nichts. Stattdesse­n finden die Gespräche als Videoanruf statt. Eine entspreche­nde technische Einführung wird es bei Bedarf rechtzeiti­g geben.

„Deutschlan­d spricht“fand zum ersten Mal vor der Bundestags­wahl 2017 statt, 12 000 Teilnehmer­innen und Teilnehmer haben sich damals für ein Gespräch angemeldet. In den Folgejahre­n rief Zeit Online gemeinsam mit zahlreiche­n Medienpart­nern zwei weitere Mal zu „Deutschlan­d spricht“auf – und erreichte insgesamt mehr als 45 000 Menschen.

Inzwischen ist das Projekt auch über die Grenzen Deutschlan­ds hinaus bekannt: Im vergangene­n Jahr debattiert­en bei „Europa Talks“erstmals auch 16 000 Europäer aus allen Ländern der EU miteinande­r. Auch damals fanden die meisten Gespräche per Videoanruf statt. Damals wegen der großen Distanz.

Mehr unter: www.schwäbisch­e.de/deutschlan­dspricht20­20

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