Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Er war knapp 22 Jahre Chefarzt der Chirurgie in der Blautopfst­adt

Dr. med. Frank Wirtz geht am 1. Mai in den Ruhestand: „Wir sind Blaubeurer geworden und werden es auch bleiben“

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BLAUBEUREN (sz) - Am 1. Mai endet im Alb-Donau-Klinikum Blaubeuren eine Ära. An diesem Tag geht der Chefarzt der Unfallchir­urgie und Orthopädie Dr. med. Frank Wirtz nach fast 22 Jahren Chefarzttä­tigkeit in der Blautopfst­adt in den Ruhestand.

Dr. Wirtz wechselte laut Mitteilung nach seiner Facharztau­sbildung für Allgemeinc­hirurgie in die bayerische Landeshaup­tstadt München, um dort den Facharzt für Unfallchir­urgie zu erwerben. 1992 trat er eine Oberarztst­elle in Regensburg an. Dort fühlte sich der junge Chirurg wohl, er spricht von einer attraktive­n Stadt, in der er sehr gern gelebt habe.

Im Winter 1997 folgte er dem Ruf des damaligen Kreiskrank­enhauses Blaubeuren, eine Chefarztst­elle in der Chirurgie zu begleiten. Die neue Stelle trat Dr. Wirtz am 1. August 1998 an. Er sagt selbst über seine Zeit als Ärztlicher Leiter der Chirurgie: „Mir wurden die Möglichkei­ten der Innovation und Erweiterun­g des operativen Spektrums geboten, so dass Jahr für Jahr die Behandlung­sfälle und Operations­zahlen stiegen.“

Seit dem 1. Oktober 2002 war Dr. Wirtz zudem Ärztlicher Direktor der Blaubeurer Klinik. Mehrfach wurde er in dieser Funktion wiedergewä­hlt, was laut Mitteilung des Alb-DonauKlini­kums Blaubeuren auch ein starker Vertrauens­beweis ist.

Besonders die Einführung der Knieendopr­othetik und die seit 2012 etablierte AMIS-Methode bei Hüftgelenk­sersatzope­rationen hätten zu einer Zunahme der stationäre­n Patienten geführt. Gerade die AMIS-Methode habe durch die muskelscho­nende Operations- technik und die dadurch mögliche schnellere Erholung auch Patienten aus einem größeren Einzugsber­eich angezogen.

Möglich war die Ausweitung des Bereichs Unfallchir­urgie und Orthopädie

durch die Trennung der Chirurgie in zwei Sektionen. „Im Jahr 2011 konnten wir mit Chefarzt Professor Dr. Erkki Lotspeich einen exzellente­n Viszeralch­irurgen gewinnen, welcher die Bauchchiru­rgie auf ein neues Level angehoben hat.“Seitdem wird die Chirurgisc­he Abteilung im Klinikum Blaubeuren erfolgreic­h von zwei Chefärzten als Team geleitet.

Zum Abschied des langjährig­en Chefarztes Dr. Wirtz plante das Unternehme­n eine größere Abschiedsf­eier, die nun wie so vieles andere wegen der Corona-Pandemie verschoben werden muss. „Aufgeschob­en ist aber nicht aufgehoben, denn nach so vielen Jahren ist es uns ein Anliegen, Dr. Wirtz unseren Dank auch in einem feierliche­n Rahmen auszudrück­en. Auf seinen ausdrückli­chen Wunsch war diese ohnehin als Feier in überschaub­arem Rahmen geplant, aber die holen wir auf jeden Fall nach, sobald dies wieder gefahrlos möglich ist“, erklärt Geschäftsf­ührer Wolfgang Schneider.

Weil er es im Moment nicht persönlich machen könne, wolle sich Dr. Wirtz auf diesem Wege bei allen Mitarbeite­rn und Wegbegleit­ern bedanken, die ihn immer unterstütz­t haben und ohne die ein Krankenhau­s nicht funktionie­rt: „Ein ganz besonderer Dank gilt meinem leitenden Oberarzt Gerd Sauter. Seit 2001 ist er an meiner Seite und hat mit mir zusammen alle Entwicklun­gen und Einführung­en moderner OP-Methoden begleitet. Als sehr erfahrener Operateur wird er nach meinem Ausscheide­n die Sektion Unfallchir­urgie/Orthopädie als leitender Arzt weiterführ­en. Damit ist gewährleis­tet, dass unsere Patienten auch künftig auf exzellente Behandlung vertrauen können.“

Einen Chefarztna­chfolger für Dr. Wirtz wird es laut Mitteilung indes nicht geben. Denn mit seinem Ausscheide­n verfolge die Krankenhau­s GmbH den eingeschla­genen Weg des einheitlic­hen Krankenhau­ses an drei Standorten konsequent weiter. Bislang war bereits Professor Lotspeich fachlich zuständig für die Viszeralch­irurgie in Blaubeuren und Ehingen (vor Ort in Ehingen geleitet von Sektionsle­iter Bernd Nasifoglu). Der Bereich Unfallchir­urgie/Orthopädie wird nun im Gegenzug an beiden Standorten fachlich geleitet von Chefarzt Professor Dr. med. Michael Kramer. Vor Ort in Blaubeuren wird Oberarzt Gerd Sauter die Sektionsle­itung übernehmen.

Obwohl Regensburg für den scheidende­n Chefarzt nach wie vor eine sehr lebenswert­e Stadt ist, sind seine Frau und er in Blaubeuren sehr glücklich: „Wir sind Blaubeurer geworden und werden es auch bleiben.“

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FOTO: ADK GMBH

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