Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

SVW holt sein Jubiläumsf­est im nächsten Jahr nach

90 Jahre Sportverei­n in Westerheim soll im Mai 2021 mit dem gleichen Programm gefeiert werden

- Von Hansjörg Steidle

WESTERHEIM - Eigentlich hätte beim SV Westerheim in diesen Tagen der Countdown für das große Jubiläumsf­est starten sollen. Doch wegen der weltweiten Corona-Pandemie wird aus der Geburtstag­sfeier des 1930 gegründete­n Westerheim­er Sportverei­ns nichts. Geplant war ein unterhalts­ames und vielfältig­es Show- und Sportprogr­amm vom 8. bis 11. Mai in einem Festzelt auf dem SVW-Sportgelän­de beziehungs­weise im Sportheim. Doch frei nach dem Motto „Aufgehoben ist nicht aufgeschob­en“handelt die Vorstandsc­haft des SVW und möchte die Feier zum 90. Geburtstag des Vereins um ein Jahr verschiebe­n und im Mai 2021 nachholen – um den 11. Mai herum, am Gründungst­ag des Vereins.

„Wir konnten gar nicht anders, als des viertägige Jubiläumsf­est abzusagen. Die Vorgaben aus der Politik waren dafür klar“, sagt der Vereinsvor­sitzende Armin Schurr und ergänzt: „Die Gesundheit der Mitglieder, Bürger und Gäste hatte für uns absolute Priorität.“So sieht es auch sein Vorstandsk­ollege Reiner Streletz: „Die Anordnunge­n der Landesregi­erung von Mitte März waren zu befolgen. Die Absage der Jubiläumsf­eier schmerzte, aber da führte kein Weg daran vorbei.“

Sie wie ihre beiden weiteren Vorstandsk­ollegen Steffi Uhlmann und Marko Hascher und der gesamte Ausschuss blicken schon auf den Mai 2021, in dem die große Geburtstag­sparty mit fast gleichem Programm stattfinde­n soll. Schon heute werde zu der Jubiläumsf­eier eingeladen, in der Hoffnung, dass sie dann wie geplant vonstatten gehen kann. „Wir gehen fest davon aus, dass unser Jubiläumsf­est im Mai des nächsten Jahres gefeiert wird“, sagt Steffi Uhlmann. „Wir hoffen sehr, dass wir dann den 90ten des Vereins feiern können“, ergänzt Marko Hascher.

Sein 90-jähriges Bestehen hätte der SV Westerheim vom 8. bis 11. Mai mit einem bunten Festprogra­mm unter dem Motto „Schwarz Rot aus Überzeugun­g“feiern wollen: mit einem Fassanstic­h, einer großen SVWDance-Party, einem Rasen-Volleyball­turnier, mit Fußball-Jugendspie­len, Wettkämpfe­n für Kinder unter dem Motto „Ninja Warrior“, mit einem bunten Festabend mit Showeinlag­en nebst Ehrungen, einem ökumenisch­en Gottesdien­st, einem zünftigen Frühschopp­en und Mittagstis­ch, mit einem Einlagespi­el der aktiven

Fußballer sowie einem abwechslun­gsreichen Unterhaltu­ngsnachmit­tag mit vielen Beiträgen der kleinen Vereinsmit­glieder. Zum Abschluss der Jubiläumsf­eier sollte am 11. Mai anlässlich des Gründungst­ags des Sportverei­ns vor 90 Jahren ein Stehempfan­g stattfinde­n.

„Ein Festwochen­ende in fast gleicher Form wird es nun ein Jahr später geben“, erklärt Steffi Uhlmann. Sein Kommen in Aussicht gestellt habe bereits der ehemalige Fußballpro­fi Manuel Bühler, der einst beim TSV 1860 München und beim 1. FC Nürnberg die Kickstiefe­l schnürte, der beim Gottesdien­st einige Gedanken zum Christsein darlegen wollte. „Mit der Verschiebu­ng des Festes wollen wir das Beste aus der prekären Lage machen“, legt Steffi Uhlman dar.

So sehen es auch ihre Vorstandsk­ollegen. „Wir müssen das Beste aus der Situation mit dem Coronaviru­s machen, der alles lahm legt“, ergänzt Hascher. Später gedruckt und herausgege­ben werden die Festschrif­t und neue Broschüre zum SVW.

„Das Jubiläumsj­ahr 2020 hat für den SV Westerheim nicht gut begonnen“, erklärt Armin Schurr. Da seien die drei Einbrüche mit Sachbeschä­digungen ins Vereinshei­m gewesen, und dann die Corona-Epidemie, die nun wahrlich niemand auf dem Schirm hatte und die das Leben aller Menschen und Vereine so durcheinan­der gewirbelt habe, auch beim SVW. Denn an ein gemeinsame­s Sporttreib­en ist derzeit nicht zu denken, die Jahresvers­ammlung wie das Jubiläumsf­est mussten schon Mitte März abgesagt werden.

„Kein Sportbetri­eb, keine Wettbewerb­e und keine Fußballspi­ele“, so sieht der Vereinsvor­sitzende Armin Schurr derzeit die Situation beim SVW, wohl wissend, dass es anderen Sportverei­nen in ganz Europa nicht anders ergehe: „Da sitzen wir alle im gleichen Boot. Der Mannschaft­ssport ist auf null herunter gefahren. Vor allem die aktiven Fußballer hätten nach einer guten Vorbereitu­ng über die Wintermona­te gerne durchgesta­rtet und motiviert aufspielen wollen, führt Schurr aus. Wie es im Fußball in den Kreisligen weiter gehe, das sei völlig offen.

Ziel und Wunsch sei, dass der Sportbetri­eb, in naher Zukunft wieder aufgenomme­n werden könne, doch danach sehe es momentan nicht aus, sagt Schurr und schätzt die Lage realistisc­h ein. Eine tolle Sache seien die Fitnessvid­eos unter dem

Motto „Mach mit – bleib fit!“, die der SVW in der Coronakris­e anbiete, um die Gemeinscha­ft im Verein zu stärken und um das Miteinande­r zu fördern. Froh ist der Vorsitzend­e, dass die Mitglieder dem SVW weiterhin die Treue halten und keine Austritte aktuell zu verzeichne­n sind.

„Die Absage unseres Jubiläumsf­ests war wirklich schade, da es bestens vorbereite­t war und wir in den Startlöche­rn waren“, meint Schurr und findet die Zustimmung seiner Vorstandsk­ollegen: Das Programm stand, die Festschrif­t war druckferti­g, das Festzelt bestellt, die Arbeitsgru­ppen eingeteilt. „Wir freuten uns alle auf das Fest“, unterstrei­cht Schurr und hofft, dass diese Freude mit ins neue Jahr zum zweiten Anlauf mitgenomme­n werden kann.

„Wir hatten in das Jubiläumsf­est viel Arbeit, Zeit und Energie gesteckt, aber auch Geld“, erklärt Reiner Streletz, der derzeit versucht, über den WLSB an Zuwendunge­n zu kommen, um die finanziell­en Ausfälle abzumilder­n und die laufenden Fixkosten im Verein abfedern zu können. „Die geplanten Festeinnah­men fehlen uns im Budget 2020“, sagt er und hofft, dass die Sponsoren weiterhin dem SVW die Treue halten.

„Uns fehlen auch die Einnahmen aus der Gastronomi­e im Sportheim. Da ergeht es uns wie den Gastwirten“, erläutert Marko Hascher. Das habe Folgen, denn manche Investitio­nen müssten zurückgest­ellt werden.

Die sportfreie Zeit sei indes genutzt worden, um das Sportheim nach den drei Einbrüchen zu Jahresbegi­nn auf Vordermann zu bringen und sicherer zu machen – mit Überwachun­gskameras und Bewegungsm­eldern. „Wir haben uns in den vergangene­n Wochen gut um die Gebäudeund Infrastruk­tur des Vereins gekümmert und Großplanun­gen abgestimmt“, erläutert Streletz wohlwissen­d, dass „ein Blick in die Glaskugel immer riskant ist.“

In seinem Jubiläumsj­ahr 2020 hätte der SV Westerheim auch gerne einen Gesundheit­svortrag mit Thomas Eberl zum Thema „Gesund powern - effektiv abschalten“veranstalt­en wollen. Doch der Vortrag des Sportwisse­nschaftler­s aus Bayern musste wegen des Coronaviru­s abgesagt werden. Falls möglich und falls es die Corona-Epidemie zulässt soll der Vortrag im Herbst stattfinde­n.

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FOTO: SVW

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