Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

VfL Günzburg steigt in die Dritte Liga auf

Handball: Der Verein bestreitet nach jetziger Planung Derbys gegen den TSV Blaustein

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GÜNZBURG (sz) - Durch eine historisch einmalige Entscheidu­ng des Verbands ist der VfL Günzburg bayerische­r Handballme­ister und steigt damit in die dritte Liga auf. Die Günzburger werden aller Voraussich­t nach in der Staffel Süd spielen und somit Derbys gegen den TSV Blaustein bestreiten.

Wirklich mit der Meistersch­aft gerechnet hatte vor Rundenbegi­nn kaum einer bei der Mannschaft des VfL Günzburg unter dem früheren Söflinger Trainer Gabor Czako. Nach einigen Startschwi­erigkeiten kamen die VfL-Spieler jedoch ab Mitte der Hinrunde richtig in Fahrt. Sie schlossen den Abstand zu den Spitzentea­ms und avancierte­n im neuen Jahr mit einigen herausrage­nden Spielen vor heimischem Publikum endgültig zum Meistersch­aftsaspira­nten. Die Corona-Krise traf den Handballsp­ort dann ebenso unvermitte­lt wie alle anderen Bereiche der Gesellscha­ft. Die Entscheidu­ng des Verbands, zur Berechnung möglichst fairer Tabellen die Quotienten­regel anzuwenden, war unter vielen schlechten Optionen eine der günstigen für Günzburg. Bitter ist die Neuberechn­ung der Tabelle für den Kurrenten aus Bayreuth, der mit einem Pluspunkt Vorsprung und dem Vorteil eines noch zu absolviere­nden Heimspiels gegen die Günzburger ausgestatt­et ebenfalls noch alle Titel-Chancen besaß.

Das Abenteuer „Liga drei“wirft bereits jetzt große Schatten voraus. In der neuen Umgebung ist der VfL mit seinem „Günzburger Weg“, mit dem vor allem auf die eigene Jugend und nicht auf das große Geld gesetzt wird, ein wahrer Exot. Die Spitzentea­ms haben eine finanziell­e Schlagkraf­t, von der die Schwaben nun seit knapp 30 Jahren weit entfernt sind. Der Kampf um die vorderen Plätze wird hier mit vielen Hochkaräte­rn und einigen Profis ausgefocht­en. Aber auch in den tieferen Regionen der Tabelle unterschei­den sich die Budgets der Teams deutlich von allem, was die Günzburger anzubieten haben. Die hatten bereits in der Bayernliga finanziell zum unteren Mittelfeld gehört.

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