Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Neu-Ulms OB verabschiedet sich still und leise
Gerold Noerenberg geht heute ganz ohne Feier
NEU-ULM - An diesem Donnerstag endet die Amtszeit von Neu-Ulms Oberbürgermeister Gerold Noerenberg (CSU). Er war mehr als 16 Jahre lang Rathauschef der Großen Kreisstadt. Normalerweise hätte er sich mit einer Feier gebührend von den Bürgern und Mitarbeitern, von langjährigen Weggefährten und Mitstreitern verabschiedet. Doch die CoronaKrise hat die Pläne zunichtegemacht.
Im OB-Büro sind bereits die Maler zugange. Am Dienstag hat Noerenberg noch ein paar Akten sortiert und Briefe redigiert. Eine Beförderung stand noch an, letzte Gespräche mit Abteilungsleitern. Am Mittwochabend tagte der Ferienausschuss im Edwin-Scharff-Haus. Diese Sitzung wollte Gerold Noerenberg noch leiten und ein paar Worte an die Stadträte und Mitarbeiter der Verwaltung richten, doch dann ist Schluss. Eine offizielle Verabschiedung wird es nicht geben.
Noerenberg räumte im Gespräch ein, dass er dies ursprünglich genau so vor hatte, nämlich die Sitzung zu leiten und dann zu sagen: „Und gut war’s, tschüss.“Rauszugehen ohne Verabschiedung, „denn ich bin kein Freund von derlei Festivitäten“.
Man habe ihn im Rathaus allerdings davon überzeugt, dass das so nicht gehe und er um eine Abschiedsfeier nicht herumkomme. „Dann haben wir uns zu einer kleineren Version durchgerungen“, sagte der 62-Jährige. Doch: „Dann kam Corona und wir waren wieder bei Null.“Eine Feier zu einem späteren Zeitpunkt nachzuholen, kommt für Noerenberg nicht infrage: „Wenn Schluss ist, ist Schluss.“
Von den NeuUlmer Bürgern hat sich der OB bereits in einem per Newsletter verschickten Grußwort verabschiedet: „Oberbürgermeister zu sein, war für mich nicht einfach nur ein Job“, schrieb er darin. „Oberbürgermeister zu sein, war mir Ehre und Verpflichtung zugleich.“
Doch nicht nur Gerold Noerenberg verabschiedet sich still und leise, auch der alte Stadtrat muss ohne Feier Ade sagen. Wie der Fachbereichsleiter Anton Bullinger erläuterte, hätte am Mittwochabend eine Stadtratssitzung stattfinden sollen. Anschließend hätte es einen Sektempfang gegeben. Wegen der Beschränkungen fällt dies allerdings flach.
Der neue tadtrat tritt am Mittwoch, 13. Mai, um 16.30 Uhr zur konstituierenden Sitzung zusammen – Stand jetzt im Rathaus. Katrin Albsteiger (CSU), die am 1. Mai das Amt der Oberbürgermeisterin übernimmt, wird durch das älteste anwesende Mitglied des Gremiums vereidigt. Danach übernimmt sie die Vereidigung der neu gewählten Stadträte.