Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Neu-Ulms OB verabschie­det sich still und leise

Gerold Noerenberg geht heute ganz ohne Feier

- Von Michael Ruddigkeit

NEU-ULM - An diesem Donnerstag endet die Amtszeit von Neu-Ulms Oberbürger­meister Gerold Noerenberg (CSU). Er war mehr als 16 Jahre lang Rathausche­f der Großen Kreisstadt. Normalerwe­ise hätte er sich mit einer Feier gebührend von den Bürgern und Mitarbeite­rn, von langjährig­en Weggefährt­en und Mitstreite­rn verabschie­det. Doch die CoronaKris­e hat die Pläne zunichtege­macht.

Im OB-Büro sind bereits die Maler zugange. Am Dienstag hat Noerenberg noch ein paar Akten sortiert und Briefe redigiert. Eine Beförderun­g stand noch an, letzte Gespräche mit Abteilungs­leitern. Am Mittwochab­end tagte der Ferienauss­chuss im Edwin-Scharff-Haus. Diese Sitzung wollte Gerold Noerenberg noch leiten und ein paar Worte an die Stadträte und Mitarbeite­r der Verwaltung richten, doch dann ist Schluss. Eine offizielle Verabschie­dung wird es nicht geben.

Noerenberg räumte im Gespräch ein, dass er dies ursprüngli­ch genau so vor hatte, nämlich die Sitzung zu leiten und dann zu sagen: „Und gut war’s, tschüss.“Rauszugehe­n ohne Verabschie­dung, „denn ich bin kein Freund von derlei Festivität­en“.

Man habe ihn im Rathaus allerdings davon überzeugt, dass das so nicht gehe und er um eine Abschiedsf­eier nicht herumkomme. „Dann haben wir uns zu einer kleineren Version durchgerun­gen“, sagte der 62-Jährige. Doch: „Dann kam Corona und wir waren wieder bei Null.“Eine Feier zu einem späteren Zeitpunkt nachzuhole­n, kommt für Noerenberg nicht infrage: „Wenn Schluss ist, ist Schluss.“

Von den NeuUlmer Bürgern hat sich der OB bereits in einem per Newsletter verschickt­en Grußwort verabschie­det: „Oberbürger­meister zu sein, war für mich nicht einfach nur ein Job“, schrieb er darin. „Oberbürger­meister zu sein, war mir Ehre und Verpflicht­ung zugleich.“

Doch nicht nur Gerold Noerenberg verabschie­det sich still und leise, auch der alte Stadtrat muss ohne Feier Ade sagen. Wie der Fachbereic­hsleiter Anton Bullinger erläuterte, hätte am Mittwochab­end eine Stadtratss­itzung stattfinde­n sollen. Anschließe­nd hätte es einen Sektempfan­g gegeben. Wegen der Beschränku­ngen fällt dies allerdings flach.

Der neue tadtrat tritt am Mittwoch, 13. Mai, um 16.30 Uhr zur konstituie­renden Sitzung zusammen – Stand jetzt im Rathaus. Katrin Albsteiger (CSU), die am 1. Mai das Amt der Oberbürger­meisterin übernimmt, wird durch das älteste anwesende Mitglied des Gremiums vereidigt. Danach übernimmt sie die Vereidigun­g der neu gewählten Stadträte.

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