Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Liebe Leserin, lieber Leser,
Jubilate! Das ist der lateinische Name diese Sonntags. Jubilate! Jubelt! Was für eine Aufforderung! Manchem von uns ist das Jubeln über die Wochen vergangen. Zu schwer scheint die Last der täglichen Aufgaben, die Unsicherheit, die existentielle Bedrohung. Und immer größer wird die Sehnsucht nach Normalität – nach Leben, wie wir es kennen. Noch ist ja nicht absehbar, wie lange wir noch ausharren müssen.
Jubilate – ja, das wäre ein passender Name für den Konfirmationssonntag, den wir in Donnstetten heute gefeiert hätten. Mit aufgeregten Jugendlichen, stolzen Eltern und einer Kirche voller Festgäste. Stattdessen feiern wir nochmal in der Distanz diesen Gottesdienst – jeder für sich am Küchentisch oder auf dem Sofa.
Und dann diese Aufforderung: Jubilate! Jubelt.
Manchmal brauchen wir solche Aufforderungen. Gerade in den Krisenzeiten. Damit wir genau hinschauen. Und das entdecken, was uns auch jetzt an Gutem zufließt. Die Natur, die sich entfaltet. Der Regen, der so dringend nötig war. Die guten Kontakte, die wir in diesen Tagen übers Telefon hatten. Die Reproduktionszahl der Corona-Infizierten, die aktuell stetig sinkt. Gott, den wir auch in schweren Zeiten an unserer Seite wissen.
Ich möchte heute in diesem Zeitungsgottesdienst über Gottes Verbindung mit uns nachdenken. Und darüber hinaus auch über unsere Verbindung mit den Menschen, die wir zurzeit nicht treffen können.
Und so feiern wir diesen Gottesdienst zu unterschiedlichen Zeiten an unterschiedlichen Orten und doch verbunden im Namen Gottes: des Vaters und des Sohnes und des Heiligen Geistes. Amen