Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Urlaubsempfehlungen
Heute wollen wir mal nach der Methode „Von hinten durch die Brust ins Auge“vorgehen. Also: Ein verdienstvoller früherer Kollege hat seinen Urlaub jedes Jahr in Graubünden verbracht. Jede andere Urlaubsregion hätte er als widernatürlich empfunden. Seine Strategie hat sich bewährt. Im Kielwasser von Methusalem selig hat er bereits deutlich mehr als 90 Kalender absolviert, was ohne die Urlaube nie gelungen wäre. Nebenbei bemerkt: Methusalem wurde 969 Jahre alt, es ist aber nicht bekannt, wo er seinen Jahresurlaub zu verbringen pflegte.
Jetzt sind wir ein wenig abgeschwiffen. Eigentlich wollten wir nur zum Ausdruck bringen, dass Urlaub generell bedeutsam ist für ein erfülltes Leben und dass speziell dem individuell passenden Urlaubsort große Bedeutung zukommt. Und schon sind wir bei Herrn Thomas Bareiß von der CDU. Der fristet sein Dasein als Parlamentarischer Staatssekretär. Leider ist er auch Tourismusbeauftragter der Bundesregierung. Abgesehen davon, dass wir in unserem ganzen Leben noch nie einen Tourismusbeauftragten benötigt haben, möge uns der Herr jetzt doch einfach mal in Ruhe lassen mit seinen komischen Wortmeldungen und Ratschlägen. Denn auch ohne ihn wissen wir selbstverständlich, dass auch ein Urlaub in Deutschland prinzipiell möglich ist. Aber für uns wäre das wie Loriots Leben ohne Mops: sinnlos. Was dem Ex-Kollegen Graubünden ist, ist uns nämlich die Côte d’Azur. Wenn wir da in diesem Seuchenjahr nicht hinkönnen, bleiben wir ganz daheim. Soll der Herr Bareiß von uns aus dahin reisen, wo der Pfeffer wächst. (vp)
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