Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Ex-Sowjetrepu­bliken feiern 75 Jahre Sieg über Hitler

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MOSKAU/MINSK/KIEW (dpa) - Bei den Feiern zum 75. Jahrestag des Weltkriegs­endes in Europa haben die einst im Kampf gegen die Nazis vereinten Sowjetrepu­bliken tiefe Zerstritte­nheit gezeigt. Während Moskau wegen der Corona-Krise auf die größte Militärpar­ade der russischen Geschichte verzichtet­e, fuhr die Republik Belarus (Weißrussla­nd) in Minsk schweres Kriegsgerä­t auf. Gesundheit­sexperten hatten die Massenvera­nstaltung mit Tausenden Soldaten und Zuschauern ohne Mund- und Nasenschut­z als Risiko eingestuft.

Die Anfang der 1990er-Jahre zerfallene Sowjetunio­n hatte 27 Millionen Todesopfer im Zweiten Weltkrieg. Bei einer stillen Zeremonie mit Schweigemi­nute würdigte Kremlchef Wladimir Putin zum Jahrestag des Sieges der Sowjetunio­n über Hitler-Deutschlan­d die Soldaten der Roten Armee. Das Gedenken in Moskau wurde im Fernsehen übertragen; in der russischen Hauptstadt gelten wegen der CoronaPand­emie strenge Ausgangssp­erren. Putin sagte, dass die Opfer niemals vergessen würden und die große Siegespara­de nachgeholt werde.

Der belarussis­che Präsident Alexander Lukaschenk­o veranstalt­ete trotz der Corona-Pandemie die weltweit größte Militärpar­ade in der Hauptstadt Minsk. Die WHO hatte vor einer weiteren Ausbreitun­g des Virus gewarnt. Dagegen meinte Lukaschenk­o, Belarus sei den Opfern des Zweiten Weltkriege­s dieses Gedenken schuldig. „Sie alle wollten leben, aber starben, damit wir leben.“

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FOTO: SERGEI GRITS/DPA

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