Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Popcorn wird im Auto genascht
Kino auf dem Jakob-Laur-Flugplatz – So läuft der Auftakt – Spezieller Mottoabend geplant
LAICHINGEN - Die Sonne geht am Freitagabend langsam unter. Viele Rücklichter sind in Richtung Flugplatz Laichingen zu sehen. Autos stehen Schlange. Deren Fahrer warten geduldig, bis sie an der Reihe sind. Dann strecken sie dem Ticket-Kontrolleur das Smartphone entgegen. Der QR-Code wird gescannt und die Fahrt freigegeben. An der nächsten Station stehen weiße Papiertüten bereit – mit allerlei Leckereien wie duftendem Popcorn und Nachos mit Käsesoße. Die Fahrt geht weiter. Einweiser zeigen den Weg. Die Autos parken ein. In Laichingen findet auf dem Gelände des Jakob-Laur-Flugplatzes Laichingen das erste Autokino statt.
Die 50 Quadratmeter große Leinwand steht vor dem Vereinsheim des Flugsportvereins Laichingen. In einem Halbkreis werden davor die Autos positioniert. Die Lichter werden ausgeschaltet, dafür das Radio ein. Über einen UKW-Sender ist der entsprechende Film zu hören.
Bernd Hasebrink verfolgt die letzten Abläufe. „Ich finde es klasse, wie es mit dem Ablauf funktioniert hat. Alles geht Hand in Hand – mit allen Beteiligten“, sagt der Inhaber von medien-service Hasebrink aus Laichingen. Er ist der Veranstalter – in Kooperation mit dem Flugsportverein Laichingen und dem Gloria-Kino-Center Geislingen. Unterstützung gibt es zudem von Mitgliedern des Bulletproof-Vereins sowie Sponsoren. Für den Einsatz bedankt sich Hasebrink. Lob gibt es vom Veranstalter zudem für die Stadt Laichingen und die Ämter. „Die Zusammenarbeit hat einfach super funktioniert und dafür bin ich sehr dankbar“, sagt Hasebrink. Nur so hätte insgesamt die Idee eines Autokinos in Laichingen umgesetzt werden können.
Die entsprechenden Parkmöglichkeiten sind eingezeichnet. Bei dem Event im Freien orientieren sich die Veranstalter an den entsprechenden Corona-Verordnungen von Bund und Land. Dahingehend hat Hasebrink direkt eine Bitte an die Teilnehmer des Autokinos: „Auch wenn man schon früher auf dem Platz ist und einparkt, dann sollte man dennoch auf die Durchsagen achten und die entsprechenden Hygiene- und Sicherheitsvorschriften einhalten.“Ansonsten, so Hasebrink nach dem ersten Wochenende Autokino Laichingen: „Die Leute sind entspannt. Manche haben sogar Lichterketten in ihren Autos und machen es sich so richtig gemütlich.“Hasebrink wirkt nach dem offiziellen Start „gelöst“. Die Organisation koste Energie. Seit Mittwoch war das Team im Einsatz, um alles vorzubereiten. Dass das Autokino dann so gut angenommen werde, sei schön zu sehen.
125 Autos finden pro Film Platz, fahren über ein Einbahnstraßensystem auf den Flugplatz ein und später auch wieder aus (wir berichteten). Die Helfer sind geschützt – mit Maske und Visieren. Einige der Vorstellungen seien sofort ausgebucht gewesen. „Nur die Nachtvorstellungen nicht“, so Hasebrink. Deswegen habe man nun umdisponiert und auf die Nachfrage reagiert. In der kommenden Woche wird es am Sonntag nur eine Vorstellung um 21 Uhr geben; dafür gibt es einen zusätzlichen Autokino-Tag am Donnerstag (siehe Infokasten). Am Freitag, 15. Mai, gibt es zudem ein Extra. Dann soll ein „Oldtimerkino“– also ein Mottoabend – stattfinden. „Wir öffnen für ein kleines Vorprogramm schon um 19 Uhr. Die ,Oldies‘ dürfen auf der Rollbahn flanieren. Die Gäste müssen natürlich in den Fahrzeugen bleiben, aber man kann ja auch mit den Hupen applaudieren“, sagt Hasebrink. Passend zum Thema laufe dann der Streifen „Le Mans 66“.
Sonstige Neuigkeiten? „Wir verlängern das Autokino auf alle Fälle noch um zwei Wochenenden – also 15. bis 17. und 22. bis 24. Mai“, zeigt der Veranstalter auf. Bernd Hasebrink sowie alle Unterstützer würden sich freuen, in der Zeit des Coronavirus eben auch eine Möglichkeit zu schaffen, die eigenen vier Wände zu verlassen, ein besonderes Erlebnis und ein Stück Gemeinsamkeit zu ermöglichen, wenngleich auf den entsprechenden Abstand geachtet wird.