Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
1680 Euro für den „Erbacher Notgroschen“
Spende aus Verkauf von Mund-Nasenschutz-Masken der privaten Aktion„Erbacher helfen Erbachern“
ERBACH (somm) - 340 selbst genähte Mund-Nase-Schutzmasken von der Privataktion „Erbacher helfen Erbachern“sind an drei Markttagen in Erbach weggegangen wie warme Semmeln. Mona Buchenscheit hatte die Privatinitiative im März wegen der Coronavirus-Epidemie gegründet und überreichte jetzt dem „Erbacher Notgroschen“den Erlös in Höhe von 1680 Euro. Den Scheck nahm Georg Hafner entgegen, und er darf eine weitere Zuwendung erwarten. Denn am Freitag, am Scheckübergabetag, wurde der restliche bunte Mund-Nase-Schutz auf dem Markt angeboten und fand abermals und zum vorerst letzten Mal seine Abnehmer, deren fünf Euro pro Stück dem „Erbacher Notgroschen“zufließen sollen.
Sollte es die Pandemie erfordern und weitere Schutzmasken aus privater Produktion gebraucht werden, dann werden die Nähmaschinen abermals gestartet und der Erlös wiederum einem gemeinnützigen, dann aber ökologischen Projekt zukommen, sagte die Dellmensingerin Mona Buchenscheit.
Der ökologische Gedanke der grünen Ortschaftsrätin spielte bei der Maskenherstellung eine entscheidende Rolle. Es kamen Stoffspenden zum Einsatz beziehungsweise Ökotex-Stoffe. Wichtig war auch, Masken für männliche Träger anzufertigen, da Hinweise aus dem familiären Umfeld der Initiatorin, jedenfalls kein Rosa oder ähnliche Farben tragen zu wollen, beachtet wurden. Weil im Laufe der Aktion Geschäfte dauerhaft schlossen und das Material knapp wurde für die Kleinteile, musste improvisiert und mussten zum Beispiel elastische Bänder selbst genäht werden. Mit der Maske bekamen die Käufer ein Infoblatt mit dem Hinweis gereicht, dass es sich um reine Behelfsmasken handelt, die eine Tröpfchenausbereitung verhindern sollen, aber nicht zertifiziert sind und auch nicht die Standards zum Eigenschutz erfüllen.
Mit ihrer Aktion „Erbacher helfen Erbachern“wurde auch eine Einkaufshilfe gestartet. Fast 50 Bürger meldeten sich, um bei Bedarf für andere Stadt- und Teilortbewohner in Bach, Dellmensingen und Donaurieden einzukaufen. In Ersingen und Ringingen gibt es eigene Nachbarschaftshilfen. Das Angebot von „Erbacher helfen Erbachern“besteht weiterhin. Der Bedarf war bisher aber sehr gering.
Nur eine Handvoll Personen nahm das Angebot in Anspruch. Die Hemmschwelle, Hilfe von Fremden beziehungsweise Personen außerhalb der Familie anzunehmen, sei teilweise zu hoch, stellte Mona Buchenscheit in Einzelfällen fest. Mona Buchenscheit ist bei Bedarf telefonisch unter 07305/8290 erreichbar.