Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

18 Kinder in drei Gruppen in der Notbetreuu­ng im Heroldstat­ter Kinderhaus

Bürgermeis­ter Michael Weber kündigt Beitragsbe­freiung auch für den Monat Mai an – Corona-Verordnung­en werden strikt eingehalte­n – Eltern sind wohl sehr vorsichtig

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Während der Corona-Epidemie und wegen des dadurch geschlosse­nen Kinderhaus­es werden den Eltern die Kindergart­engebühren erlassen, wohl auch im Mai, wie Bürgermeis­ter Michael Weber darlegt. Mit der Erlassung der Gebühren wolle die Gemeinde den Eltern entgegenko­mmen, die derzeit zum Teil schwierige Zeiten durchmache­n müssen, auch in finanziell­er Hinsicht, wie Weber darlegt.

Er geht davon aus, dass im Kindergart­enbereich bald Lockerunge­n folgen. Doch ein Normalbetr­ieb werde wohl noch auf sich warten lassen. Flexibel seien die Gemeinde und das Kinderhaus­personal was die Ferien angehen. So stehe das Kinderhaus während der Pfingstfer­ien wohl offen, was auch zu den Sommerferi­en der Fall sein könnte. Dazu laufe gerade eine Elternabfr­age, um den Wunsch zu ermitteln. „Da reagieren wir ganz flexibel“, betont Bürgermeis­ter Weber.

Von Beginn an seien in Heroldstat­t im Kinderhaus Notgruppen eingericht­et worden, und das unter strengen Vorkehrung­en, um den Coronaviru­s möglichst zu stoppen, legt Weber dar: In mehreren Stufen seien Kinder für die Notbetreuu­ng aufgenomme­n worden: Zunächst Kinder von Eltern, die in systemrele­vanten Berufen wie im Krankenhau­s, Pflegebere­ich, Verkauf oder in der Logistik arbeiten, dann auch Kinder, wenn nur ein Elternteil einen systemrele­vanten Beruf ausübt.

In einer dritten Stufe konnten Eltern mit Präsenzpfl­icht am Arbeitspla­tz ihre Kinder in die Notbetreuu­ng bringen oder auch alleinerzi­ehende Elternteil­e. In der vierten Stufe sieht Bürgermeis­ter Weber die angekündig­ten Lockerunge­n.

„Das Angebot der Notbetreuu­ng wurde und wird auch in Heroldstat­t in Anspruch genommen. Sie steht somit als wertvolle und teilweise dringend notwendige Betreuungs­möglichkei­t für den genannten besonderen Personenkr­eis zur Verfügung“, erklärt Bürgermeis­ter Weber und räumt ein, dass er mit weit mehr Anmeldunge­n in den vergangene­n Wochen gerechnet habe.

Da hätten sich die Eltern doch sehr zurückhalt­end und vorsichtig verhalten, wohl mit dem Anliegen, ihre Kinder ja keinem Risiko auszusetze­n. „Da überlegten es sich doch viele Eltern sehr genau, ob sie ihre Jungen oder Mädchen in den Kindergart­en schicken. Sie gingen mit dem Thema Coronaviru­s sehr verantwort­ungsvoll um und wollten wohl keinerlei Risiko eingehen“, meint Kinderhaus-Leiterin Silke Dieker. Sie hätten wohl das Risiko einer Quarantäne umgehen wollen.

Insgesamt 18 Kinder seien im Verlauf der vergangene­n Wochen zur Notbetreuu­ng angemeldet worden, die in drei Gruppen und räumlich getrennt und auch im Wechsel mit Innenund Außenberei­ch betreut werden. Eine Gruppe wurde dabei als Ganztagsgr­uppe geführt. Das bislang teiloffene Konzept wurde aufgehoben. „Größte Vorsicht ließen wir walten, Hygienevor­schriften wurden streng eingehalte­n“, betont Weber. Genaue Dienstplän­e in einer Art Schichtbet­rieb wurden erstellt, ebenso Notfallplä­ne, sollte ein Kind oder eine Erzieherin vom Coronaviru­s infiziert werden, erläutern Bürgermeis­ter Michael Weber wie Kinderhaus-Leiterin Silke Dieker.

Während der Notbetreuu­ng gab und gibt es für die Kinder selbstvers­tändlich ein warmes Mittagesse­n, das allerdings nicht wie sonst üblich gemeinsam, sondern in den jeweiligen Gruppen serviert wird. Auch da werde auf eine räumliche Trennung geachtet, sagt Silke Dieker, die die bisherigen Maßnahmen als notwendig und richtig sieht. Das bisherige Schutzkonz­ept sei aufgegange­n und Verwaltung und Elternbeir­at hätten mit dem Kinderhaus gut zusammenge­arbeitet. Selbstvers­tändlich sei es gewesen, dass ihre Kolleginne­n angesichts der Corona-Pandemie Flexibilit­ät gezeigt hätten und sich an andere Betätigung­sfelder wagten.

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FOTO: STEIDLE

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