Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
„Das Rathaus gehört in die Ortsmitte und der Sitzungssaal ins Rathaus“
Projektleiter der Kommunalentwicklung GmbH setzt sich für Planungswettbewerb ein – Weitere mögliche Vorgehensweise erläutert
WESTERHEIM (hjs) - Außer Frage sei für ihn der Standort des neuen Rathauses in Westerheim, erklärte Lutz Fricke von der Kommunalentwicklung GmbH in Stuttgart. Bei der Sitzung des Westerheimer Gemeinderats am Dienstagabend in der Albhalle erläuterte er die Vorgehensweise bei einem Architekten-Planungswettbewerb und konnte auch Angaben zu den Honoraren machen.
Er hielt es für angebracht, schon jetzt in die Vorbereitungen für einen Wettbewerb einzusteigen, um keine Zeit zu verlieren und um rechtzeitig an die Fördertöpfe zu gelangen. Lutz Fricke machte auch Ausführungen zum Raumprogramm und Standort und zeigte weitere Vorgehensweisen beim Rathaus-Neubau auf.
„Ein Rathaus gehört in die Ortsmitte, hin zur Kirche“, sagte Projektleiter Lutz Fricke und sah für die Gemeinde Westerheim keinen Anlass, einen anderen Standort zu suchen. Städtebaulich sei das Ortszentrum der richtige Ort, vor allem in Westerheim als funktionale Einheit mit der St. Stephanuskirche und dem ehemaligen Rathaus. Hier seien ausreichend Freiflächen vorhanden. Keine ausreichend große Fläche sei in absehbarer Zeit als Alternativstandort zu sehen. Fricke verwies zudem darauf, dass die Ortsmitte im Sanierungsgebiet der Gemeinde liege und
Fördermittel aus dem Landessanierungsprogramm winken, allerdings befristet bis Ende April 2026.
„Sinnvoll ist die Verwaltung zentral in einem Gebäude unterzubringen, trotz moderner Technik und Vernetzung“, sagte der Projektleiter. Eine Splittung von Abteilungen sei keinesfalls ratsam und weder wirtschaftlich noch funktional zu erklären. „Eine relativ kleine Rathausmannschaft gehört unter ein Dach“, betonte Fricke. Gerade bei einem Neubau dürfe die Verwaltung nicht ohne Not zerstückelt werden. Andere Gemeinden wären froh, sie hätten ihr gesamtes Rathauspersonal in einem Gebäude, legte er dar. „Ich sehe keinen Grund in eine Standort-Diskussion einzusteigen, wenn es nur einen Standort gibt“, meinte der Gast aus Stuttgart.
Zudem warnte er davor, den Sitzungssaal außerhalb des Rathauses zu schaffen. Besser wäre es, diesen multifunktional zu gestalten. Es sei zudem nicht geschickt, wenn Rathausbedienstete dicke Ordner in ein anderes Gebäude schleppen müssen, ergänzte Fricke. Er wie auch Bürgermeister Hartmut Walz wiesen zudem auf Schwierigkeiten bei der Landesförderung, wenn etwa der Sitzungsaal in den zu sanierenden Musikoder Gymnastiksaal der Schule am Sellenberg ausgelagert werde. Da könnten fördertechnische Nachteile entstehen. Zudem sei die langfristige Schulentwicklung unklar, auch was der Bedarf an Klassen-, Lehr- und Betreuungszimmer angehe.
Was das Landesdenkmalamt angeht, so stehe zwar noch eine schrifliche Stellungnahme aus, mit Einwänden sei nicht zu rechnen, meinten Fricke und Walz. Selbstverständlich werde darauf geachtet, dass sich der Neubau harmonisch in das Ortsbild einfüge. Für einen Erhalt des Rathauses habe sich das Denkmalamt nicht ausgesprochen. Das Raumprogramm für eine moderne Verwaltung sei erarbeitet, das man jederzeit verfeinern könnte, so Lutz Fricke.