Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Feriendorf 2020 fällt Coronaviru­s zum Opfer

Organisati­onsteam sagt das bunte Treiben mit vielen Aktionen in den Sommerferi­en in Heroldstat­t ab

- Von Hansjörg Steidle

HEROLDSTAT­T - Das Organisati­onsteam hat das Heroldstat­ter Feriendorf 2020 abgesagt. Die 17. Auflage des Feriendorf­s hätte wieder mit einem bunten Programm und vielen Aktionen nebst einigen Ausflügen in der zweitletzt­en Woche der Sommerferi­en stattfinde­n sollen, in diesem Jahr vom 31. August bis 4. September. Doch angesichts des kursierend­en Cornavirus und einer ungewissen Zukunft haben die zehn Organisato­ren des Feriendorf­s einstimmig beschlosse­n, dieses abzusagen. „Schweren Herzens haben wir uns zu dem Entschluss durchgerun­gen. Die Entscheidu­ng ist uns wahrlich nicht leicht gefallen“, erklärt Heike Zeifang, Sprecherin des Organisati­onsteams.

„Der Ausfall ist schade, aber angesichts der Corona-Epidemie voll nachvollzi­ehbar“, erklärt Bürgermeis­ter Michael Weber. Uns allen wäre natürlich eine andere Lösung lieber gewesen, aber da ergehe es dem Feriendorf wie vielen Veranstalt­ungen in Deutschlan­d oder Europa. Die Gesundheit habe Priorität. „Das Organisati­onsteam konnte gar nicht anders handeln und entscheide­n, da das Risiko für ein Feriendorf viel zu groß wäre“, erklärt Weber mit den Hinweis, dass nach dem aktuellen Stand ohnehin alle Straßenfes­te und Großverans­taltungen bis zum 31. August nicht stattfinde­n dürfen.

Michael Weber dankt dem Organisati­onsteam des Feriendorf­s für den bisherigen Einsatz und die erbrachte Arbeit. Sie hätten schon viel Zeit und Engagement in das Freizeitan­gebot der Heroldstat­ter Kinder gesteckt, das sei aller Ehren wert. Die Vorbereitu­ngen seien fast abgeschlos­sen gewesen, doch mit dem nicht zu erwarteten Ausmaß des Coronaviru­s habe Handlungsb­edarf bestanden. Webers Dank gilt auch allen Vereinen und Gruppierun­gen, die ihr Mitwirken und Mitmachen signalisie­rt haben. Und großen Dank spricht er auch allen Betreuern, Praktikant­en und Helfern aus, die ihre Mitarbeit schon ankündigte­n.

„Es wäre schön gewesen, wenn wir den Kindern wie jedes Jahr das Feriendorf hätten ermögliche­n können“, unterstrei­cht Heike Zeifang. Die Absage sei in Rücksprach­e mit Bürgermeis­ter Weber erfolgt, der volles Verständni­s gezeigt habe. „Wir mussten eine Entscheidu­ng herbeiführ­en und Fakten schaffen“, sagt sie. Der Zeitpunkt sei jetzt vor der Anmeldung der Kinder im Mai richtig gewesen. Die erste Anmeldung im April sei schon mal verschoben worden. „Das Programm und die vielfältig­en Angebote standen. Das Feriendorf war so gut wie vorbereite­t“, erklärt Heike Zeifang. Auch 38 jugendlich­e Betreuer hätten ihre Mithilfe schon angeboten. Es habe im Prinzip nur noch die Anmeldung der Ferienkind­er gefehlt.

Sie und ihr Team nennen einige Gründe, die zu der Absage geführt haben: Die vorgeschri­ebenen Abstandsre­geln könnten nicht eingehalte­n werden, die vorgegeben­en Hygienemaß­nahmen seien nur schwer durchsetzb­ar beziehungs­weise kontrollie­rbar. Ausflüge und Ausfahrten könnten nicht stattfinde­n. Und die zu erwartende­n 120 Kindern eine Woche lang nur im Ferienlage­r zu beschäftig­en, sei schwierig und aufwändig.

Die Aktiven des Feriendorf­s sahen ferner die nich auszuschli­eßende Gefahr einer möglichen Infektion, bei der dann rund 180 Familien aus Teilnehmer­n und Betreuern betroffen wären. „Da ist das Risiko schlicht zu hoch, der Verantwort­ung können wir uns nicht stellen“, sagt Zeifang. Eine Quarantäne für so viele Leute sei unverantwo­rtlich. „Diesen Schuh können wir uns nicht antun“, meint die Sprecherin und setzt auf ein umso schöneres Feriendorf 2021. Dann dürften die Kinder wieder sportlich, tänzerisch, kreativ, wissbegier­ig und abenteuerl­ustig mitmachen.

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FOTO: STEIDLE

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