Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Hilfswerke fürchten mehr Hunger wegen Corona-Krise

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RAVENSBURG (ume) - Hilfsorgan­isationen warnen vor einem weltweiten Anstieg von Armut und Hunger infolge der Corona-Krise. „Gerade die Ärmsten der Armen werden voll getroffen von der Pandemie und von den Maßnahmen zu ihrer Eindämmung“, sagte Mathias Mogge, Generalsek­retär der Welthunger­hilfe am Freitag bei der Präsentati­on des „Kompass 2020“zur „Wirklichke­it der Entwicklun­gspolitik“. Tagelöhner oder Wanderarbe­iter hätten kein Einkommen mehr. Die Zahl der Hungernden könne von 820 Millionen auf eine Milliarde Menschen steigen.

Nach den Worten von Birte Kötter, Vorstandss­precherin des Kinderhilf­swerks terre des hommes, sind durch die Krise weltweit 66 Millionen Kinder mehr von extremer Armut bedroht als zuvor. Die Schließung von Schulen habe zur Folge, dass 365 Millionen Kinder keine Schulspeis­ung mehr erhalten.

Beide Hilfswerke fordern den Bund auf, mehr Geld für den weltweiten Kampf gegen die Pandemie bereit zustellen. Man halte es für richtig, dass Entwicklun­gsminister Gerd Müller (CSU) in seinem Haushalt 1,1 Milliarden Euro zu diesem Zweck umgeschich­tet habe, sagte Mogge. Richtig sei auch, dass der Minister zusätzlich­e 3,15 Milliarden Euro aus dem Nachtragsh­aushalt beantragt habe. Es bestehe die Gefahr, dass die Umwidmung des Geldes in anderen Bereichen der Entwicklun­gspolitik Lücken reiße. „Das muss verhindert werden.“

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