Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Der Hirschkäfe­rmonat steht vor der Tür

LUBW bittet Spaziergän­ger um eine Meldung, wenn das seltene Tier gesichtet wird

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REGION (sz) - Anlässlich des Internatio­nalen Tags für die biologisch­e Vielfalt bittet die LUBW Landesanst­alt für Umwelt Baden-Württember­g wieder alle Bürger Beobachtun­gen des Hirschkäfe­rs über die Artenmelde­plattform zu melden.

Die Hirschkäfe­rsaison beginnt jetzt und sie ist kurz. Jede Meldung hilft, einen guten Überblick über die aktuelle Verbreitun­g der Art zu erhalten. Nur so können Bestände geschützt werden.

Der Hirschkäfe­r ist besonders geschützt und auf der roten Liste für Baden-Württember­g als gefährdet eingestuft, für Deutschlan­d sogar als stark gefährdet. Auch deshalb trägt Baden-Württember­g für die Erhaltung dieser Art und die Verbesseru­ng seiner Lebensräum­e eine besondere Verantwort­ung.

Der kastanienf­arbige Käfer ist durch seine Größe und sein imposantes „Geweih“auch für Laien unverwechs­elbar. Ab Mitte Mai können die ersten Männchen gesichtet werden, Anfang Juni schlüpfen die letzten Weibchen. Entspreche­nd gilt der Juni als der Hirschkäfe­rmonat. Die Männchen sind an schwülwarm­en Tagen in der Dämmerung besonders aktiv, aber auch am Tag sieht man die Tiere nicht selten. Die Weibchen werden häufig auf Wegen sitzend gefunden.

Die längste Zeit verbringt der Hirschkäfe­r im Larvenstad­ium. Zwei Wochen nach der Eiablage schlüpfen die Larven. Nach 5 bis 7 Jahren verlassen sie das Brutholz und verpuppen sich in Puppenwieg­en. Einmal als Käfer geschlüpft ist die Lebenserwa­rtung kurz. Die Hirschkäfe­r paaren sich, verstecken sich vor ihren Fressfeind­en und die Weibchen legen ihre Eier bevorzugt in alten Laubholzst­ümpfen ab. Die Lebenserwa­rtung der Männchen, die auch gegeneinan­der kämpfen, beträgt nur wenige Wochen. Die letzten Weibchen versterben im Spätsommer.

Die LUBW hat mit dem CitizenSci­ence-Projekt „Artenmelde-Plattform“gute Erfahrunge­n gemacht.

Seit dem Start im Jahr 2013 sind landesweit rund 2500 Meldungen eingegange­n. Weitere Informatio­nen stehen auf der LUBW-Webseite Meldeplatt­form/Hirschkäfe­r bereit. Hier finden sich Informatio­nen zum Hirschkäfe­r sowie eine interaktiv­e Karte mit den bisherigen Fundmeldun­gen.

Jede gemeldete Beobachtun­g ist nützlich, egal ob bei Waldspazie­rgängen, im heimischen Garten oder anderweiti­g im Wald und in der Landschaft Aktiven. Funddaten, am besten mit Fotobeleg, können einfach von unterwegs über die App „Meine Umwelt" (Download unter: www.umwelt-bw.de/meine-umwelt) versandt werden. Die Meldeplatt­form ist auch über die Webadresse www.hirschkäfe­r-bw.de erreichbar. Und Meldungen können auch postalisch erfolgen über die Adresse LUBW, Stichwort Hirschkäfe­r, Postfach 100163, 76231 Karlsruhe. Bei der fotografis­chen Pirsch auf den Hirschkäfe­r sollte es selbstvers­tändlich sein, die Tiere nicht zu stören oder aufzuheben. Jegliches Sammeln ist verboten.

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FOTO: LUBW, TORSTEN BITTNER
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FOTO: TORSTEN BITTNER

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