Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)
Vergessene Helfer*innen
Der April und der Mai waren schon wieder viel zu trocken. Die Natur in Wiese und Wald braucht viel mehr Wasser von oben. Wir sind das Wasser aus der Leitung gewohnt und haben vergessen, dass es da eine lebenswichtige Verbindung gibt zwischen Wasser von oben und Wasser aus der Leitung. Aber vor der Leitung und nach der Leitung gibt es Menschen, die enorm viel arbeiten. Die Beschäftigten der Wasserwerke bereiten das Trinkwasser auf und das ist mühsam, aufwändig und teuer. Deren fachliches Können kommt allen zugute, die den Wasserhahn aufdrehen und frisches Wasser herausströmen lassen.
Ach ja, Corona-Krise! Wie oft wird gebetsmühlenartig betont, die Hände zu waschen, um die Ausbreitung des Corona-Virus zu verhindern. Frage: Wie wären wir denn durch die Krise gekommen ohne dieses fließende Wasser, für das viele Menschen sorgen, die wir nicht kennen und die auch unsere Anerkennung verdient haben?
Ach ja, und dann gibt es noch das Ende der Leitung. Alles Wasser aus den Haushalten und anderen Verbrauchsstellen fließt ja irgendwo hin. Wenn da nicht verantwortungsvolle Bürgermeister wären, welche für Klärwerke sorgen, zusammen mit den Gemeinderäten, dann hätten wir bald eine verseuchte Umwelt und kein frisches Wasser. Wer will denn heutzutage noch „Klärwärter“werden? Ich finde, alle Frauen und Männer in den Klärwerken haben gerade auch in der Corona-Krise viel Applaus verdient. Deren Bereitschaft Tag und Nacht und deren Berufswissen dient jedermanns Gesundheit. Nebenbei weiß ich als Laie nicht, wie sich die vielen Desinfektionsmittel in den Klärwerken auswirken. Schließlich tun dort neben anderen technischen Verfahren in der biologischen Reinigungsstufe viele Milliarden Bakterien ihren Dienst für die Reinigung des Wassers.
Mein Zwischenruf heißt also: Hallo, vergesst die Leute nicht, die für frisches Wasser sorgen am Anfang und am Ende der Leitung. Herzlichen Dank und Vergelt’s Gott allen Fachmännern und Fachfrauen in der Wasseraufbereitung und Abwassertechnik!
Pfarrer Karl Enderle, Westerheim
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