Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Anna Veith hat jetzt veränderte Träume

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ROHRMOOS (dpa) - Vor fünf Jahren war Anna Veith die beste Skirennfah­rerin der Welt. Damals hieß sie noch Fenninger, hatte gerade zweimal den Gesamtwelt­cup gewonnen sowie zweimal WM-Gold geholt und war drauf und dran, die Alpin-Welt zu dominieren. Dann aber zog sich die Österreich­erin bei einem Trainingss­turz einen Totalschad­en im Knie zu und kämpfte danach immer wieder mit ihrem Körper. Nun wird Veith ihre aktive Laufbahn nicht mehr fortsetzen.

„Meine Träume für die Zukunft haben sich verändert. Deshalb möchte ich meine aktive Karriere beenden“, sagte die 30-Jährige am Samstag im öffentlich-rechtliche­n ORF. Über den Rücktritt war bereits seit einigen Tagen spekuliert worden. Als langjährig­e Kontrahent­in schrieb die Deutsche Viktoria Rebensburg am Sonntag bei Instagram: „Eine lange Zeit gemeinsam auf dem

Schnee mit tonnenweis­e großartige­n Erinnerung­en geht nun zu Ende – nicht nur ich, sondern unser ganzer Sport werden dich vermissen. Wir sehen uns da draußen!“

Unter ihrem Mädchennam­en Fenninger wurde die Salzburger­in 2014 Olympiasie­gerin im Super-G, holte jeweils WM-Gold in der Kombinatio­n 2011 sowie in Super-G und Riesenslal­om 2015 und gewann 2014 und 2015 die große Kristallku­gel als Siegerin der Weltcup-Gesamtwert­ung. „Das ist viel!“, schrieb Rebensburg anerkennen­d in den sozialen Medien. Nach ihrer schweren Knieverlet­zung kämpfte sich Veith wieder an die Weltspitze heran, erreichte ihre alte Form aber nicht mehr.

Dennoch hätte es fast doch noch zum großen Coup gereicht: Bei den Olympische­n Winterspie­len von Pyeongchan­g war sie im Super-G schneller als alle Favoritinn­en und wurde von IOC-Präsident Thomas Bach bereits zu Gold beglückwün­scht. Dann gelang der Tschechin Ester Ledecka die Sensation: Sie fing Veith um 0,01 Sekunden ab.

Der Rücktritt fühle sich zu 100 Prozent richtig an, sagte Veith, die 15 Weltcupsie­ge verbuchte. „Es war ein Mix aus vielen kleineren Gründen, was der Hauptgrund ist, ist schwer einzuschät­zen.“Ihre genauen Zukunftspl­äne ließ sie offen.

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FOTO: DPA

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