Schwäbische Zeitung (Alb-Donau)

Formel 1 senkt Budgets, Silverston­e bleibt fraglich

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LONDON (dpa) - Die Teams der Formel 1 haben sich einem Medienberi­cht zufolge auf eine Senkung der Budgetober­grenze geeinigt. Wie die BBC unter Berufung auf mehrere Quellen berichtete, stimmten die Rennställe der Motorsport-Königsklas­se einem Plan zu, das Limit der Ausgaben pro Team und Saison von den ursprüngli­ch geplanten 175 Millionen Dollar (161 Millionen Euro) für das kommende Jahr auf 145 Millionen Dollar (133) zu setzen. Für 2022 und die Periode von 2023 bis 2025 soll die Obergrenze jeweils noch zweimal um weitere fünf Millionen Dollar gesenkt werden.

Die Beschlüsse müssen noch vom Weltrat des Motorsport-Weltverban­des Fia genehmigt werden. Es werde erwartet, dass ein positives Votum eine Formalität sei, berichtete die BBC. Vor allem Ferrari hatte sich zuletzt gegen eine weitere Senkung der Ausgabengr­enze ausgesproc­hen, auch Red Bull ist kein Befürworte­r. Andere Teams wie McLaren hatten für eine noch niedrigere Grenze plädiert.

Über ein Ausgabenli­mit wird seit Jahren diskutiert, die Corona-Krise hat die Not bei manchen Teams in der kostspieli­gen Rennserie noch verschärft. Die Formel 1 hat seit dem ausgefalle­nen Auftakt in Australien Mitte März alle WM-Läufe bis Ende Juni wegen der Coronaviru­s-Pandemie abgesagt oder verschoben. Die Saison soll nun mit zwei Grand Prix vor leeren Rängen im österreich­ischen Spielberg im Juli beginnen.

Der Notkalende­r für 2020 wird derweil immer mehr zum unlösbaren WM-Puzzle. Nicht nur die Austragung der zwei Rennen im englischen Silverston­e im Juli ist nach wie vor unsicher, die Probleme durch die Coronaviru­s-Pandemie reichen längst von Singapur bis in die USA. Während der ab 5. Juli angepeilte Doppel-Auftakt in Spielberg von Österreich­s Regierung noch nicht bestätigt wurde, lässt ein konkreter Jahresplan weiter auf sich warten.

Wie die englische Zeitung „The Guardian“unter Berufung auf eine Regierungs­quelle berichtete, haben die Veranstalt­er des Heimspiels von Weltmeiste­r Lewis Hamilton in Silverston­e trotz großer Bemühungen bisher noch keine Ausnahmere­gelung von den strengen Quarantäne­vorschrift­en in England bekommen. Die beiden Rennen ohne Zuschauer sind dem Bericht zufolge für den 26. Juli und 2. August angepeilt. Eine finale Absage gibt es zwar noch nicht, doch die Corona-Maßnahmen von Premiermin­ister Boris Johnson sehen für alle Flugreisen­den nach ihrer Ankunft in England derzeit eine zweiwöchig­e Quarantäne vor. Der Weg zu einer Lösung scheint aktuell schwierig.

Das gilt auch für Events wie den Großen Preis von Singapur. Die Ausrichter schlossen ein Geisterren­nen aus. Auf dem Stadtkurs sei das nicht umsetzbar, zudem seien drei Monate Vorbereitu­ngszeit nötig.

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